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München. Inmitten zunehmender geopolitischer Spannungen und wachsender Bedrohung durch autonome Drohnen entwickelt sich in München derzeit ein völlig neues deutsches Technologieunternehmen. Das Start-up Sky Laser Defence präsentiert ein hochmodernes, laserbasiertes Abwehrsystem, das nach Ansicht seiner Gründer das Potenzial hat, die europäische Verteidigungstechnologie grundlegend zu verändern. Sky Laser Defence, das mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Karlsruhe zusammenarbeitet und erst vor Kurzem sein Systemkonzept bei der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät 61 (WTD 61) im bayerischen Manching vorstellen konnte, ist ein Projekt der beiden Ingenieurpioniere Raphael Rotstein und Antony Zhou.

Die rasante Weiterentwicklung sogenannter First-Person-View-Drohnen (FPV-Drohnen) stellt klassische Luftabwehrsysteme vor völlig neue Herausforderungen. Zukünftige Drohnen sind nicht mehr auf Fernsteuerung oder externe Navigation angewiesen – sie agieren autonom mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI), erkennen Ziele in Echtzeit und koordinieren selbstständig ihre Angriffsmanöver.

Klassische Abwehrmethoden wie GPS-Störungen, Protokoll-Manipulation oder elektromagnetische Signalunterbrechung stoßen an ihre Grenzen und dienen zunehmend nur noch als ergänzende Maßnahmen.

Konventionelle Abwehrsysteme stoßen an physikalische Grenzen

Antony Zhou, Co-Gründer von Sky Laser Defence, erklärt dazu: „Moderne FPV-Drohnen erreichen im Angriffsflug Geschwindigkeiten von mehr als 250 km/h. Sie benötigen nur 14 Sekunden, um aus einer Entfernung von einem Kilometer – außerhalb des Sichtbereichs – ein Ziel zu erreichen. In koordinierten Schwarmangriffen, bei denen Drohnen gleichzeitig aus mehreren Richtungen angreifen, kann selbst ein moderner Kampfpanzer binnen einer Minute außer Gefecht gesetzt werden.“

Co-Gründer Raphael Rotstein verdeutlicht dies: „Bei Angriffen in Wellenformation reichen selbst große Munitionsreserven oft nur für wenige Minuten Feuerunterstützung. Die Nachladezeiten sowie die thermische Belastung der Waffen führen rasch zu Ausfällen. Ein einziges Angriffsszenario kann eine Stellung in wenigen Minuten vollständig überwältigen – klassische Verteidigungskonzepte greifen hier nicht mehr.“

Je nach Bedrohungslage können bis zu 200 Ziele gleichzeitig bekämpft werden

Um diese Lücke zu schließen, entwickelt das Münchner Unternehmen Sky Laser Defence eine neue Generation laserbasierter Waffentechnologie – sogenannte High-Energy-Laser-Systeme (HEL-Systeme) mit Galvoprinzip. Diese liefern nach Angaben der Firma „präzise, skalierbare Energieimpulse ohne mechanischen Verschleiß oder konventionelle Munition“. Sky Laser Defence mit weiteren Detailangaben: „Die modularen Effektoren verfügen jeweils über 10 kW Leistung – mehr als ausreichend, um selbst 10 mm starken Stahl sekundenschnell zu durchdringen. Die Effektoren lassen sich modular kombinieren und koordinieren, um je nach Bedrohungslage bis zu 200 Ziele gleichzeitig zu verfolgen und nach KI-generierter Prioritätsreihenfolge präzise auszuschalten.“

Sky Laser Defence verfolge eine klare Mission, so Rotstein: „Europa mit einer technologisch überlegenen, ressourcenschonenden und dauerhaft einsatzbereiten Lösung gegen die asymmetrische Drohnenbedrohung auszustatten – nicht in ferner Zukunft, sondern hier und heute.“

Die „Laser Killer Box“ – eigenentwickelte Hochtechnologie für den Nahbereich

Das Herzstück des Abwehrsystems ist die von Sky Laser Defence eigens entwickelte sogenannte „Laser Killer Box“ – ein hochpräzises Nahbereichsverteidigungssystem, das auf modularem Aufbau, KI und fortschrittlicher Optoelektronik basiert. Rotstein betont: „Anders als Nachrüstlösungen ist unser System von Grund auf neu konzipiert, um den spezifischen Anforderungen moderner Drohnenbedrohungen gerecht zu werden.“

Entscheidende Merkmale der „Laser Killer Box“ sind:
– KI-gesteuerte Feuerkontrolle: Übernimmt autonome Bedrohungsanalyse, Zielklassifikation und Angriffsbefehle mit millisekundenschneller Reaktionszeit.
– Multiple Lasereinheiten (je 10 kW): Sie können zu einem synchronisierten Verbund zusammengeschaltet werden. Die Anzahl aktiver Strahleinheiten lässt sich für wechselnde Bedrohungslagen flexibel skalieren.
– Hochfrequenzoptik mit adaptiver Zielnachführung und Laserstrahlensteuerung: Verfolgt selbst schnelle, manövrierfähige Drohnen in Echtzeit, auch bei Sichtbehinderungen oder wenn mehrere Ziele gleichzeitig angegriffen werden.
– Modulares Gehäuse aus leichtem Verbundwerkstoff: Ermöglicht die Integration in stationäre und mobile Plattformen – selbst mit begrenzter Energie- oder Kühlkapazität.
– Thermoelektrisch optimiertes Kühlsystem: Verhindert sogar im Dauerfeuerbetrieb thermische Überlastung, sodass die „Laser Killer Box“ ohne klassische Feuerpausen oder Nachladezyklen einsatzbereit bleibt.

Ein zentrales Element ist außerdem die „Deep-Learning“-gestützte Signalauswertung, die Daten aus mehreren Sensoren (unter anderem Phased Array Radar, Millimeterwellenradar, LIDAR, IR-Kamera oder RF-Detektoren) kombiniert und daraus taktische Prioritäten ableitet – etwa nach Annäherungswinkel, Geschwindigkeit oder Signaturprofil.

Die „Laser Killer Box“ kann in Verbundsteuerung simultan mehrere Ziele anvisieren und zerstören – präzise, geräuschlos und ohne konventionellen Munitionsnachschub.

Sensorfusion und integriertes Freund-Feind-Erkennungssystem

Die Genauigkeit des Systems wird durch eine umfassende Sensorfusion gewährleistet:
Phased-Array-Radar für Langstreckenerkennung;
Millimeterwellenradar zur Unterscheidung kleiner, beweglicher Objekte;
4D-Lidar für exakte Entfernungs- und Geschwindigkeitsmessung;
Multispektrale Infrarotkameras zur Zielerkennung bei Tag und Nacht;
RF-Detektoren zur Lokalisierung des Drohnenstützpunktes.

Ein integriertes Freund-Feind-Erkennungssystem (IFF) trägt dazu bei, eigene Einheiten und verbündete Drohnen zuverlässig zu identifizieren; dies minimiert Kollateralschäden und reduziert das Risiko von Zwischenfällen im Gefecht.

Von der Konvoi-Begleitung über die Infanterie-Nutzung bis hin zum Objektschutz

Das laserbasierte Abwehrsystem entfaltet Rotstein zufolge „seine maximale Wirkung im Nahbereich zwischen 50 und 1500 Metern“. Sky Laser Defence biete, so erklärt der Ingenieur weiter:
Stationäre Installationen oder Fahrzeugplattformen zur Begleitung von Konvois mit mehrfachen HEL-Effektoren.
Tragbare, luftgekühlte Varianten (bis 2 kW), ideal für Infanterieeinheiten und Schutz kritischer Infrastruktur.
Perimetersicherung für Flughäfen, Regierungsgebäude oder Großveranstaltungen wie Fußballspiele oder etwa das Oktoberfest in München.

Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut in Karlsruhe

Eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) ist in Vorbereitung. Geplant ist die Anbindung des KI-gestützten MODEAS-Systems zur optischen Detektion und Verfolgung von UAVs (UAV = Unmanned Aerial Vehicle/Unbemanntes Luftfahrzeug) an das laserbasierte Abwehrsystem. So entsteht ein integriertes Drohnenabwehrsystem, das Zielerkennung und Neutralisierung in Echtzeit ermöglicht.

Industrielles Know-how vereint mit militärischer Innovationskraft

Das Start-up-Projekt „Sky Laser Defence“ basiert auf der Zusammenarbeit zweier ausgewiesener Spezialisten: Raphael Rotstein und Antony Zhou. Rotstein ist seit vielen Jahren als Ingenieur in der industriellen Reinigungstechnik tätig und gilt als Erfinder der Trockeneis-Strahltechnologie. Eine Reihe internationaler Patente belegen seine Fähigkeit, komplexe physikalische Verfahren robust umzusetzen.

Antony Zhou verantwortet das Geschäfts- und Technologiemanagement bei Sky Laser Defence. Er verfügt über umfassende Erfahrung in der Hochleistungslasertechnik mit Spezialisierung auf Laserschneiden, Laserschweißen und industrielle Laserreinigung. Zudem hat er sich im Laufe der Zeit ein tiefgehendes Wissen in Automatisierung und Prozessprogrammierung angeeignet, was maßgeblich zur Entwicklung KI-gesteuerter Systeme beigetragen hat.

Beide vereinen industrielles Know-how mit militärischer Innovationskraft und treiben die Entwicklung laserbasierter Waffensysteme in Deutschland voran.


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Zu unserem Bildmaterial:
1. Die beiden Gründer des Start-up Sky Laser Defence, Antony Zhou (links) und Raphael Rotstein, bei der WTD 61 in Manching.
(Foto: Sky Laser Defence)

2. Laserbasiertes Drohnen-Abwehrsystem von Sky Laser Defence auf Trägerfahrzeug.
(Bild: Sky Laser Defence)


Kontakt zum vorgestellten Unternehmen:
info@skylaserdefence.com
www.skylaserdefence.com


Kommentare

  1. Skeptiker | 19. Juni 2025 um 11:57 Uhr

    Gibt es eine Faktenprüfung, Referenzen oder ein tatsächliches Produkt von der Firma?
    Mit einem schnell generierten KI-Bild bekommt hoffentlich nicht jeder Zutritt zu Bundeswehr-Liegenschaften, oder?
    Was glauben die Deutschen, wer alles auf einmal auftaucht, wenn man einen stark ansteigenden Verteidigungsetat ankündigt.
    Schöne Grüße und bleiben Sie skeptisch!
    __________

    Lieber „Skeptiker“,

    wir freuen uns über Ihr Interesse an den Inhalten des bundeswehr-journal. Sie können sicher sein, dass wir vor Veröffentlichung eines Beitrags alle Informationen und Quellen stets sorgfältig prüfen. So auch in diesem Fall. Zu unserer Recherche gehörte dabei auch ein ausführliches Hintergrundgespräch mit den Verantwortlichen der Wehrtechnischen Dienststelle 61 in Manching, die sich mit dem Projekt von Sky Laser Defence befasst haben und das Projekt nach eigener Aussage weiterhin aufmerksam verfolgen wollen.

    Natürlich sind und bleiben wir skeptisch – besonders wenn es um Leserzuschriften geht, die uns „aus der Deckung“ heraus erreichen. Anonym (kein Mensch heißt „Skeptiker“) ist alles andere als meinungsstark, sondern vielmehr feige! Auch die von Ihnen (mit KI?) konstruierte E-Mail – Es_Reicht_Ein_KI-Bild@gmail.de – zeugt von wenig Rückgrat. Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, als soll da ein Münchner Start-up nur schlecht gemacht werden …

    In diesem Sinne
    Christian Dewitz
    (Chefredakteur)

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