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Berlin/Seeon-Seebruck. Bundeswehrangehörige, die in Uniform reisen, sollen wohl bald die Bahn kostenlos benützen dürfen. Das meldete die BILD-Zeitung unter der Überschrift „Bahn frei für Soldaten“ in ihrer heutigen Samstagsausgabe (16. März). Das Thema „Gratis-Tickets“ ist übrigens so neu nicht: Erst im Januar hatte die CSU bei der traditionellen Winterklausur ihrer Bundestagsabgeordneten im Kloster Seeon einen entsprechenden Beschluss verabschiedet.

Laut BILD haben sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, am gestrigen Freitag auf diese Neuerung verständigt.

Die Regelung könnte noch vor der Sommerpause wirksam werden, so das Blatt weiter. Bundespolizisten haben seit dem Jahr 1997 freie Fahrt in Bahnen.

Ein Beitrag zur Steigerung der Bundeswehr-Attraktivität

Angestoßen hat die Initiative die CSU. Bei der Klausurtagung der Landesgruppe in der ersten Januarwoche in Seeon (wir berichteten) wurde ein entsprechender Beschluss gefasst. Im Themenfeld „Europa. Macht. Stark. – Sicherheit schaffen, Souveränität erhalten, Wohlstand ermöglichen“ heißt es: „Wir wollen die kostenlose Nutzung des Nah- und Fernverkehrs für Soldaten in Uniform. Die Bundeswehr-Uniform steht für bürgerschaftliches Engagement, Mut und Verantwortungsbewusstsein. Deshalb wollen wir das Bild des Bürgers in Uniform wieder stärker zum Bestandteil unseres Alltags machen und gleichzeitig die Chance nutzen, durch die Präsenz von uniformierten Soldatinnen und Soldaten das allgemeine Sicherheitsempfinden auszubauen. Deshalb wollen wir, dass Soldaten in Uniform kostenlos den öffentlichen Nah- und Fernverkehr nutzen können. Was für Polizisten völlig normal ist, muss auch für unsere Soldatinnen und Soldaten gelten. Wir wollen freie Fahrt für Soldaten in Uniform, um damit auch die Attraktivität der Bundeswehr nach innen und außen sichtbar zu erhöhen.“

Polizeibeamte der Bundespolizei erhalten Freifahrt in allen Zügen des Nah- und Fernverkehrs (S-Bahn, D-Züge, ICE-Züge, IC/EC-Züge), wenn sie in Dienstuniform unterwegs sind. Die Freifahrt gilt nur in der 2. Klasse und ohne Anspruch auf einen Sitzplatz. Die Polizisten sind nicht verpflichtet, sich beim Zugpersonal zu melden, allerdings sind sie Ansprechpartner in strittigen Situationen.


Unsere Symbolaufnahme vom 24. August 2015 zeigt einen Luftwaffenoffizier auf dem Bahnsteig des Berliner Hauptbahnhofs.
(Foto: Tom Twardy/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Dieses Symbolbild zeigt zwei Bundeswehrangehörige am 18. April 2008 in einem Bahnhofsbereich. Warten auf den Zug ins Wochenende!
(Foto: Martin Stollberg/Bundeswehr)


Kommentare

  1. Dr. - Ing. U. Hensgen | 29. März 2019 um 10:12 Uhr

    Es ist sehr begrüßenswert, wenn mehr uniformierte Soldaten in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Dann kann die Bevölkerung feststellen, dass es sich bei unseren Soldaten um Menschen „wie du und ich“ handelt und nicht um „fehlgeleitete Individuen“, wie es in der Presse oft dargestellt wird.

  2. Noel Wörsdörfer | 7. Mai 2019 um 10:37 Uhr

    Was ich nur befürchte ist, dass nun keine Reisekosten mehr übernommen werden, da man ja hätte „mit der Bahn fahren“ können.

  3. bernd | 8. Mai 2019 um 08:06 Uhr

    Eine sehr gute Initiative!
    @Noel – warum Reisekosten abrechnen, wenn man mit der Bahn reisen kann? Keine privaten Kosten, man schont die Umwelt, tut was Gutes für das Ansehen der Bundeswehr …

  4. Eddy | 12. Mai 2019 um 01:09 Uhr

    Ich halte die Initiative für eine sehr gute Idee. Allerdings darf – wie schon in anderen Kommentaren angesprochen – die Reisekostenabrechnung für Soldaten nicht darunter leiden.
    Soldaten bilden bereits Fahrgemeinschaften, um Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen – dies gilt vor allem für die täglichen Pendler-Fahrten. Allerdings kann nun nicht erwartet werden, dass ein jeder auf die Bahn umsteigt, da die Bahnfahrt oftmals mehr Zeit in Anspruch nimmt. Gegen die Nutzung der Bahn spricht in vielen Fällen auch, dass auf dem Weg zum oder vom Dienst mit dem Auto auch noch Familienangehörige mitgenommen werden müssen – schulpflichtige Kinder beispielsweise oder der berufstätige Partner.
    Alles in allem halte ich es aber richtig, den Soldaten, die unserem Land in ganz besonderer Weise dienen, eine Freikarte für Bus und Bahn zu schenken. Wenn Bundeswehrangehörige in Uniform in öffentlichen Verkehrsmitteln mitfahren, dürfte sich zudem das Sicherheitsgefühl erhöhen.

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