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Berlin. Vor knapp dreieinhalb Jahren, am 5. November 2020, hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags in einer Sitzung etwa 5,5 Milliarden Euro für 38 neue Eurofighter freigegeben. Für das Vorhaben „Quadriga“ votierten damals Abgeordnete von Union, SPD, FDP und AfD, wie Teilnehmer der Sitzung später der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Die Grünen enthielten sich, die Linke stimmte dagegen. Seit vergangenem Sommer nun produziert die Rüstungsindustrie, teilweise in Zusammenarbeit mit der Truppe, das modernste Eurofighter-Modell. Darüber berichtete im Onlineauftritt der Bundeswehr vor Kurzem Julius Sibbe. Das Presse- und Informationszentrum der Deutschen Luftwaffe erlaubte uns jetzt auf Anfrage den Nachdruck des Fachartikels. Wir bedanken uns, besonders bei Autor Sibbe …

Flugzeuge der sogenannten „Tranche 4“ werden unter anderem ein neues, leistungsfähigeres Radar mit elektronischer Strahlschwenkung erhalten. Damit sollen Ziele in der Luft und am Boden besser erfasst werden können.

Um das Potenzial des Eurofighters voll auszuschöpfen, läuft in der Zwischenzeit die Entwicklung weiter. So werden vier der insgesamt 38 georderten Flugzeuge mit Testinstrumentierung ausgestattet. Damit können neue Fähigkeiten evaluiert und zu einer Serienreife gebracht werden.

Auch sieben Schulungsdoppelsitzer sowie zwei Flugzeuge als Ersatz für die zwei im Juni 2019 bei einen Flugunfall verlorenen Eurofighter (siehe hier) werden Teil dieser Produktionseinheit sein. Die Flugzeuge sollen nach derzeitiger Planung von 2025 bis 2030 an unsere Luftwaffe übergeben werden.

Tornado-Außerdienststellung macht zusätzliche Eurofighter erforderlich

Um die der NATO zugesagten und zur Landes- und Bündnisverteidigung erforderlichen Geschwaderumfänge vor dem Hintergrund der Außerdienststellung des Tornados im Jahr 2030 halten zu können, benötigt die Teilstreitkraft jedoch zwingend weitere Luftfahrzeuge. Hierzu ist die Beschaffung einer fünften Tranche im Gespräch.

Für diese Flugzeuge wird es auch darauf ankommen, die inzwischen mehr als zwanzig Jahre alte Rechnerarchitektur zu überarbeiten, ein modernes und den zukünftigen Aufgaben angemessenes Cockpitlayout, dringend erforderliche Erweiterung des Waffenportfolios und einen entsprechende Flugsoftware zu entwickeln. Nur so kann der Eurofighter nicht nur technisch bis in die Mitte des Jahrhunderts betrieben werden, sondern er bleibt auch ein gewichtiger Beitrag der Deutschen Luftwaffe für den Schutz des NATO-Luftraums und einer glaubwürdigen Abschreckung.

Enge Kooperation mit der Rüstungsindustrie hilft der Einsatzbereitschaft

Seit gut zwanzig Jahren arbeitet die Luftwaffe erfolgreich Hand in Hand mit einem zivilen Kooperationspartner an den Eurofighter-Triebwerken Eurojet EJ200, hauptsächlich in der Instandhaltung und Systembetreuung. Seit Sommer vergangenen Jahres werden auch die Triebwerke für die vierte Eurofighter-Tranche montiert. Bis heute sind für die Truppe drei EJ200-Triebwerke fertiggestellt worden, bis 2027 sollen 53 weitere folgen.

Diese Kooperation mit der Rüstungsindustrie leistet einen wichtigen Beitrag für die Einsatzbereitschaft. Durch die Kräfte in der sogenannten Instandsetzungskooperation „Triebwerk“ behält die Deutsche Luftwaffe das Know-how, um in kritischen Situationen rasch entscheiden und in Einsatzgebieten Instandhaltungsaufgaben durchführen zu können. Die Industrie profitiert umgekehrt von den Erfahrungen der Luftwaffenangehörigen bei der Nutzung und Instandsetzung der fliegenden Komponenten.


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Die Aufnahme zeigt einen Eurofighter-Kampfjet. Für die Modernisierung hat das Parlament etwa 5,5 Milliarden Euro bewilligt.
(Foto: Patrik Bransmöller/Bundeswehr)


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