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Berlin. Mit der Frage, ob in den Unterkünften der Bundeswehrkasernen auch tatsächlich genügend Mobiliar vorhanden ist, befasste sich vor Kurzem der CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel. Der Parlamentarier (Wahlkreis Esslingen), der unter anderem Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestages ist, wollte von der Bundesregierung wissen, inwieweit man im Zuge der Beschaffung von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung für die Bundeswehrangehörigen auch berücksichtige hat, dass hierfür auch ausreichend Platz in Unterkünften und Spinde zur Verfügung steht.

Thomas Hitschler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, antwortete dem Fragesteller am 9. November.

In der Auskunft Hitschlers an Grübel heißt es: „Die Unterbringung der Bekleidung und persönlichen Ausrüstung für die nichtunterkunftspflichtigen sowie unterkunftspflichtigen [Angehörigen] der Bundeswehr (Vollausstattung) ist in den eingeführten Möbelserien ,Neue Möbelserie 2020‘ und ,Buche-Dekor‘ möglich. Hierzu wurde beziehungsweise wird das erforderliche Möblierungsgerät modifiziert, neu konzipiert und erweitert.“

Weltmarkt und Zuliefererbetriebe setzen der Produktion Grenzen

Weiter teilte der Staatssekretär mit, dass insgesamt ein Bedarf von mehr als 180.000 zusätzlichen Einrichtungsgegenständen zu decken sei. Bei der Beschaffung dieser hohen Anzahl an Möbeln seien schon jetzt „kritische Abhängigkeiten absehbar“. Hitschler erläuterte: „Dies betrifft unter anderem die Verfügbarkeit der erforderlichen Materialien auf dem Weltmarkt sowie die Produktionskapazitäten der Zuliefererbetriebe.“

Um festzustellen, inwieweit der Flächenbedarf zur Aufstellung des zusätzlichen Mobiliars in der vorhandenen Infrastruktur erreicht werden kann, wurden die betroffenen Bundeswehr-Liegenschaften bewertet. Dazu Hitschler: „Das Ergebnis zeigt, dass der zusätzliche Flächenbedarf in einem Großteil der Liegenschaften in der bestehenden Infrastruktur unmittelbar oder durch organisatorische Lösungen gedeckt werden kann.“

Für die übrigen Liegenschaften würden nun weitere Untersuchungen durch das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr durchgeführt. Diese seien gegenwärtig noch nicht abgeschlossen.


Hintergrund                           

Die Modernisierung des Mobiliars in den Unterkünften der Liegenschaften der Bundeswehr ist Teil der 2014 ausgerufenen Agenda „Attraktivität“. Initiiert worden war das Ganze von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Mit der Attraktivitätsoffensive sollen die deutschen Streitkräfte im Kampf und die „besten Köpfe“ auf dem Arbeitsmarkt ein Stück weit wettbewerbsfähiger gemacht werden.

Mit der Umsetzung des Projektes „Moderne Unterkünfte“ betraute das Ministerium das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (kurz BAIUDBw). Laut BAIUDBw war und ist das Ziel des Vorhabens „neue Möbelserie“ „eine signifikante Erhöhung des Standards der Unterbringung und des Komforts zur Stärkung des Wohlbefindens in einer zeitgemäßen Wohnumgebung.“

Die neue Möbelserie für Bundeswehr-Unterkünfte wurde bis Juli 2019 in rund 60 Musterstuben an Standorten in Berlin, Mainz, München, Munster, Stetten am kalten Markt und Wilhelmshaven getestet. Aus der späteren Ausschreibung konnten dann im Januar 2020 die entsprechenden Verträge unterzeichnet werden.

Die Auslieferung der neuen Möbelserie begann ab dem 2. Quartal 2021. Mit der neuen Möbelserie werden zunächst die neu gebauten beziehungsweise grundsanierten Einzelunterkünfte ausgestattet.

Zusätzlich zur Ausstattung der Unterkünfte mit modernem Mobiliar und der Einrichtung kostenfreier Internetzugänge auf den Stuben der Bundeswehrangehörigen wurde außerdem noch das Projekt „Moderne Büromöblierung“ angeschoben.


Unser Bild zeigt eine Bundeswehrangehörige im Sommer 2021 auf der Stube in der Wettiner Kaserne im sächsischen Frankenberg. Die Soldatin präsentiert Besuchern ihren Spind. Frankenberg ist der Sitz der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“.
(Foto: Martin Glinker/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Rekruten verpacken ihre militärische Ausrüstung und Zivilkleidung in ihrem Spind. Die Aufnahme entstand im Januar 2011 in der Barnim-Kaserne in Strausberg bei Berlin bei der 13. Kompanie des Luftwaffenausbildungsregiments.
(Foto: Andrea Bienert/Bundeswehr)


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