Wilhelmshaven. Am morgigen Montag (5. September) um 14 Uhr heißt es für die Fregatte „Hessen“ und ihre Besatzung „Leinen los“. Das Schiff der Deutschen Marine verlässt den Heimatstützpunkt Wilhelmshaven und wird sich später der US Carrier Strike Group (CSG) um den amerikanischen Flugzeugträger USS „Gerald R. Ford“ anschließen.
Mit der USS „Gerald R. Ford“ wird die deutsche Fregatte als integraler Bestandteil des Flugzeugträgerverbandes vor allem innerhalb der Verbandsluftverteidigung agieren. Im Fokus der kommenden Wochen stehen außerdem vor allem die Einsatzausbildung und die operative internationale Zusammenarbeit. Geübt werden dabei Abwehrmaßnahmen bei verschiedenen Bedrohungsszenarien.
Die Fregatte „Hessen“ ist eins von drei Schiffen der „Sachsen“-Klasse, die als Mehrzweckschiffe für Geleitschutz und Seeraumkontrolle konzipiert sind. Schwerpunkt ist die Luftverteidigung. Alle Sensoren und Waffen an Bord sind dabei für die Hauptaufgabe „Verbandsflugabwehr“ optimiert. Mit diesen Fähigkeiten waren die Fregatten der Klasse 124 bereits mehrmals im Nordatlantik in Flugzeugträger-Kampfgruppen der U.S. Navy integriert (wir berichteten beispielsweise im Januar 2018 über die Fregatte „Hessen“ als Teil einer CSG um die USS „Harry S. Truman“).
Die „Hessen“ ist auch in der Lage, mehrere andere Kriegsschiffe gleichzeitig zu führen. Die Bordhubschrauber dienen der weitreichenden Jagd auf Uboote.
Ein Flugzeugträgerverband (Carrier Strike Group) ist ein multifunktionell einsetzbarer Flottenverband, der aus einem Flugzeugträger und bis zu zehn weiteren Marineschiffen besteht. Das breite Aufgabenspektrum umfasst den Schutz der zivilen und militärischen Seeschifffahrt, die Unterstützung amphibischer Landungsoperationen und sonstige seegestützte Einsätze. Als mobile Operationsbasis von Flugzeugen kann der Verband Luft- und Seeräume über eine große Reichweite überwachen und auch tief ins Landesinnere hineinwirken. Ein Flugzeugträgerverband ist ein effektives Mittel der Sicherheitspolitik.
Über die kommenden Aufgaben sagt der Kommandant der „Hessen“, der 43 Jahre alte Fregattenkapitän Volker Kübsch: „Die Besatzung erwarten anstrengende Tage auf See und im Laufe des Ausbildungsprogramms.“ Im Rahmen der geplanten Hafenbesuche – unter anderem in der isländischen Hauptstadt Reykjavik oder in Kanadas historischem Halifax – haben alle Besatzungsmitglieder der „Hessen“ zudem die Möglichkeit, neben der internationalen Zusammenarbeit auch internationales Flair mitzuerleben. Mitte November wird das Schiff mit seiner Besatzung in Wilhelmshaven zurückerwartet.
Zu unseren beiden Aufnahmen:
1. Die Fregatte „Hessen“ der Deutschen Marine auf hoher See.
(Foto: Presse- und Informationszentrum MarKdo)
2. Der amerikanische Flugzeugträger USS „Gerald R. Ford“, benannt nach dem früheren US-Präsidenten Gerald R. Ford, ist das Typschiff der gleichnamigen Träger-Klasse. Die „Gerald R. Ford“ wurde am 22. Juli 2017 in Dienst gestellt, als Ersatz für die am 3. Februar 2017 außer Dienst gestellten USS „Enterprise“.
(Foto: Connor Loessin/U.S. Navy)