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Heimertingen/Greding. Die digitale Kommunikationsplattform Tactical Core des militärischen IT-Dienstleisters blackned GmbH hat nach den Labortests jetzt auch die letzten Funktionstests unter gefechtsnahen Bedingungen bestanden und gilt damit nun als einsatzfähig. Das Unternehmen, das seinen Sitz im bayerischen Heimertingen (Landkreis Unterallgäu) hat, schrieb dazu in einer Pressemitteilung: „Das ist ein Meilenstein bei der Umsetzung des Programms ,Digitalisierung Landbasierte Operationen‘/D-LBO.“

Die Digitalisierung der deutschen Streitkräfte schreitet mit großen und schnellen Schritten voran. 2021 beauftragte die Bundeswehr den Spezialisten für militärisches IT-Equipment blackned im Rahmen des Vorhabens D-LBO mit der Entwicklung einer Software für ein Netzwerk, das sämtliche auf dem Gefechtsfeld beteiligten Einheiten verbinden sollte.

Jetzt hat das aus mehreren Software-Komponenten bestehende Tactical Core von blackned auch die letzten Funktionstests unter gefechtsnahen Bedingungen bestanden. Schon nach den ersten Tests unter Laborbedingungen gab es ausschließlich positive Reaktionen vor allem auf Seiten des späteren Nutzers, der Bundeswehr.

Ein Kernelement des Projekts „Digitalisierung Landbasierte Operationen“

Tactical Core ist durch seine zentrale Funktion ein signifikantes Kernelement des D-LBO-Programms. So sagte Timo Haas, CEO der bayerischen Firma, nach Abschluss der Funktionstests: „Das vollkommen neue Kommunikationssystem Tactical Core erfüllt alle Bedingungen für den Einsatz. Die Software-Architektur, das Produktmanagement, die Projektleitung und die Entwicklung haben ihre Aufgaben zielgerichtet, effektiv und mit viel leidenschaftlicher Einsatzbereitschaft erledigt.“

Im Februar vergangenen Jahres wies das International Institute for Strategic Studies (IISS) in einer Einführung in den Fachbeitrages „Software-defined Defence: Algorithms at War“ darauf hin, dass die Überlegenheit von Streitkräften zunehmend abhängig sei von der Verfügbarkeit zentral gehosteter digitaler Dienste, die den optimalen Datenaustausch aller an einer Operation beteiligten Systeme gewährleisteten. Wörtlich heißt es bei IISS: „Software und Künstliche Intelligenz (KI) sind entscheidende Voraussetzungen für moderne Militäroperationen. Sie stehen an der Spitze der Entwicklung hin zu bereichsübergreifenden Operationen, verbessern die Interoperabilität zwischen verbündeten Streitkräften und unterstützen das Erlangen von Informationsüberlegenheit und Entscheidungsvorteilen gegenüber dem Gegner.“

Enge Zusammenarbeit mit der Wehrtechnischen Dienststelle 81 in Greding

Die blackned GmbH ist nach eigener Aussage „als Hightech-Software-Hersteller und Spezialist für militärische IT-Systeme führend in der Entwicklung von Kommunikations- und Steuerungssystemen, die eine Software-defined Defense (SDD) erst ermöglichen“. Zu Tactical Core sagt der Pressetext aus Heimertingen: „Die Kommunikationsplattform arbeitet im Wesentlichen mit den Softwarekomponenten XONITOR als Überwachungs- und Verwaltungsinstrument sowie mit RIDUX für die zuverlässige und effiziente Daten- und Kommunikationsinfrastruktur. Das patentierte MeshFlOW ermöglicht die nahtlose Konnektivität, auch wenn sich Soldaten dynamisch im Einsatzgebiet bewegen.“

Das Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Datenübertragung von Tactical Core bereits mit der Sicherheitsstufe „NATO Restricted“ zertifiziert.

Für die letzten Funktionstests hat der Hersteller gemeinsam mit der im bayerischen Greding ansässigen Wehrtechnischen Dienststelle für Informationstechnologie und Elektronik (WTD 81) die Funktionsfähigkeit von Tactical Core in simulierten operativen Einsatzszenarien untersucht. Dazu arbeiteten Einheiten mit Fahrzeugen und Personal in gefechtsnahen Bedingungen mit dem System. „Die Zusammenarbeit mit der Wehrtechnischen Dienststelle und der Bundeswehr lief gut und die Testergebnisse sind ein großer Schritt für das D-LBO-Programm, kommentierte blackned-Chef Haas das Endergebnis.

Datenaustausch und Kommunikation zwischen analogen und digitalen Systemen

Die große Herausforderung bei der Entwicklung von Tactical Core war – darauf weist der Hersteller in seiner Presseveröffentlichung ausdrücklich hin – „die Vielzahl der unterschiedlichsten Systeme, die auf dem Gefechtsfeld, in taktischer Randlage und in den operativ tätigen Kommandozentralen zum Einsatz kommen.“

Die Interaktion – der Austausch von Daten und die Kommunikation beispielsweise von analogen Funkgeräten mit digitalen Geräten wie Smartphones – sei nur möglich über ein interoperables IT-Netzwerk als Basis. Auch gemeinsame Operationen unterschiedlicher Streitkräfte oder verschiedener Einheiten sowie der Einsatz einer immer größeren Zahl an digitalen Ausrüstungsgegenständen, Technologien und Systemen schaffe eine informationstechnische Komplexität, die umso mehr eine effektive Interoperabilität erfordere, um Daten zielführend und sicher auszutauschen. „Genau dies ermöglicht Tactical Core jetzt“, versichert blackned.


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Zu unserem Bildmaterial:
1. Analoge Funkgeräte im taktischen Frequenzspektrum kommunizieren mit digitalen Geräten wie Smartphones, unterschiedlich konzipierte Systeme tauschen untereinander Daten aus, Endgeräte lesen und analysieren die Informationen systemfremder Sensoren – bei all dem unterstützt die Kommunikationsplattform Tactical Core.
(Bild: blackned GmbH)

2. Die Grafik zeigt, wie das Software-Portfolio die beteiligten Kräfte auf dem Schlachtfeld zu einem äußerst effektiven digitalen Netzwerk, das den schnellen und sicheren Austausch von Informationen ermöglicht, verbinden kann.
(Bild: blackned GmbH)


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