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Berlin/Kaufbeuren. Der bayerische Bundeswehrstandort Kaufbeuren bleibt langfristig die Heimat des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe. Dies gab am Freitag (5. Februar) das Presse- und Informationszentrum der Teilstreitkraft in Berlin bekannt. In der Pressemitteilung heißt es weiter, dies sei so „auf Basis der im Jahr 2019 getroffenen Entscheidung zum Erhalt des Fliegerhorstes“ beschlossen worden. Die inzwischen in Kaufbeuren stattfindende luftfahrzeugtechnische Ausbildung des Technikpersonals für das Waffensystem Eurofighter werde am Standort langfristig fortgesetzt.

Die Luftwaffe hatte nach Abschluss ihrer Untersuchungen zur Weiterentwicklung der luftfahrzeugtechnischen Ausbildung „Waffensystem Eurofighter“ dem Verteidigungsministerium den Verbleib der Ausbildungsgruppe V des Ausbildungszentrums in Kaufbeuren empfohlen. Das Ministerium stimmte zu.

Damit verbleiben rund 80 Dienstposten im Bereich der Ausbildung und Ausbildungsunterstützung mit bis zu 100 Lehrgangsteilnehmern langfristig am Standort. Die vorhandene Ausbildungsinfrastruktur könne dabei „bruchfrei“ weitergenutzt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Ziel bleibe „die durchgängige Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen luftfahrzeugtechnischen Ausbildung für den Eurofighter“.

Inspekteur ist glücklich über die Entscheidung des Ministeriums

Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, äußerte sich zu der Standortentscheidung wie folgt: „Ich freue mich, dass wir unsere fast 65-jährige Geschichte der luftfahrzeugtechnischen Ausbildung in Kaufbeuren fortschreiben und weiter gestalten können. Die Ausbildung des technischen Personals für den Eurofighter nahtlos und ohne die Verzögerungen eines möglichen Umzugs fortsetzen zu können, ist in Anbetracht des Zulaufs neuer Maschinen und des in den letzten Jahren erreichten Klarstands beim Eurofighter eine gute Sache und die richtige Entscheidung.“

Die Abteilung „Süd“ des Technischen Ausbildungszentrums führt in Kaufbeuren unter anderem die waffensystemspezifische Ausbildung am Eurofighter und am Tornado (mindestens bis 2028) sowie Teile der luftfahrzeugtechnischen Grundlagenausbildung durch.

Die Radar- und Radargeräteausbildung wurden bereits in Teilen nach Untermeitingen im Landkreis Augsburg verlegt. Die ursprünglich beschlossene Verlegung weiterer Ausbildungsanteile dorthin wird momentan – auch aufgrund der mittlerweile geplanten Aufstellung des multinationalen A400M-Lufttransportverbandes „Multinational Air Transport Unit“ (MNAU) auf dem Fliegerhorst Lechfeld – untersucht. Der Verbleib am Standort Kaufbeuren ist dabei eine Option.

Eine fast zehnjährige Phase der Unsicherheit in Kaufbeuren

Die Standortentscheidung kommentierte Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) mit den Worten: „Das sind hervorragende Nachrichten aus dem Verteidigungsministerium, für die die Beschäftigten am Fliegerhorst und die ganze Region sehr dankbar sind.“ Für viele Menschen ende damit „eine fast zehnjährige Phase der Unsicherheit“, so Bosse. Kaufbeuren bliebe einer der wichtigsten Luftwaffenstandorte der Luftwaffe.

Der Kaufbeurer Landtagsabgeordnet Bernhard Pohl (Freie Wähler), der sich in der Vergangenheit für eine Kooperation zivil-militärischer Flugsicherungsausbildung am Standort eingesetzt hatte, freute sich ebenfalls: „Diese Entscheidung ist goldrichtig und eine schöne Bestätigung der herausragenden Leistungen, die die Soldaten und zivilen Mitarbeiter seit Jahrzehnten an diesem Standort erbringen. Mit dieser Entscheidung tut sich auch die Bundeswehr insgesamt einen Gefallen.“

Auch Roland Weigert (Freie Wähler), Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, zeigte sich erfreut über das Votum der Verteidigungsministerin: „Kaufbeuren als Ausbildungsstandort für die Luftwaffe, das ist auch ein wichtiges Signal für den Luft- und Raumfahrtstandort Bayern. Der Verlust dieses Traditionsstandortes hätte uns mittelfristig erheblich geschadet.“


Zu unserem Bildmaterial:
1. Symbol-Aufnahme „Technikpersonal Eurofighter“: Das Bild zeigt den Ausbau eines Eurofighter-Triebwerks am 9. November 2020 beim deutschen Verstärkungskontingent „Air Policing Baltikum“ in Ämari, Estland.
(Foto: Daniel Redell/Bundeswehr)

2. Stabsgebäude des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe im Fliegerhorst Kaufbeuren – das Bild wurde am 24. Juni 2015 gemacht.
(Foto: Alexander Bernhard/Bundeswehr)


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