menu +

Nachrichten


Ulm/Köln/Wachtberg/Truppenübungsplatz Jägerbrück. Die Bundeswehr hat vor Kurzem auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück in Torgelow eine Felderprobung unbemannter Landfahrzeuge (Unmanned Ground Vehicles, UGV) durchgeführt. Der Test fand statt im Rahmen der F&T-Studie „Unmanned Ground Vehicles zur Unterstützung abgesessener Kräfte“ (F&T = Wehrtechnische Forschung und Technologie). Die Studie wird federführend durchgeführt vom Amt für Heeresentwicklung (Köln) in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE (Wachtberg und Bonn). Unterstützung erhielten die Dienststelle des Deutschen Heeres und das FKIE unter anderem vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und von der 6. Kompanie des Wachbataillons des Verteidigungsministeriums.

Das israelische Rüstungsunternehmen Elbit Systems beziehungsweise dessen Deutschlandniederlassung in Ulm, Elbit Systems Deutschland GmbH & Co. KG (vormals Telefunken Racoms), nahmen mit dem UGV Probot an der Felderprobung in Mecklenburg-Vorpommern teil (die Bezeichnung „Probot“ steht für „Professional Robot“).

Den Vorgaben der Studie zufolge sollten auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück ausgereifte unbemannte Landfahrzeuge in realitätsnahen Szenarien erprobt und bewertet werden. Elbit Deutschland schreibt dazu in einer Pressemitteilung: „Die bisherigen Kriterien – wie beispielsweise Fahreigenschaften und Teleoperation/Fernbedienung – wurden bei der Felderprobung ergänzt um die Nutzbarkeit autonomer Funktionen in einsatznahen Szenarien.“ Höhepunkt des Testprogramms war ein Gefechtsschießen, bei dem die Soldaten von den UGV-Systemen unterstützt werden sollten.

Träger- und Aufklärungsroboter zur Unterstützung abgesessener Truppen

Elbit Systems Deutschland nahm nach 2019 erneut mit zwei Probot V2 an der Felderprobung des Amtes für Heeresentwicklung und des FKIE teil. Das Unternehmen beschreibt sein UGV als „geländegängigen Träger- und Aufklärungsroboter zur Unterstützung abgesessener Truppen“. Weiter heißt es: „Um die Einsatzkräfte zu entlasten, ist der Probot in der Lage, Verwundete liegend oder Rucksäcke und andere Lasten (beispielsweise Munition oder Ersatzteile) zu transportieren. Auch kann er verschiedene Sensoren (etwa für die elektrooptische Aufklärung, das ABC-Spüren oder Sensoren für den elektronischen Kampf) aufnehmen.“

Beim aktuellen Test auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück wurden neben normalen Lasten auf dem Elbit-Probot auch Granatmaschinenwaffen des schweren Zuges transportiert.

Sand, Geröll, Dickicht oder Wasser stellen für das UGV kein Hindernis dar

Der Hersteller liefert für sein Produkt „UGV Probot“ folgende Leistungsmerkmale: „Das kompakte System (Länge/Breite/Höhe: 195/133/112) wiegt 435 Kilogramm und kann eine maximale Nutzlast von 750 Kilogramm tragen. Das unbemannte Fahrzeug ist äußerst mobil und kann verschiedene Geländearten wie Sand, Wasser, Dickicht, Geröll und Hindernisse durchqueren. Der Schutz entspricht IP67. Zur Erhöhung der Geländegängigkeit kann das 4×4-UGV mit einem Gummikettensatz ausgestattet werden. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei zwölf Stundenkilometern. Zur Stromversorgung dient ein 48-Volt-Akku nach Militärnormen. Bei einem Line-of-Sight-Betrieb [unter Sichtbedingungen] beträgt die Reichweite 1500 Meter.“

Weiter schreibt Elbit: „Neben einem GPS ist das Fahrzeug mit Tag-/Nacht-Kameras, inklusive Zoomfunktion, für eine 360°-Rundumsicht ausgestattet. Diese Kameras können zu Aufklärungszwecken auch aufzeichnen. Zur Unterstützung ist eine 360°-Nah-Infrarot-Beleuchtung (NIR) verbaut. Die Kommunikation erfolgt über ein sicheres mobiles IP-Ad-hoc-Netz mit Mesh-Datenverbindung. Die Steuerung und Programmierung erfolgt über eine [gehärtete Steuerkonsole] Ruggedized Operator Control Unit, ROCU-7. Diese wiegt 2,3 Kilogramm und kann alle Arten von unbemannten Fahrzeugen – Luft, Land, See – bedienen und auch im Nachtsichtmodus genutzt werden.“


Zu unserer Aufnahme:
Das unbemannte Landfahrzeug Probot von Elbit Systems kann bis zu zwei Verwundete liegend transportieren – auch autonom zu einer Sammelstelle oder einem Verbandsplatz.
(Foto: Martin Schmucker/für Elbit Systems Deutschland)

Kleines Beitragsbild: Das UGV Probot von Elbit Systems.
(Foto: Martin Schmucker/für Elbit Systems Deutschland)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN