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Rostock/Wilhelmshaven. Für Fregattenkapitän Christian Herrmann, Kommandant der Fregatte „Hamburg“, und seine Crew könnte der 7. Mai der Beginn einer großen Reise werden. An diesem Donnerstag sollen Schiff und Besatzung der Deutschen Marine zu einem mehrmonatigen Ausbildungsprogramm rund um den halben Globus auslaufen. Das meldete das Presse- und Informationszentrum der Teilstreitkraft am vergangenen Donnerstag (12. März). Wenn da nicht die Coronavirus-Pandemie wäre …

Die Fregatte „Hamburg“ war bis Ende Januar Teil des ständigen maritimen NATO-Einsatzverbandes SNMG 2 (Standing NATO Maritime Group 2) in der Ägäis. Laut Planung der Marine sollen die Einsatznachbereitungen nun nahtlos in die Vorbereitungen für die kommende Seefahrt übergehen.

Nach dem Auslaufen aus dem Heimatstützpunkt Wilhelmshaven am 7. Mai sollte die Fregatte ursprünglich die Deutsche Marine als Flaggschiff beim 831. Hamburger Hafengeburtstag vom 8. bis 10. Mai repräsentieren. Anschließend hätte die Einheit die Reise zum Flugkörperschießen Richtung Norwegen angetreten.

So wie es aussieht, wird sich das Programm jedoch ändern. Denn die Stadt Hamburg hat am heutigen Montag (16. März ) den Hamburger Hafengeburtstag 2020 – auf Anordnung der Bezirksämter Altona und Mitte – vor dem Hintergrund der Ausbreitung des neuartigen Erregers SARS-CoV-2 abgesagt.

Erst nach La Réunion – später nach Australien

Ob das ursprünglich im Anschluss an den Hamburger Hafengeburtstag geplante Flugkörperschießen und die fünfmonatige Auslandsausbildungsreise so stattfinden werden, darf mittlerweile angesichts weltweit zunehmender COVID-19-Erkrankungen bezweifelt werden. Laut Presse- und Informationszentrum Marine soll die Reise der Fregatte unter anderem die Teilnahme am Indian Ocean Naval Symposium (IONS) im französisches Übersee-Département La Réunion Ende Juni beinhalten. Das Forum IONS umfasst 23 Nationen (die dauerhaft Gebiete halten, die im Indischen Ozean anstoßen oder liegen) sowie neun Beobachternationen. Deutschland hat eine Beobachterrolle. Geleitet wird IONS von Frankreich.

Nach der Teilnahme am IONS soll sich die Fregatte „Hamburg“ dann den aktuellen Planungen zufolge dem Deutsch-Französischen Marineverband (DEFRAM/französisch Force Navale Franco-Allemande, FNFA) anschließen. DEFRAM ist ein Verband aus Teilen der deutschen und französischen Marine, der regelmäßig für einen begrenzten Zeitraum zu Ausbildungsübungszwecken aktiviert wird. Beide Länder trainieren und festigen hierbei ihre maritime Zusammenarbeit.

Nach Beendigung des DEFRAM-Programms wird sich die „Hamburg“ dann – Planungsstand heute – auf den Weg Richtung Australien machen und voraussichtlich von dort aus verschiedene Häfen im Indischen Ozean besuchen. Neben den Hafenbesuchen sind Übungsabschnitte mit den Marinen der jeweiligen Gastländer geplant.


Die Symbolaufnahme, entstanden am 19. April 2014, zeigt die Fregatte „Hamburg“ im Übungsgebiet vor Lagos, der größten Stadt Nigerias. Damals nahm dort das Schiff der Deutschen Marine an der multinationalen Übung „Obangame Express“ teil. Die unter US-Führung stehende Übung diente der Ausbildung westafrikanischer Marineeinheiten in allen Bereichen der maritimen Sicherheit und der Bekämpfung von Piraterie, Schmuggel und illegalem Fischfang. Im Schwerpunkt standen der Aufbau gemeinsamer Strukturen zur Bekämpfung der Kriminalität auf See und gemeinsames grenzüberschreitendes Handeln bei der Durchsetzung gesetzlicher Bestimmungen. An „Obangame Express 2014“ beteiligten sich insgesamt 20 Nationen aus Afrika, Europa, Nord- und Südamerika.
(Foto: Yvonne Albert/Bundeswehr)


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