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Marietta (Georgia, USA)/Paris/Düsseldorf. Thales und Rheinmetall sind im März dieses Jahres damit beauftragt worden, den Aufbau des zukünftigen Trainingszentrums für die deutsch-französische Transportflugzeugflotte C-130J-30 zu unterstützen. Beide Unternehmen agieren bei dem Projekt als Unterauftragnehmer des US-Konzerns Lockheed Martin, dem Hauptauftragnehmer für das deutsch-französische Ausbildungszentrum und Hersteller des Transportflugzeugs C-130J-30 Super Hercules.

Wie wir bereits berichteten (unter anderem hier), wollen Deutschland und Frankreich eine Lufttransportstaffel gemeinsam betreiben. Dafür sollen zehn Flugzeuge C-130J-30 Super Hercules – vier französische und sechs deutsche Maschinen (davon drei als Tankerversion KC-130J) – auf dem französischen Luftwaffenstützpunkt Évreux-Fauville in der Normandie stationiert werden. Évreux-Fauville ist der Standort der 62e Escadre de Transport der französischen Armée de’l Air.

Die vier französischen Flugzeuge wurden bereits vom Hersteller Lockheed zwischen Januar 2018 und Februar 2020 ausgeliefert und sind derzeit noch in Orléans-Bricy stationiert. Die erste deutsche Super Hercules soll im Februar 2022 geliefert werden. Die weiteren sollen jeweils im Abstand von etwa sechs Monaten folgen, sodass die Flotte 2024 komplett ist.

Die Bundeswehr wird für die deutsch-französische Staffel voraussichtlich rund 200 Soldaten stellen. Das Besondere an diesem Verband ist die komplette Integration: Zum allersten Mal werden hier französische und deutsche Piloten, Mechaniker, Avioniker und technische Ladungsmeister gemeinsam leben, trainieren und arbeiten. Binationale Crews werden die Einsätze fliegen, am Boden werden deutsche und französische Maschinen gemeinsam gewartet.

Ausbildungsbetrieb in Évreux-Fauville ab dem Jahr 2024

Das neue Trainingszentrum soll als Approved Training Organisation (ATO) zertifiziert und betrieben werden. Die Zertifizierung wird die französische zivile Luftfahrtbehörde DGAC (Direction Générale de l’Aviation Civile) vornehmen.

Thales und Rheinmetall sollen für die Zertifizierung der Ausbildungsorganisation Fachpersonal stellen und weitere Serviceleistungen erbringen. Die Qualifizierung des Ausbildungszentrums soll den Unterauftragnehmern zufolge im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden, der Ausbildungsbetrieb noch im selben Jahr aufgenommen werden.

Anschließend könnte optional eine Betriebsphase folgen. Dazu Thales in einer Presseerklärung: „Im Falle der Beauftragung der Betriebsphase würden Thales und Rheinmetall das Personal für das Management der Ausbildungseinrichtung, qualifizierte Ausbilder für das Training der Luftfahrzeugbesatzungen und der Bodencrews sowie Wartungspersonal zum Betrieb aller Ausbildungseinrichtungen stellen.“

Eine Ressource auch noch für die kommenden Jahrzehnte

Bis zur Übergabe des Trainingszentrums in Évreux werden die ersten deutschen und französischen Fachkräfte für die neuen Fracht- und Tankflugzeuge – Piloten, Flugpersonal, Wartungstechniker und Missionsunterstützer – im Lockheed-Schulungskomplex in Marietta (US-Bundesstaat Georgia) ausgebildet. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Produktionshallen für die Super Hercules.

Tom Gordon, Vice President „Training Solutions and Simulation“ bei Lockheed Martin, sagte nach Unterzeichnung der entsprechenden Verträge: „Das binationale Trainingszentrum für die C-130J-30 und KC-130J wird es Deutschland und Frankreich ermöglichen, Fliegende Besatzungen und Bodenpersonal in vollem Leistungsumfang, der für diese bewährten Maschinen erforderlich ist, auszubilden.“ Von der Ressource, die man gemeinsam in Évreux-Fauville aufbauen wird, sollen noch Crews der Super Hercules in den kommenden Jahrzehnten profitieren können.


Unsere Aufnahme zeigt eine Super Hercules beim Flug in einer Bergregion.
(Foto: Lockheed Martin)

Kleines Beitragsbild: Transporter Super Hercules bereit zum Start.
(Foto: Lockheed Martin)


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