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Bonn/Taufkirchen. Das Artillerieortungsradar COBRA (Counter Battery Radar) wird von mehreren NATO-Streitkräften eingesetzt, auch von der Bundeswehr. Nun hat der Sensor-Spezialist Hensoldt die Modernisierung von COBRA-Prüfsystemen erfolgreich abgeschlossen. Dies teilte das Unternehmen in einer Presseerklärung mit. Hensoldt hat bei den Arbeiten den Radar Target Generator (RTG) und den COBRA Radar Environment Simulator (CRES) ersetzt. RTG und CRES sind Schlüsselelemente der Testumgebung von COBRA, die für die Ermittlung der optimalen Einsatzleistung des Systems unerlässlich sind.

Der Auftrag, der von der internationalen Einrichtung OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en matière d’Armement/Organisation for Joint Armament Co-operation/Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation; Hauptsitz ist Bonn) im Namen Deutschlands und Frankreichs vergeben worden ist, hat ein Finanzvolumen von „mehreren Millionen Euro“.

COBRA ist ein mobiles Radarsystem zur Ortung feindlicher Artillerie- und Raketenstellungen und zur Vorausberechnung der Flugbahn von Geschossen, um eine Frühwarnung zu geben und Schutz- und gegebenenfalls Abwehrmaßnahmen zu ermöglichen.

Heute mehr als 40 Systeme bei NATO und Partnerstaaten im Einsatz

Das Ortungsradar wurde in Kooperation von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA entwickelt und bis 2007 vom eigens dafür gegründeten Konsortium EURO-ART Advanced Radar Technology GmbH (Sitz in München) an die NATO-Kunden ausgeliefert (insgesamt wurden zwölf Systeme an die Bundeswehr geliefert, zehn an die französischen und sieben an die britischen Streitkräfte). Bis heute wurde COBRA auch in mehrere andere Länder exportiert. Insgesamt sind mittlerweile mehr als 40 Systeme in verschiedenen Konfigurationen bei der NATO und anderen Streitkräften innerhalb und außerhalb Europas im Einsatz.

Das mittlerweile aufgelöste EURO-ART-Konsortium bestand aus den Anteilseignern EADS Deutschland GmbH (später Airbus Defence and Space beziehungsweise jetzt Hensoldt), Thales Air Defence S.A. in Bagneux/Frankreich, Thales Defence S.A. in Crawley/Großbritannien und Lockheed Martin Corp. in Moorestown/USA. Im Jahr 2001 wurde das Programm zur Beschaffung der COBRA-Systeme in die OCCAR integriert (siehe auch unseren Beitrag vom Februar 2022).

Zielflugbahnen simulieren und Radarleistung austesten

Der Radar Target Generator/RTG ist für die Erzeugung primärer Radarrückmeldungen ausgelegt und kann im Fernfeld des Radars platziert werden, um Zielflugbahnen zu simulieren. Das neue RTG trägt den veränderten betrieblichen Anforderungen der Nutzernationen Rechnung, wie beispielsweise Langzeiteinsätze an stationären Standorten, gleichzeitiger Betrieb mehrerer Systeme und Überwachungseinsätze rund um die Uhr.

Der COBRA Radar Environment Simulator/CRES ist das Schlüsselelement zur Prüfung und Verifizierung der COBRA-Radarleistung in einer Laborumgebung mit reproduzierbaren Zielflugbahnen. CRES erzeugt künstliche Radarreflexe, die es ermöglichen, alle Arten von ballistischen Geschossen (Raketen, Mörsergranaten, Haubitzen oder Kanonengeschosse) zu simulieren, ohne dass reale Übertragungen erforderlich sind.


Zu unserem Bildmaterial
1. COBRA-Artillerieortungsradar des Deutschen Heeres im Gelände.
(Bild: Hensoldt)

2. Auswerter im Artillerieortungsradar COBRA.
(Foto: Mario Bähr/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Soldaten des Artillerielehrbataillons 325 (Munster) mit COBRA bei der Übung „Black Eagle“.
(Foto: Maximilian Schulz/Bundeswehr)


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