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Koblenz/Unterlüß. Am heutigen Montag (18. Dezember) wurde im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz ein Rahmenvertrag mit der Firma Rheinmetall Waffe Munition GmbH über die Lieferung von bis zu 476.280 Täuschkörpern mit Infrarotsuchkopf gegen Lenkwaffen – kurz IR-Täuschkörper oder auch Flares genannt – unterzeichnet. Der im niedersächsischen Unterlüß ansässige Rheinmetall-Geschäftsbereich soll mit der Auslieferung im kommenden Jahr beginnen und den Bedarf der Bundeswehr bis 2029 decken.

Mit dem Abschluss eines Rahmenvertrages sichert das BAAINBw die Ausstattung der Bundeswehr-Luftfahrzeuge mit IR-Scheinzielen für die nächsten sechs Jahre. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages das Vorhaben gebilligt. Finanziert wird die Beschaffung über den regulären Verteidigungshaushalt.

Die Flares schützen die Luftfahrzeuge, indem sie die von der Maschine ausgestoßenen heißen Triebwerksabgase durch eine ähnliche Infrarotstrahlung, die beim Abfeuern erzeugt wird, überdecken. Anfliegende feindliche Lenkflugkörper werden dadurch von den Luftfahrzeugen abgelenkt.

Beschaffungswert der IR-Täuschkörper maximal rund 59 Millionen Euro

Konkret handelt es sich bei der Beschaffung nach Informationen des BAAINBw um Täuschkörper des Typs IR-BIRDIE 118 BS und IR-BIRDIE 218 (BIRDIE = Bispectral Infrared Decoy Improved Efficiency).

Die auf der Basis des jetzt geschlossenen Rahmenvertrages möglichen 476.280 neuen Flares, die an die Bundeswehr ausgeliefert werden sollen, entsprechen einem Beschaffungswert von maximal rund 59 Millionen Euro. Die IR-Täuschkörper können – abhängig vom Kaliber – zum Schutz aller Luftfahrzeugarten (Hubschrauber, Jets, Transportflugzeuge) eingesetzt werden.

IR-BIRDIE ködert Boden-Luft-Lenkflugkörper (Surface-to-Air-Missile, SAM) und Luft-Luft-Lenkflugkörper (Air-to-Air Missile, AAM) durch Nachbildung einer Luftfahrzeug-ähnlichen IR-Signatur mittels Zweifarbanalyse.


Kompakt                           

Die Rheinmetall Waffe Munition GmbH entstand 2004 durch die schrittweise Verschmelzung der Rheinmetall W&M GmbH, Mauser-Werke Oberndorf Waffensysteme GmbH, Buck Neue Technologien GmbH, Pyrotechnik Silberhütte GmbH und der NICO-Pyrotechnik Hanns-Jürgen Diederichs GmbH & Co. KG. In einem Onlinebeitrag von Rheinmetall heißt es: „Damit hat [der Konzern] einen wichtigen Teil seiner unternehmerischen Aktivitäten im Bereich ,Waffe und Munition‘ unter eine gemeinsame, schlagkräftige Führungs- und Managementstruktur gestellt.“


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Zu unseren beiden Aufnahmen:
1. Ein Transportflugzeug Airbus A400M der Deutschen Luftwaffe stößt IR-Täuschkörper, auch Flares genannt, aus.
(Foto: Francis Hildemann/Bundeswehr)

2. Vertragsunterzeichnung in Koblenz: rechts BAAINBw-Präsidentin Annette Lehnigk-Emden, links der Vertreter des Auftragnehmers Rheinmetall Waffe Munition GmbH.
(Foto: Dirk Bannert/Bundeswehr)


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