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Nachrichten


Wien/Kabul. Der Kampf gegen Schlafmohnanbau und Drogenproduktion in Afghanistan scheint zusehends aussichtslos. Zwar konnten nach Angaben der Vereinten Nationen in diesem Jahr in 14 Provinzen des Landes rund 750 Hektar Mohn-Anbaufläche zerstört werden (2016 waren es in sieben Provinzen lediglich 355 Hektar gewesen), dafür wuchs jedoch die Gesamtanbaufläche für Schlafmohn in Afghanistan mittlerweile um 63 Prozent auf insgesamt 328.000 Hektar an. Diese Zahlen nannte das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (United Nations Office on Drugs and Crime, UNODC) am 15. November bei der Präsentation der Studie „Afghanistan Opium Survey 2017“. Die Experten schätzen, dass in diesem Jahr aus dem afghanischen Schlafmohn etwa 9000 Tonnen Opium hergestellt werden können, 87 Prozent mehr als 2016. Rohopium ist die Ausgangsbasis für Heroin.

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Berlin/Kabul (Afghanistan). „Wir haben viel erreicht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel!“ – so lautete in den Jahren 2010 bis 2014 das übergreifende Fazit der sogenannten „Fortschrittsberichte“, mit denen die Bundesregierung die Lage in Afghanistan für Parlament und Öffentlichkeit beschrieb. Viel erreicht? Wie fragwürdig die Bilanz des Westens nach nunmehr fast 16 Kriegsjahren am Hindukusch ist, verrät eine Aussage der Bundeskanzlerin. Am 6. Mai warnte Angela Merkel in einer Videobotschaft vor einem übereilten Abzug der westlichen Nationen aus Afghanistan. Der langfristige Einsatz dort dürfe keinesfalls zu früh beendet werden. Anderenfalls könnten „die Ergebnisse, die wir erzielen können oder schon erzielt haben, einfach wieder in sich zusammenbrechen“. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen geht davon aus, dass die Bundeswehr noch viele Jahre in Afghanistan wird bleiben müssen. Am 10. Juni forderte sie in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe „Geduld und einen langen Atem“ bei diesem Einsatz. Mittlerweile wurde auch bekannt, dass die USA ihr Truppenkontingent in Afghanistan um rund 4000 Soldaten aufstocken wollen. Eine derartige Entscheidung der Leitnation zur eigenen Truppenstärke wird möglicherweise auch Auswirkungen auf die Bundeswehr haben.

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