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Sevilla (Spanien). Der erste A400M-Lufttransporter für die deutsche Luftwaffe hat am 14. Oktober 2014 seinen Erstflug absolviert. Das Flugzeug mit der Seriennummer MSN18 hob an diesem Dienstag um 14.30 Uhr Ortszeit von der Startbahn im spanischen Sevilla ab und landete nach einer Flugdauer von vier Stunden und 58 Minuten um 19.28 Uhr wieder sicher auf dem Aeropuerto de San Pablo. Bei ihrem Jungfernflug trug die Maschine bereits den Schriftzug LUFTWAFFE und das Wappen des zukünftigen Nutzers, des Lufttransportgeschwaders 62 (Wunstorf).

Verantwortlicher Pilot dieser Mission war der Deutsche Thomas Wilhelm. Nach der sicheren Landung sagte er: „Es ist eine große Auszeichnung für mich, diesen Premierenflug der ersten A400M für die deutsche Luftwaffe durchgeführt zu haben.“ Das Flugzeug vereine strategische Reichweite mit echten taktischen Eigenschaften wie hoher Agilität und der Fähigkeit, auf kurzen unbefestigten Pisten zu landen, schwärmte der Testpilot. „Deshalb bin ich absolut überzeugt davon, dass die A400M das Leistungsspektrum des Lufttransports enorm erweitern wird. Das gilt für militärische wie humanitäre Einsätze gleichermaßen.“

Das Transportflugzeug A400M soll ab 2016 in Deutschland schrittweise das Vorgängermodell C‐160 Transall ablösen. Ursprünglich war die Beschaffung von 60 Airbus A400M geplant. Aktuell ist vorgesehen, insgesamt 53 Maschinen A400M zu beschaffen, davon 40 in der Bundeswehr zu nutzen sowie 13 an andere Staaten zu verkaufen.

TP400-Triebwerke ermöglichen achtfache Transall-Leistung

Dem erfolgreichen Erstflug am 14. Oktober waren weitere denkwürdige Momente in Sevilla vorausgegangen. Am 28. September waren erstmals alle vier Triebwerke der deutschen MSN18 auf dem Gelände von Airbus Defence and Space gleichzeitig gelaufen. Die TP400-Triebwerke werden von Europrop International gebaut und verleihen der A400M nahezu die achtfache Leistung der C-160. Das Turboprop-Flugzeug kann damit die doppelte Nutzlast seines Vorgängers über interkontinentale Strecken transportieren – und das, wie Airbus anmerkt, nahezu mit der Geschwindigkeit eines teureren Jets.

Die Europrop International GmbH (EPI) ist ein Joint Venture der vier europäischen Triebwerkshersteller MTU Aero Engines, Snecma, Rolls-Royce und Industria de Turbo Propulsores. Hauptsitz ist München, eine Nebenstelle befindet sich in Madrid. Das einzige Produkt ist das EPI TP400-D6 Turboproptriebwerk für den Airbus A400M Atlas.

500 Kilogramm Spezialfarbe schützen Atlas vor Radarerfassung

Am 10. Oktober hatte die MSN18 die Halle bei Airbus Defence and Space in Sevilla neu lackiert verlassen. In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es: „Der dunkle, matte Farbton reduziert die Wahrnehmbarkeit eines Flugzeugs in großer Höhe. Außerdem absorbiert die Oberfläche Radarstrahlen und erschwert so die Entdeckung des Flugzeugs durch Radarsysteme. Die Lackierer in Sevilla haben etwa 500 Kilogramm Farbe verwendet – genug, um 100 Familienwagen zu lackieren. Die verwendete Farbe ist eine umweltfreundliche, chromatfreie Beschichtung mit einem hohen Gehalt an festen Farbpartikeln sowie geringem Lösemittelanteil und führt zu weniger Schadstoffausstoß.“

Zwei Tage später, am 12. Oktober, hatte die deutsche Premierenmaschine in San Pablo erstmals Rolltests absolviert. Dabei war sie, angetrieben von ihren vier TP400-Triebwerken, vorsichtig über das Airbus-Außengelände gesteuert worden.


Hinweis: Das Video des YouTube-Kanals der Bundeswehr dokumentiert den Jungfernflug der ersten deutschen Transportmaschine A400M, der MSN18, am 14. Oktober 2014.
(Video 14E29301: Redaktion der Bundeswehr)

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Zu unserer Bildsequenz:
1. Die deutsche MSN18 am Abend des 10. Oktober 2014 in Sevilla mit neuem Anstrich.
(Foto: Airbus Defence and Space)

2. Die Atlas-Crew vor dem Jungfernflug der Bundeswehrmaschine am 14. Oktober 2014: (von links) Jose Luis De Augusto, Tony Flynn, Pedro Martín, César González, Carlos Doncel und Thomas Wilhelm.
(Foto: Airbus Defence and Space)

3. Der deutsche Airbus A400M am 14. Oktober auf dem Weg zum westlichen Mittelmeer.
(Foto: Pascal Pigeyre/MasterFilms)

4. Über dem Mittelmeer wurden von der Besatzung verschiedene Flugtests durchgeführt.
(Foto: Pascal Pigeyre/MasterFilms)

5. Rückkehr der Maschine nach Sevilla und sichere Landung nach rund fünf Stunden Testflug am 14. Oktober um 19.28 Uhr.
(Foto: Airbus Defence and Space)


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