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Brüssel (Belgien)/Bremen. Mit einem weltraumgestützten Frühwarnsystem, das ballistische und Hyperschallflugkörper detektiert und verfolgt, will sich Europa in Zukunft bei Sicherheitsbedrohungen schützen. Das Projekt heißt „ODIN’S EYE“. Als Projektkoordinator hat die Europäische Kommission die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Bremer Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE, ausgewählt.

Vor Kurzem erfolgte die Unterzeichnung des Grant Agreement (Anm.: Finanzhilfevereinbarung; Vertrag zwischen Europäischer Kommission und Projektdurchführenden). Das Vorhaben erhält eine EU-Förderung von 90 Millionen Euro aus dem Europäischen Verteidigungsfonds (EVF) und zusätzliche Ko-Finanzierungsmittel der Mitgliedstaaten.

Im Industriekonsortium werden sich 43 Unternehmen aus 14 europäischen Mitgliedsstaaten unter der Leitung der Bremer Raumfahrtexperten beteiligen.

Europas Verteidigungsfähigkeit wird auch im Weltraum entschieden

Sabine von der Recke aus dem Vorstand der OHB System AG sagte anlässlich der Vertragsunterzeichnung: „Europas Souveränität und Verteidigungsfähigkeit wird auch im Weltraum entschieden. Eine eigene Fähigkeit zur Frühwarnung ist dabei essenziell angesichts der aktuellen geopolitischen Weltlage.“ OHB habe bereits seit vielen Jahren in den Kompetenzaufbau im Bereich raumgestützter Frühwarnung investiert, daher sei man stolz, erneut das Vertrauen der EU-Kommission gewonnen zu haben und als Konsortialführer das Projekt „ODIN’S EYE“ koordinieren und gestalten zu können. „Damit leisten wir auch einen führenden Beitrag zur Umsetzung nationaler Entwicklungsstrategien“, so von der Recke weiter.

Der Name „ODIN’S EYE“ steht für die multinationale Entwicklungsinitiative einer weltraumgestützten Raketenfrühwarnarchitektur – EU-Bezeichnung „multinational development initiative for a space-based missile early-warning architecture“.

Die OHB System AG ist im Rahmen von „ODIN’S EYE I“ bereits für die Sammlung und Harmonisierung der Anforderungen, die die Architektur des Gesamtsystems aller Systeme dieses Vorhabens betreffen („system of systems“-architecture) sowie für die einzelnen Komponenten des Raumsegments verantwortlich.

Einmal eine tragende Säule im „TWISTER“-Projekt der Europäischen Union

In dem jetzt bewilligten Nachfolgeprojekt „ODIN’S EYE II“ wird OHB auch für die Definition, Entwicklung, Integration und Verifikation des gesamten Missions- und Systemsimulators zuständig sein. Die OHB Digital Connect GmbH (Standorte Bremen, Gelsdorf, Mainz und Salem) und die OHB Hellas Mon.EPE (Anm.: entspricht der GmbH) in Griechenlands Hauptstadt Athen sind ebenfalls Teil des Industrieteams und jeweils für das Bodensegment und die Datenanalyse sowie die On-Board-Verarbeitung zuständig.

Das Frühwarnsystem „ODIN’S EYE“ soll einmal eine Säule im „TWISTER“-Projekt (TWISTER = Timely Warning and Interception with Space-based TheatER surveillance) innerhalb der EU-Verteidigungsinitiative für die Ständige Strukturierte Zusammenarbeit PESCO (PESCO = Permanent Structured Cooperation) sein. „ODIN’S EYE“ soll dabei eine Architektur bieten, die kohärent, komplementär und interoperabel mit anderen Systemen ist, auch mit Nicht-EU-Systemen wie beispielsweise Systemen der NATO.


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Unser Symbolbild zum Thema „ODIN’S EYE II“ zeigt ein Satellitensystem im All.
(Bild: nr)

Kleines Beitragsbild: OHB-Konzernzentrale in Bremen am Abend.
(Bild: OHB SE)


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