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Geltow-Schwielowsee. Am heutigen Donnerstag (5. August) besuchte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow, Gemeinde Schwielowsee. Im Mittelpunkt standen dabei die geplanten Infrastrukturprojekte in der Henning-von-Tresckow-Kaserne, der Heimat des Kommandos. An dem Besuchstermin nahmen auch Vertreter der Landes- und kommunalen Ebene teil. Begrüßt wurde Kramp-Karrenbauer von Generalleutnant Erich Pfeffer, seit dem 4. November 2015 Befehlshaber der Höheren Kommandobehörde.

Das Bundesministerium der Verteidigung und das Land Brandenburg werden in den nächsten Jahren ein Investitionsvolumen von etwa 122 Millionen Euro zur Verfügung stellen, davon alleine 35 Millionen Euro bis 2025.

Neben zwei neuen Dienstgebäuden sind unter anderem der Neubau einer Operationszentrale, eines Unterkunftsbereichs sowie eines Funktionsgebäudes für die Spezialkräfte der Bundeswehr vorgesehen. Außerdem soll die Schwimmhalle erneuert werden. Eine Teilfläche der Liegenschaft ist dem Landkreis Potsdam-Mittelmark durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zum Bau einer Kindertagesstätte überlassen worden.

In einem Pressetext des Ministeriums zu dem Besuch Kramp-Karrenbauers in Geltow heißt es: „Die umfangreiche Liegenschaftsentwicklung spiegelt den Zuwachs der Aufgaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr wider und ist ein klares Bekenntnis der Bundeswehr zum Standort Brandenburg.“

Zentrale Figur des militärischen Widerstandes gegen die Nazi-Diktatur

Wer mehr über die Henning-von-Tresckow-Kaserne erfahren möchte, dem sei der gleichnamige, erste Band der neuen Reihe „Stand. Punkt. Ort.“ des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr – kurz ZMSBw – empfohlen.

Die Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow war einer der Ausgangspunkte deutscher verbrecherischer Kriegführung im Zweiten Weltkrieg. Später, in der Zeit der DDR, wurde dort die sozialistische Landesverteidigung geplant. Mit der Bundeswehr zogen 1990 erstmals demokratisch legitimierte, gesamtdeutsche Streitkräfte in die Geltower Liegenschaft ein.

Die Kaserne, in der nun das Einsatzführungskommando beheimatet ist, wurde 1992 in „Henning-von-Tresckow-Kaserne“ umbenannt. Generalmajor Henning von Tresckow war eines der entschlossensten Mitglieder und neben Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg die zentrale Figur des militärischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus gewesen. Nach dem missglückten Anschlag auf den Diktator am 20. Juli 1944 ging der Heeresoffizier einen Tag später an der damaligen Ostfront bei Ostrów Mazowiecka, Bezirk Bialystok (Nordwestrussland), in den Freitod. Tresckow notierte – in Vorausschau auf seinen bevorstehenden Tod und in Rückschau auf das gescheiterte Attentat: „Jetzt wird die ganze Welt über uns herfallen und uns beschimpfen. Aber ich bin nach wie vor der felsenfesten Überzeugung, dass wir recht gehandelt haben. Ich halte Hitler nicht nur für den Erzfeind Deutschlands, sondern den Erzfeind der Welt.“

Herausgeber der im April dieses Jahres erschienenen Publikation ist Oberstleutnant Heiner Bröckermann, am ZMSBw Leiter des Projektbereichs „Grundlagen“ der Abteilung „Bildung“. Die Bände der Reihe „Stand. Punkt. Ort.“ des ZMSBw wollen anhand von Kasernen und Einrichtungen der Bundeswehr eine kompakte Militärgeschichte mit Blick auf regionale Geschichte und historische Biografien anbieten.


Unser Bild zeigt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am 5. August 2021 in der Henning-von-Tresckow-Kaserne. Links neben ihr Generalleutnant Erich Pfeffer, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr.
(Foto: Marc Tessensohn/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Die Ministerin bei ihrer Ankunft in der Henning-von-Tresckow-Kaserne. Generalleutnant Pfeffer begrüßte den Gast aus Berlin.
(Foto: Marc Tessensohn/Bundeswehr)

 


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