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Eckernförde/Kiel. Es waren Sportwettkämpfe auf höchstem Niveau, die vor Kurzem im Marinestützpunkt Eckernförde und in der Schwimmhalle der Kieler Christian-Albrechts-Universität geboten wurden. Hier fand im Zeitraum 12. bis 14. Juli der „Open European Cup“ im maritimen Fünfkampf statt, der alljährlich von der Sportorganisation CISM ausgetragen wird. Um den begehrten Europapokal kämpften diesmal an der Ostsee 35 Athleten aus sieben Nationen.

Am maritimen Fünfkampf der CISM (Conseil International du Sport Militaire/Internationaler Militärsportverband) in Eckernförde und Kiel beteiligten sich – neben Deutschland – Mannschaften aus Brasilien, Dänemark, Finnland, Polen, Schweden und der Türkei.

Die deutsche Auswahl mit Giacomo Gellert, Tan Hieu Mach und Domenique Bogs sowie den „Newcomern“ Bjarne Sörensen und Philipp Kühn wird von Stabsbootsmann Björn Stanislowski geleitet. Trainer ist seit 2011 Hauptbootsmann Matthias Wesemann, als Aktiver (bis 2015) der wohl erfolgreichste deutsche Sportler im maritimen Fünfkampf. Er gewann für die Bundeswehr-Sportfördergruppe Eckernförde fünf Mal den Weltmeistertitel.

Sportliche Höchstleistungen an Land, auf dem Wasser und getaucht

Der maritime Fünfkampf besteht aus folgenden Disziplinen: Hindernisbahn/Hindernislauf, Lebensrettungsschwimmen, Hindernisschwimmen, Seemannschaftswettbewerb und amphibischer Geländelauf.

Beim Hindernislauf müssen die Sportler auf einer Strecke von 305 Metern insgesamt zehn Hindernisse schnellstmöglich überwinden.

Bei der Disziplin „Lebensrettungsschwimmen“ werden die ersten 50 Meter in Arbeitskleidung zurückgelegt. Danach muss die nasse Kleidung im Wasser ausgezogen und anschließend aus gut vier Metern Tiefe eine orangefarbene Puppe, die keine Arme und Beine hat, geborgen werden. Der Dummy muss danach schwimmend weitere 25 Meter abgeborgen werden (ohne die richtige Technik kommen die Sportler nicht weit, denn der Körper der Puppe füllt sich gänzlich mit Wasser; dadurch wird das Gewicht einer echten Person simuliert).

Dritte schwere Herausforderung ist das Hindernisschwimmen über eine Gesamtstrecke von 125 Metern. Fünf Bahnen (je 25 Meter) werden abwechselnd getaucht und geschwommen. 25 Meter weit muss dabei eine Gewehrattrappe mit dem Originalgewicht des G36 transportiert werden – ebenfalls teils getaucht, teils geschwommen. Unter Wasser müssen zudem ein Hindernis unterquert und Schlauchschellen gelöst werden.

Beim Seemannschaftswettbewerb, der vierten Disziplin, kommt es vor allem auf seemännische Fähigkeiten an. Zunächst muss der Sportler an Land per Bootsmannstuhl (Sitzbrett) einen Mast erklimmen. Wieder am Boden zurück muss ein dickes Schiffstau aus dem Wasser gezogen werden. Es folgt der Wurf einer Leine über 22,5 Meter Entfernung; das Leinenende muss mittels Palsteg an das dicke Tau geknotet werden. Zum Schluss folgt ein Bootsparcours entlang von Bojen mit weiteren Aufgaben.

Der maritime Fünfkampf endet schließlich mit dem amphibischen Geländelauf über eine Distanz von 2600 Metern. Dabei müssen verschiedene Aufgaben absolviert werden, unter anderem Schießen, Paddeln und das Zielwerfen mit einer Übungsgranate. Der Sportler läuft in einem Arbeitsanzug und mit einer Gewehrattrappe.

Polnisches Team gewinnt CISM-Trophäe mit knappem Vorsprung

Bester männlicher Teilnehmer beim „CISM Open European Cup Naval Pentathlon 2016“ war Giacomo Gellert. Der Bundeswehrsoldat setzte sich deutlich gegen den Polen Jacek Śliwiński und den Dänen Ronni Bjørn durch.

In der Frauenwertung siegte die Finnin Mari Lindström, in der Newcomer-Wertung die Brasilianerin Tatilaine Oliveira.

In der Mannschaftswertung gewann Polen den „Open European Cup 2016“ mit 17798 Punkten vor dem deutschen Team (17366), dem „sportlichen Aushängeschild der Marine“, wie Trainer Matthias Wesemann sagt. Der dritte Platz ging an Brasilien (17358). Es folgten Dänemark (17203) und die Türkei (16669).

Sport und Solidarität für ein friedliches Miteinander

CISM ist eine der größten Sportorganisationen der Welt. Der Verband richtet jährlich weltweit rund 20 Weltmeisterschaften für die Soldaten der 133 Mitgliedstaaten aus. An etwa 300 Tagen im Jahr finden unzählige CISM-Sportveranstaltungen auf weltweiter, kontinentaler, nationaler und regionaler Ebene statt.

Die beiden Grundpfeiler, auf denen alle Veranstaltungen der Organisation beruhen, sind „Sport“ und „Solidarität“. Durch die sportlichen Begegnungen zwischen den Streitkräften verschiedener Länder sollen Freundschaften geknüpft werden und so zum friedlichen Miteinander beitragen. Sport ist außerdem zu einem wichtigen Mittel in der Stabilisierung von Konfliktregionen geworden. Der CISM-Rat organisiert zum Thema „Sport und Frieden“ regelmäßige internationale Symposien und Seminare.


Zu unseren Aufnahmen:
1. Obermaat Tan Hieu Mach vom deutschen Fünfkampf-Team beim Hindernisschwimmen.
(Foto: Björn Wilke/PrInfoZ Marine)

2. Disziplin „Seemannschaft“ mit Bootsparcour.
(Foto: Björn Wilke/PrInfoZ Marine)

3. Oberbootsmann Giacomo Gellert, Sieger in der Einzelwertung, auf der Hindernisbahn.
(Foto: Björn Wilke/PrInfoZ Marine)


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