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Berlin. Soldaten auf Zeit können nach ihrem aktiven Dienst an schulischen und beruflichen Lehrgängen der insgesamt zehn Bundeswehrfachschulen teilnehmen. Sie haben ab einer Verpflichtungszeit von vier Jahren (SaZ 4) beispielsweise die Möglichkeit, im Rahmen ihres Berufsförderungsdienst-Anspruches Schulabschlüsse nach der Dienstzeit nachzuholen oder zurückliegende Schulkenntnisse aufzufrischen. Die Bundesregierung möchte nun die Attraktivität der Streitkräfte weiter ausbauen: Wer die Bundeswehr verlässt, soll dabei künftig mindestens einen Schulabschluss mitnehmen.

In nur einem Jahr können SaZ bundesweit anerkannte Schulabschlüsse wie die Mittlere Reife oder die Fachhochschulreife in den Fachrichtungen „Sozialpädagogik“, „Technik“ oder „Wirtschaft“ erwerben. Die Bundeswehrfachschulen bieten auch Vorbereitungskurse vor Aufnahme eines Studiums an. Berufliche Abschlüsse – beispielsweise zum staatlich anerkannten Erziehern oder zum Kaufmann für Büromanagement – gehören mittlerweile zum ständigen Bildungsangebot der Bundeswehrfachschulen.

Zusätzlich zum Realschulabschluss, zum Fachschulabschluss und zur Fachhochschulreife wird es bald auch möglich sein, an Bundeswehrfachschulen den Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9) zu erwerben.

Lehrgang wird voraussichtlich ein halbes Jahr dauern

Neben der Attraktivität des Dienstes spielen auch grundsätzliche Überlegungen bei der Aufnahme des Hauptschulabschlusses in das Bildungsangebot der Bundeswehrfachschulen eine Rolle. Die Bundesregierung vertritt die Meinung, dass das in der Berufsförderungsverordnung festgelegte Lehrgangsangebot der Bundeswehrfachschulen sowie die bislang nicht an Bundeswehrfachschulen durchgeführte Qualifizierung aktiver Bundeswehrangehöriger inzwischen einer dringenden Erweiterung der Qualifizierungsangebote um den Hauptschulabschluss bedarf.

Die Erweiterung der möglichen Schulabschlüsse um den Hauptschulabschluss soll noch in diesem Jahr in Kraft treten. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte bereits im Juni 2018 die „Anerkennung der an Bundeswehrfachschulen erworbenen Abschlusszeugnisse des Lehrgangs zur Erlangung des Bildungsstandes, der dem Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9) entspricht“ beschlossen.

In dem KMK-Beschluss heißt es über die Ziele, die Dauer und die Art des Bildungsganges: „Zum Zweck der Personalentwicklung, Personalbindung und Wiedereingliederung in das zivile Berufsleben wird an Bundeswehrfachschulen ein Lehrgang zur Erlangung des Bildungsstandes, der dem Hauptschulabschluss entspricht, mit der Dauer von einem Halbjahr durchgeführt.“


Unser Symbolbild „Unterricht“ entstand an der Bundeswehrfachschule Naumburg und zeigt Schülerinnen bei der Gruppenarbeit.
(Foto: Sebastian Wilke/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Bundeswehrfachschule Karlsruhe auf dem Gelände der Neureuter Kirchfeld-Kaserne.
(Foto: Stadtzeitung – Amtsblatt der Stadt Karlsruhe)

 


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