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Berlin. Die frühere Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat in ihrer Amtszeit – vom 8. Dezember 2021 bis zum 19. Januar 2023 – insgesamt 22 Mal die Dienste von Visagisten in Anspruch genommen. Ihr Nachfolger Boris Pistorius, der sein Amt am 19. Januar 2023 angetreten hat, ließ sich bisher fünf Mal von Kosmetik-Spezialisten für Porträtaufnahmen oder öffentlichkeitsrelevante Termine schminken. Diese Zahlen entstammen einer Antwort der Bundesregierung vom 12. September auf eine Kleine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner und der AfD-Fraktion.

Der Verein „Bund der Steuerzahler Deutschland“ (BdSt) hatte bereits vor einigen Monaten in einem Pressetext auf die „Ausgaben der Bundesregierung für Fotografen und Kosmetiker“ (so auch der Titel der Kleinen Anfrage der AfD-Politiker) aufmerksam gemacht und geschrieben: „Gut auszusehen und sich ins gewünschte Licht zu rücken, scheint der aktuellen Bundesregierung ganz schön wichtig zu sein. Zumindest sind die Ausgaben für Fotografen, Friseure und Visagisten im ersten vollen Regierungsjahr der Ampel 2022 deutlich gestiegen – auf rund 1,5 Millionen Euro. Das sind fast 80 Prozent mehr als im Jahr 2021, in dem zum größten Teil noch die Große Koalition regierte.“

Die Forderung des BdSt: „In Zeiten vermeintlich knapper Kassen, von Rekordverschuldung und Rezessionsängsten wäre es ein gutes Signal an den Steuerzahler, die Ausgaben für teure Visagisten zu reduzieren und sich zweimal zu überlegen, ob ein Fotograf engagiert werden muss, um den eigenen Auftritt ins gewünschte Licht zu rücken. Außerdem steht jedem Bundesminister nach dem Bundesministergesetz eine Dienstaufwandsentschädigung von rund 3680 Euro im Jahr zu. Vielleicht reicht diese ja künftig für den eigenen Visagisten.“

BMVg ist Spitzenreiter bei Ausgabenposition „Speisen und Getränke“

Der aktuellen Antwort der Bundesregierung auf die AfD-Anfrage lassen sich weitere interessante Zahlen bezogen auf das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) entnehmen.

So hat das BMVg in der Zeit vom 8. Dezember 2021 bis zum 8. August 2023 insgesamt 514.587,58 Euro für Speisen und Getränke ausgegeben. Auf Platz zwei und drei unter den Bundesministerien folgen bei diesen Ausgaben das Auswärtige Amt mit 291.317,00 Euro und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 101.401,68 Euro.

Hunderttausende Euro auch für Blumen und floristische Dienstleistungen

Auch bei den Ausgaben für Blumen und floristische Dienstleistungen liegt der Regierungsantwort zufolge das Verteidigungsministerium mit Ausgaben von 113.511,75 Euro (Jahre 2021, 2022 und 2023) an der Spitze vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit 20.217,09 Euro und dem Bundesinnenministerium mit 16.771,21 Euro (jeweils Jahre 2022 und 2023).

Die höchsten Ausgaben für Bücher und Zeitschriften sowie Zeitungen hatte in der aktuellen Legislaturperiode laut Regierung das Bundesjustizministerium mit 1.254.397,00 Euro vor dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit 752.058,25 Euro und dem Bundesinnenministerium mit 564.654,54 Euro. Das BMVg hat für den Posten „Bücher, Zeitschriften, Zeitungen“ in dem abgefragten Zeitraum „nur“ 498.585,16 Euro ausgegeben.

Die Bundesregierung weist in der Antwort darauf hin, dass ihre Mitglieder die Kosten für ihre Kleidung grundsätzlich selbst tragen. In Ausnahmefällen könnten bei der Wahrnehmung von dienstlichen Terminen – etwa aus Sicherheitsgründen – allerdings zusätzliche Kosten für notwendige Dienstbekleidung anfallen.


Symbolbild „Speisen und Getränke“ aus dem Bildangebot von Pixabay.
(Foto: https://pixabay.com/de/photos/wein-getr%C3%A4nk-trinken-alkohol-glas-2180278/
Bruno/unter Pixabay License = freie kommerzielle Nutzung, kein Bildnachweis erforderlich)

Kleines Beitragsbild: Symbolaufnahme „Visagisten“.
(Foto: https://pixabay.com/de/photos/visagist-b%C3%BCrste-junge-frau-blond-4345564/
Alexandr Ivanov/unter Pixabay License = freie kommerzielle Nutzung, kein Bildnachweis erforderlich; Bildbearbeitung: mediakompakt)


Kommentare

  1. Dr.-Ing. U. Hensgen | 23. September 2023 um 12:51 Uhr

    Wenn die Art der Darstellung wichtiger ist als der Inhalt, dann sagt das viel über den Zustand unserer Gesellschaft aus.

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