menu +

Nachrichten



Wunstorf. Am gestrigen Mittwochabend (24. Mai) landete auf dem Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover ein ganz besonderer Airbus A400M der Deutschen Luftwaffe: An Bord waren 56 Bundeswehrangehörige, die ihren humanitären Hilfseinsatz in der Türkei beendet hatten. Ihre Leistungen für das türkische Gesundheitssystem in der Erdbebenregion Hatay wurden unmittelbar nach der Ankunft des Transportflugzeugs auf dem Militärflugplatz mit einem feierlichen Appell gewürdigt.

Am 6. Februar hatte ein Erdbeben in der Türkei und in Syrien verheerende Zerstörungen angerichtet. Knapp 26 Millionen Menschen waren unmittelbar von den Auswirkungen der Naturkatastrophe betroffen. Das Unglück hatte in beiden Ländern mehr als 50.000 Leben gefordert, rund doppelt so viele Bewohner waren verletzt worden.

Die Bundeswehr unterstützte die Gesundheitsversorgung in der türkischen Provinzregion Hatay im Zeitraum 22. März bis 22. Mai mit einem mobilen Krankenhaus in der Stadt Altinözü (wir berichteten). In dem Rettungszentrum in Altinözü behandelten 130 Angehörige des Sanitätsdienstes insgesamt etwa 5200 Patienten.

Enge Zusammenarbeit der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche

Der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, sagte den „Heimkehrern“ beim Appell: „Ihre Arbeit und Anstrengungen haben den Menschen der Region Hatay Hoffnung und Rückhalt – in einer Zeit des Schmerzes und der Verzweiflung – gegeben.“

Neben dem Inspekteur begrüßte in Wunstorf auch Brigadegeneral Andreas Pfeifer vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr die angetretenen Frauen und Männer, die überwiegend zum Zentralen Sanitätsdienst gehören.

Der Sanitätsdienst lobte in einem Online-Pressebeitrag die hervorragende Zusammenarbeit mit anderen Bundeswehr-Bereichen. In dem Text über die „Humanitäre Hilfeleistung Türkei“ heißt es unter anderem: „Dieser Einsatz konnte nur gemeinsam – also Streitkräfte übergreifend – gelingen. Das zeigen die Zahlen der logistischen Versorgung. Mehr als 400 Tonnen Material verbrachten die Kräfte von Luftwaffe und Streitkräftebasis in der Luft oder auf der Straße in das Erbebengebiet. 29 Transportflüge wurden koordiniert und durchgeführt. Dazu kommen noch 14 Lastkraftwagen, welche auf dem Landweg die Versorgung in der Türkei sicherstellten.“

Hilfseinsatz unter dem Leitgedanken „Der Menschlichkeit verpflichtet!“

Das Rettungszentrum in Altinözü war fest eingebunden in die regionalen Versorgungsstrukturen. Das Spektrum der medizinischen Versorgung reichte von kleinen Wundbehandlungen über Brüche bis hin zu Polytraumata. Für Generaloberstabsarzt Baumgärtner standen und stehen die Leistungen des Kontingents deshalb auch ganz im Zeichen des Leitgedankens des Sanitätsdienstes: „Der Menschlichkeit verpflichtet!“

Mit dem Betrieb des Rettungszentrums hat Deutschland geholfen, eine große Lücke in der medizinischen Versorgung im türkischen Erdbebengebiet Hatay zu schließen. Dieser Hilfseinsatz kam für den Kontingentführer, Oberstarzt Dr. Kai Schlolaut, auch – wie er sagte – „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ und „hat den türkischen Behörden Zeit verschafft“.

Nach dem Abzug der deutschen Kräfte soll auf dem Platz in Altinözü, wo derzeit noch das deutsche Rettungszentrum steht, demnächst ein Container-Krankenhaus errichtet werden.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Nach zwei Monaten zurück in Deutschland: die Kräfte des humanitären Bundeswehreinsatzes „Erdbebenhilfe Türkei“ sind am 24. Mai 2023 wohlbehalten heimgekehrt. Sie wurden an diesem Mittwoch in Wunstorf mit einem Appell geehrt.
(Foto: Markus Dittrich/Bundeswehr)

2. Eindrücke aus dem Erdbebengebiet aus erster Hand: Oberstarzt Dr. Kai Schlolaut (rechts) auf dem Flugplatz Wunstorf im Gespräch mit dem Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner.
(Foto: Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Fahrzeug des Sanitätsdienstes in einer vom Erdbeben verwüsteten Landschaft – die Bundeswehr startete ihre „Humanitäre Hilfeleistung Türkei“ Ende März 2023.
(Foto: Jana Neumann/Bundeswehr)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN