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Marietta (Georgia, USA)/Évreux-Fauville (Frankreich). Die erste C-130J Super Hercules für die Bundeswehr – mit dem Kennzeichen 55+01 und dem Schriftzug „Luftwaffe“ am Rumpf – hat am Montag (8. November) bei Lockheed Martin in Marietta im US-Bundesstaat Georgia ihren Jungfernflug absolviert. Das meldete am Dienstag zuerst das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) auf seinem Twitter-Account.

Die deutsche Version der Super Hercules soll nach der endgültigen Auslieferung auf dem französischen Luftwaffenstützpunkt Évreux-Fauville in der Normandie stationiert werden. Dieser Standort der französischen Armée de’l Air ist nach Abschluss der Ausbildungsphase im neuen Ausbildungszentrum (siehe hier) für das „Hercules“-Personal und mit dem Beginn der Betriebsphase dann auch Heimat der neuen deutsch-französischen Lufttransportstaffel.

Die „Lufttransportstaffel der zwei Nationen“ wird künftig aus zehn Super Hercules von Lockheed Martin bestehen. Vier französische Maschinen sind bereits im Einsatz, zwei davon in der Konfiguration als Tankflugzeug KC-130J. Sie sind derzeit noch in Orléans-Bricy stationiert. Bis 2024 soll die Staffel mit sechs deutschen Super Hercules (davon drei in der Tankerversion) vervollständigt werden. Zum geplanten binationalen Verband sollen einmal insgesamt fast 300 Soldaten gehören, 160 aus Deutschland und 130 aus Frankreich.

Rund vier Monate dem offiziellen Zeitplan voraus

Das 2017 begonnene und im Mai 2018 vom Pentagon genehmigte Rüstungsprojekt, die Bundeswehr für taktische Transportaufgaben mit sechs C-130J auszurüsten, liegt zeitlich voll im Soll. Das Beschaffungsprogramm ist momentan dem offiziellen Zeitplan etwa vier Monate voraus, denn der mit den USA abgeschlossene Beschaffungsvertrag sieht eine Erstauslieferung im zweiten Quartal 2022 vor. Eine vorgezogene Auslieferung bis Februar 2022 auf Basis einer gestrafften Planung werde weiterhin durch die amerikanische Seite angestrebt, so das Verteidigungsministerium in seinem aktuellen Bericht zu Rüstungsangelegenheiten (Mai 2021, öffentlicher Teil 1).

Inzwischen läuft die Ausbildung der deutschen Besatzungen auf Hochtouren. Piloten unserer Luftwaffe fliegen bereits seit dem vergangenen Jahr die C-130J der Armée de’l Air gemeinsam mit französischen Kameraden. Weitere deutsche Piloten, Ladungsmeister und Techniker erhielten bis zum vergangenen Frühjahr in den USA ihre C-130J-Mustereinweisung. Ausbildungsstandorte in Übersee sind die U.S. Air Force-Basis Little Rock in Arkansas sowie das Werk von Lockheed Martin in Marietta.

Im Gegensatz zur mittlerweile außer Dienst gestellten Transall C-160 der Luftwaffe (wir berichteten über die Transall-Abschiedstour) hat die C-130J zwei Triebwerke mehr. Ein Pilot vom Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf, der beide Maschinen geflogen und nun als Mitglied der künftigen deutsch-französischen Lufttransportstaffel in Évreux stationiert ist, sagte jetzt in einem Onlinebeitrag der Teilstreitkraft: „Die Super Hercules C-130J bietet wesentlich mehr Leistung, mehr Kraft und mehr Platz für Ladung. Das ist gerade in Einsätzen ein echter Vorteil“.


Zu unserer Aufnahme:
Start der ersten deutschen Super Hercules C-130J bei Lockheed Martin in Marietta zum Jungfernflug am 8. November 2021.
(Foto: Lockheed Martin für Twitter-Account BAAINBw)


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