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Berlin/Köln. Kaum ein anderer Beruf kann so folgenschwere Auswirkungen auf das eigene Leben und das der gesamten Familie haben, wie der Soldatenberuf. Dementsprechend hat der Dienstherr ein ganzes Paket an Maßnahmen geschnürt, um aktiven und ehemaligen Bundeswehrangehörigen, die unter den Folgen eines Auslandseinsatzes leiden, einen möglichst einfachen Zugang zu besonderen Angeboten der Versorgung, Unterstützung und Fürsorge zu ermöglichen. Um Einsatzgeschädigten zu helfen – egal ob sich die Schädigung direkt oder erst nach Jahren zeigt – wurde ZALK eingerichtet. ZALK ist die „Zentrale Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden“. Der neu aufgestellte Bereich gehört zum Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr und hat seinen Sitz in Sankt Augustin bei Bonn.

ZALK ist der Nachfolger der ehemaligen Zentralen Koordinierungs- und Ansprechstelle für Einsatzgeschädigte. Thorsten Roth, Leiter der neuen Stelle, erklärt: „Die Bundeswehrangehörigen riskieren im Einsatz ihre Gesundheit für unser Land. Besonders wichtig ist es uns, diejenigen zu erreichen, die im Einsatz geschädigt wurden, aber schon aus dem Dienst ausgeschieden sind.“

Viele dieser Ehemaligen können nach einer Einsatzschädigung nur noch eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr ihren Beruf ausüben. Neben gesundheitlichen Problemen kommen oft noch finanzielle Nöte und letztendlich massive familiäre Schwierigkeiten hinzu.

Auch nach dem Dienstzeitende Hilfe und Leistungen gewähren

Schon in dem am 13. Juni 2017 vom Bundesministerium der Verteidigung erlassenen Konzept „Betreuung von ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr, die unter Einsatzfolgen leiden“ heißt es: „Einsatzbedingte Erkrankungen und Belastungen werden oft erst Jahre nach dem Dienstzeitende offenkundig. Viele Betroffene wenden sich nicht oder sehr spät an die Bundeswehr mit der Bitte um Hilfe. In wissenschaftlichen Studien […] wurde dementsprechend eine erhebliche Dunkelziffer ehemaliger unter Einsatzfolgen leidender Angehöriger der Bundeswehr festgestellt, ohne dass diese Personen der Bundeswehr bekannt sind. Ziel muss es daher sein, sämtliche Personen individuell [zu erfassen], die an einem besonderen Auslandseinsatz teilgenommen haben und zwischenzeitlich in Folge des Einsatzes erkrankt sind, um diesen Menschen auch nach dem Dienstzeitende die ihnen zustehenden Hilfen und Leistungen gewähren zu können.“

Kernauftrag der ZALK ist die Bearbeitung aller Anträge nach dem Einsatzweiterverwendungsgesetz von aktiven und ehemaligen Soldaten. Übergeordnetes Ziel dieses Gesetztes ist die Wiederherstellung der Dienst- beziehungsweise Arbeitsfähigkeit von Einsatzgeschädigten. Dazu gewährt das Gesetz den Betroffenen eine sogenannte „Schutzzeit“. Während dieser Zeit erhalten einsatzgeschädigte Männer und Frauen umfassende medizinische Leistungen zur Behandlung der einsatzbedingten gesundheitlichen Schädigung und – falls notwendig – auch Leistungen zur beruflichen Qualifizierung, um die Aufnahme der bisherigen Tätigkeit, eine dauerhafte Weiterverwendung im Geschäftsbereich des Verteidigungsministeriums oder eine sonstige Eingliederung in das Arbeitsleben zu erreichen.

Für Ehemalige, die unter einer Einsatzschädigung leiden, bietet das Einsatzweiterverwendungsgesetz zudem die Möglichkeit der Wiedereinstellung in ein Wehrdienstverhältnis besonderer Art, so dass für diesen Personenkreis ebenfalls die Möglichkeit der medizinischen Rehabilitation und gegebenenfalls der beruflichen Qualifikation besteht.

Dazu ZALK-Leiter Roth: „Wir wollen für diejenigen Menschen, die im Auslandseinsatz waren und eine Schädigung davongetragen haben, schnell und effektiv erreichbar sein. Wer im Einsatz war und denkt, dass es ihr oder ihm aufgrund dessen schlecht geht, kann sich in einem Zweizeiler an uns wenden. Eine Mail mit Namen, der Nennung des Einsatzes und der Bitte um Aufnahme in die Schutzzeit genügt, um die Prüfung auf Ansprüche durch uns in Gang zu setzen.“


Randnotiz                                  

Die neue „Zentrale Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden“ (ZALK) ist erreichbar unter der Telefonnummer (02241) 153368.
Die Kontaktadresse lautet:
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
Referat ZS 2 ZALK
Alte Heerstraße 81
53757 Sankt Augustin
Die E-Mail-Adresse der ZAK: BAPersBwZALK@bundeswehr.org.
Alle Angaben ohne Gewähr.


Zu unserem Symbolbild: Nicht selten kehren Bundeswehrangehörige von ihrem Auslandseinsatz mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zurück. Der Krieg geht im Kopf der Betroffenen weiter und kann zu einer schweren psychischen Langzeiterkrankung führen. Aufgabe der ZALK ist es, Einsatzgeschädigten schnell und nachhaltig zu helfen.
(Foto: Jonas Weber/Presse- und Informationszentrum Personal/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Symbolbild „PTBS – der Krieg in der Seele“.
(Foto: Andrea Bienert/Presse- und Informationszentrum Personal/Bundeswehr)


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