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Taufkirchen/Oberkochen. Es soll „ein Leuchtturm für die Region“ werden, der neue Produktions- und Verwaltungsstandort des Rüstungskonzerns Hensoldt im baden-württembergischen Oberkochen. Am heutigen Freitag (1. Dezember) nun feierte das Unternehmen das Richtfest für sein neues Werk in der rund 8000-Seelen-Gemeinde im Ostalbkreis. Mit dem Neubau – offizielle Bezeichnung „Hensoldt Optronics Campus“ – reagiert die Hensoldt-Gruppe auf den stetig wachsenden Bedarf an leistungsfähiger militärischer Ausrüstung für die Bundeswehr und die NATO-Partnerstaaten. Auch die immer größer werdende Nachfrage der Halbleiterindustrie, die von Hensoldt Optronics hochpräzise optronische Messgeräte bezieht, war und ist mit ein Hauptgrund für das Bauvorhaben.

Mehrfach hat sich die regionale und lokale Presse bereits mit dem Projekt befasst und weitere Details dazu veröffentlich. So berichtete beispielsweise die Heidenheimer Zeitung im Mai vergangenen Jahres, dass Hensoldt in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Euro in den neuen Standort investieren will. Gebaut wird dem Blatt zufolge im Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“ auf einer Fläche von gut 40.000 Quadratmetern.

Geplant sei der Bau mit rund 20 Metern Höhe und einer Länge von 350 Metern, so damals die Heidenheimer Zeitung, die in ihrem Beitrag auch den Architekten Frank Berner zitierte. Dieser hatte erklärt: „Der Bau wird am Fuße eines Hügels liegen, der zwar teilweise abgetragen, aber mit dem Gebäude quasi wieder aufgefüllt wird. Wir terrassieren von unten nach oben am Hang entlang und begrünen den Bau stark – sowohl vertikal als auch horizontal. Es soll kein Palast werden, sondern etwas Bodenständiges, aber auch Besonderes, das sich mit luftiger und leichter Architektur in die Natur und Umgebung einfügt.“ Der neue Hensoldt-Standort soll 2024 bezogen werden.

Alle Mitarbeiter beim Innenraumkonzept von Anfang an mit eingebunden

Zum Richtfest veröffentlichte der Sensorlösungsanbieter jetzt eine Pressemitteilung mit etlichen Stimmen zu dem Bauprojekt. So nannte Hensoldt-Chef Thomas Müller noch einmal den wohl wichtigsten Grund für die Investition in die Zukunft. Er sagte: „Unsere Kunden setzen nicht nur auf unsere Technologien, sondern auch auf unser Engagement, unsere Zuverlässigkeit und unsere Innovationskraft. Sie verlassen sich darauf, dass wir unermüdlich unseren Beitrag zur Sicherheit leisten.“

Hensoldt-Personalleiter Lars Immisch erklärte: „In der heutigen Geschäftswelt wird die querschnittliche Zusammenarbeit immer wichtiger. Dieser neue Standort ist für uns deshalb nicht nur ein physischer Raum, sondern ein Symbol für die zunehmende Bedeutung von funktionsübergreifender und prozessintegrierter Zusammenarbeit.“ Mit seinem neuen Campus biete das Unternehmen seinen Mitarbeitern an, „an einem Ort mit kurzen Wegen gemeinsam erfolgreich zu sein“. Mehr als 850 „Hensoldtianer“ würden hier künftig „Hand in Hand und mit allen anderen Standorten“ zusammenarbeiten, so Immisch.

Auch Tanya Altmann, Leiterin der Division „Optronics & Land Solutions“, äußerte sich. Sie führte aus: „Dieser Bau wird nicht nur ein Gebäude sein, sondern ein Hochtechnologie-Campus, an dem innovative Ideen, Zusammenarbeit und Kreativität blühen werden. Flexible Erweiterungsmöglichkeiten der Gebäudestruktur und der internen Gestaltung ermöglichen langfristig ein weiteres Wachstum.“ Hensoldt sei es sehr wichtig, alle Mitarbeiter beim Innenraumkonzept von Anfang an mit einzubinden, versicherte Altmann.

Standortattraktivität mit Blick auf Forschung und Entwicklung gesteigert

Der neue Hensoldt-Standort soll nach seiner Fertigstellung einmal einen Autarkie-Grad von 70 Prozent und den Standard „KfW 40“ erreichen (Anm.: KfW 40 = Effizienzhaus-Stufe 40; die Kennzahl 40 gibt an, dass das Effizienzhaus nur 40 Prozent Primärenergie benötigt, verglichen mit einem Referenzgebäude nach Gebäudeenergiegesetz). Erreicht werden soll dieses Ergebnis mittels Erdsonden, Wärmepumpen und durch die Belegung der Dachfläche mit Photovoltaik-Anlagen.

Hensoldt nennt dazu in seinem Pressetext weitere Zielsetzungen für das Campus-Projekt: „Mit dem Energiekonzept streben wir die Nachhaltigkeitszertifizierung eines namhaften Instituts an.“ Und: „Die Investitionshöhe des Neubaus liegt im niedrigen dreistelligen Millionenbereich.“ Über die Einbindung der Belegschaft heißt es: „Der Innenausbau folgt dem ,New-Work‘-Prinzip und ist an die aktuelle Arbeitswelt angepasst. Durch die zukunftsorientierte Gestaltung fördern wir den individuellen und organisatorischen Erfolg unserer Mitarbeiter.“

Joachim Bläse, Landrat des Ostalbkreises, gab am Tag des Richtfestes folgendes Pressestatement ab: „Der ,Hensoldt Optronics Campus‘ als neuer Produktions- und Verwaltungsstandort wird in beeindruckender Weise Innovation, energetische Nachhaltigkeit und inspirierende Arbeitsatmosphäre für die Mitarbeitenden miteinander verbinden. Ein Ort, an dem Zukunft gelebt und ganz real gebaut wird.“ Man sei stolz, dass dieses Vorzeigeprojekt in Oberkochen entstehe und die Standortattraktivität – gerade auch mit Blick auf Forschung und Entwicklung – weiter gesteigert werde.


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Zu unserem Bildmaterial: Aufnahme vom Richtfest in Oberkochen am 1. Dezember 2023.
(Foto: Hensoldt)

Kleines Beitragsbild: Designentwurf des neuen „Hensoldt Optronics Campus“ in Oberkochen. 2025 soll der Bau bezugsfertig sein.
(Bild: Hensoldt)


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