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München. Die Universität der Bundeswehr München bietet demnächst den ersten Studiengang überhaupt für militärische Flugzeugführer der Bundeswehr an. Der neue Studiengang „Aeronautical Engineering“ startet zum 1. Oktober dieses Jahres mit zunächst 13 Pilotenanwärtern. Die akademische Ausbildung wird sowohl auf dem Campus der Bundeswehruniversität als auch auf dem Ludwig Bölkow Campus in Ottobrunn stattfinden. Der duale Bachelorstudiengang „Aeronautical Engineering“ soll den jungen Truppenoffizieren des fliegerischen Dienstes von Luftwaffe und Marine als akademische Basis ihrer beruflichen Karriere dienen. Das Projekt wurde exakt auf die Zielgruppe der neuen Flugzeugführer abgestimmt, um eine nahtlose Verbindung von akademischer und fliegerischer Ausbildung zu gewährleisten.

In der Vergangenheit konnten deutsche Militärpiloten zwar an einer der beiden Universitäten der Bundeswehr studieren, jedoch war dies bislang nicht obligatorisch. Dazu Merith Niehuss, Präsidentin der Universität der Bundeswehr München: „Für unsere Einrichtung ist der neue Studiengang ein echter Gewinn. Ich freue mich, dass mit den Piloten der Bundeswehr nun auch die letzte Gruppe der Offiziere ein akademisches Studium als wichtigen Teil Ihrer Gesamtausbildung erhält.“

Der Ludwig Bölkow Campus ist ein gemeinsames Engagement verschiedener Konsortialpartner. Dazu gehören die Unternehmen Airbus, Siemens und IABG sowie die Technische Universität München, die Universität der Bundeswehr München, die Hochschule für angewandte Wissenschaften München, das Bauhaus Luftfahrt sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den Campus-Aufbau in Ottobrunn im Rahmen von Zuwendungen für innovative Forschungsprojekte auf den Gebieten der Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit. Alexander Mager, Geschäftsführer der Ludwig Bölkow Campus GmbH, äußerte sich wie folgt zu dem neuen Bildungsprojekt der Streitkräfte: „Der Ludwig Bölkow Campus ist der ideale Standort für die Verzahnung von Theorie und Praxis – wir freuen uns auf die Studenten!“

Fliegerische Ausbildung plus ingenieurwissenschaftliches Studium

Matthias Heinitz, Vizepräsident für den Fachhochschulbereich, liefert weitere Hintergrundinformationen zu dem neuen Studienangebot. „Dem Bachelorstudiengang ,Aeronautical Engineering‘ liegt die Idee zugrunde, fliegerische Kompetenzen mit ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Fähigkeiten zu verbinden.“ Das Studium schaffe die Voraussetzung für eine lebenslange erfüllende Tätigkeit in einem anspruchsvollen fliegerischen Umfeld, schwärmt er. Das Studienziel sei das Erreichen eines berufsqualifizierenden Abschlusses für eine berufliche Tätigkeit im Luftfahrtwesen mit einer technischen oder einer Management-Ausprägung. Die Absolventinnen und Absolventen sollen befähigt werden, wissenschaftliche Methoden in den Bereichen „Flugzeugtechnik“ und „Luftfahrtwesen“ anzuwenden.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, vereint der künftige Studiengang in der bayerischen Landeshauptstadt ein schwerpunktmäßig ingenieurwissenschaftliches Studium und eine fliegerische Ausbildung zum militärischen Flugzeugführer. Der Studiengang ist demnach als duales Studium angelegt: Er integriert akademische Inhalte und berufsfachliche Ausbildungsanteile.

Bis zum Jahr 2019 etwa 55 Studierende pro Jahr möglich

Zusätzliche Informationen zu dem Vorhaben lieferte auch die Pressestelle der Bundeswehruniversität München. Wie dort zu erfahren war, ist Ziel des berufsfachlichen Anteils im Studium ganz klar das Erlangen der fliegerischen Qualifikationen sowie der Erwerb der militärischen Pilotenlizenz. Auch hier wird noch einmal der Vorteil dualer Studiengänge betont. Das Studium „Aeronautical Engineering“, so ist man überzeugt, werde ebenfalls nachhaltig „von der nutzbringenden und motivierenden Wechselwirkung von Theorie (Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften) und Praxis (fliegerische Ausbildung)“ profitieren.

Die Studiendauer einschließlich der fliegerischen Ausbildung ist nach Auskunft der Pressestelle insgesamt auf viereinhalb Jahre angelegt. Die akademische Ausbildung wird durch sechs neue Professuren und weitere 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewährleistet. Die Zahl der Studierenden soll bis 2019 auf 55 Studierende pro Jahr aufwachsen.

Für die praxisnahe Ausbildung soll außerdem auf dem Ludwig Bölkow Campus ein neues Labor für Verbundwerkstoffe eingerichtet und neue Laboreinrichtungen wie Flugsimulatoren und Versuchsturbinen beschafft werden.


Die Luftaufnahme zeigt die Universität der Bundeswehr München auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes Neubiberg.

Kleines Beitragsbild: Blick in den Hörsaal der Universität – Vorlesung vor Studenten des Fachbereichs „Wirtschafts- und Organisationswisenschaften“.
(Fotos: Universität der Bundeswehr München)


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