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Taufkirchen/Getafe (Spanien)/Nur-Sultan (Kasachstan). Die Republik Kasachstan bestellt zwei Transportmaschinen des Typs A400M. Dies gab der Airbus-Konzern am 1. September in einer Pressemitteilung bekannt. Kasachstan wird damit nach Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Malaysia, Spanien und der Türkei die neunte Betreibernation dieses Flugzeugtyps.

Der Vertrag, der die Auslieferung des ersten A400M-Transporters für das Jahr 2024 und die Auslieferung der zweiten Maschine für 2026 vorsieht, umfasst ein vollständiges Wartung- und Trainingspaket. Er beinhaltet außerdem eine Absichtserklärung/Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit bei Wartungs- und Überholungsarbeiten.

Vorgesehen ist in diesem Zusammenhang auch die Gründung eines lokalen C-295-Maintenance Centers (Anm.: Kasachstan verfügt momentan über eine Flotte von neun militärischen Mehrzwecktransportflugzeugen des Typs C-295 Persuader von Airbus Defence and Space, die hauptsächlich im Grenzschutz eingesetzt werden).

Michael Schöllhorn, Vorstandsvorsitzender von Airbus Defence and Space, sagte über den Geschäftsabschluss mit der ehemaligen Sowjetrepublik: „Der Airbus A400M wird in Zukunft die zentrale Komponente und das Rückgrat der taktischen und strategischen Transporteinsätze Kasachstans bilden.“ Mit diesem neuen Exportauftrag steige die Gesamtzahl der A400M-Bestellungen auf 176 – eine Zahl, die der Konzern nach Aussage Schöllhorns „in nächster Zukunft“ weiter erhöhen will. Der CEO der Airbus-Sparte „Defence and Space“ argumentierte: „Mehr als 100 ausgelieferte Flugzeuge und 100.000 Flugstunden sind der eindrucksvolle Beweis für die Fähigkeiten der A400M-Maschinen. Das Flugzeug hat inzwischen einen Reifegrad erreicht, auf den viele potenzielle Kunden gewartet haben.“

BICC-Länderbericht „Kasachstan“ mit aktuellen Informationen

Interessante sicherheits- und rüstungspolitische Details zu Kasachstan enthält ein gleichnamiger Länderbericht von BICC, in dem wir einmal geblättert haben. BICC – vormals „Bonn International Center for Conversion“, seit dem 15. September 2021 „Bonn International Centre for Conflict Studies“ – hat den Länderbericht „Kasachstan“ im Juli dieses Jahres veröffentlicht.

Über die Streitkräfte des zentralasiatischen Landes, das im Norden an Russland und im Südosten an die Volksrepublik China grenzt, schreiben die Autoren: „Nach dem Ende der früheren Sowjetunion reduzierte auch die neue Republik Kasachstan nach und nach ihre Truppen. Im Zuge der militärischen Neuausrichtung und Professionalisierung wurden die Streitkräfte verschlankt, gleichzeitig aber der Umfang der militärischen Übungen ausgeweitet und eine Modernisierung der zumeist veralteten Waffensysteme auf den Weg gebracht. In den kommenden Jahren sollen mehr als 70 Prozent des militärischen Equipments modernisiert werden. Kasachische Militärs werden auch in Kasernen und an Universitäten der Bundeswehr ausgebildet.“

Wie dem Länderbericht weiter zu entnehmen ist, verfügt das Heer Kasachstans über 20.000 Soldaten, die Luftwaffe über 12.000 Soldaten und die Marine des Landes über 3000 Soldaten (gerundete Zahlen). Die Streitkräfte beteiligten sich in der Vergangenheit mehrfach an Friedens- und Beobachtungsmissionen der Vereinten Nationen (unter anderem im Irak, in Nepal oder beim Referendum in der Westsahara). Bei der Sicherung der kasachischen Außengrenzen wird die Armee von paramilitärischen Grenztruppen – rund 9000 Mann – unterstützt. Zusätzlich existieren Spezialkräfte zur Terrorismusbekämpfung und eine mit 20.000 bewaffneten Sicherheitskräften personalstarke Nationalgarde.

Eine Zusammenfassung der BICC-Autoren lautet: „Da von den Nachbarstaaten Kasachstans mittlerweile keine direkte Gefahr mehr ausgeht und das Land an keinem aktuellen Gewaltkonflikt beteiligt ist, zählen nun insbesondere der Schutz natürlicher Ressourcen, die Bekämpfung des Terrorismus und der Schutz der Außengrenzen zu den Hauptaufgaben der Sicherheitskräfte.“


Die Computeranimation zeigt einen Airbus A400M mit kasachischen Hoheitsabzeichen.
(Bild: Airbus Defence and Space)

Kleines Beitragsbild: Frühestens 2024 Realität –Transportflugzeug A400M der Streitkräfte Kasachstans.
(Bild: Airbus Defence and Space)


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