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Le Luc (Frankreich)/Fritzlar. Die Partnerunternehmen Rheinmetall Electronics GmbH und Thales AVS France SAS haben jetzt die Modernisierung der Flugsimulatoren für den Kampfhubschrauber Tiger abgeschlossen. Dies teilten sie am heutigen Dienstag (12. November) in einem gemeinsamen Pressetext mit. Der Tiger gilt als ein äußerst komplexes Waffensystem, dessen Abbildung in einem Simulator enorme Ansprüche an Hard- und Software stellt. Die Tiger-Simulatoren zählen laut Rheinmetall demnach „zu den leistungsfähigsten Full-Mission-Simulatoren für Kampfhubschrauberbesatzungen weltweit“. Nach Abschluss der Modernisierung sind an allen vier Ausbildungsstandorten – Le Luc, Pau und Phalsbourg in Frankreich sowie Fritzlar in Deutschland – nun insgesamt 20 Flugsimulatoren in Betrieb: acht Full-Mission-Simulatoren (FMS) und zwölf Cockpit-Procedure-Trainer (CPT).

Der Auftrag war im Dezember 2014 durch die gemeinsame europäische Rüstungskooperationsorganisation OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en matière d’Armement) an die Arbeitsgemeinschaft TATM – bestehend aus Rheinmetall Electronics und Thales AVS France – erteilt worden (TAMT = Tiger Aircrew Training Means).

Zum Abschuss des Projekts erklärten die Partner: „Nun können die deutschen und französischen Streitkräfte ihre Besatzungen in einer modernen virtuellen Umgebung ausbilden und somit erheblich zur vollen Einsatzbereitschaft beitragen und die Flugsicherheit erhöhen.“

Aktuelle Konfigurationen Tiger HAD Block 2 und Tiger Step 2 Krypto

Der OCCAR-Auftrag umfasste die Modernisierung der bisher genutzten Simulatoren an den Standorten Le Luc, Pau und Fritzlar. Die dort installierten Systeme wurden dabei auf die aktuellen Konfigurationsstände der originalen Fluggeräte gebracht: Tiger Hélicoptère d’Appui et Destruction (HAD) Block 2 für Frankreich, Unterstützungshubschrauber Tiger Step 2 Krypto für Deutschland.

Außerdem wurden in Rekordzeit von nur zehn Monaten zwei neue Simulatoren am französischen Standort Phalsbourg eingerichtet, um eine Lücke bei der Ausbildung des hier stationierten 1. Hubschrauberregiments zu schließen.

Im Mittelpunkt aller Arbeiten standen die Modernisierung der Software für das Basic Management System, das aktualisierte Navigationssystem ETMC und die Mission Equipment Systeme sowie der Einbau neuer Cockpit-Hardware. Darüber hinaus wurde die deutsche Einsatzunterstützungsanlage (EUA) in den Simulator zur Missionsvorbereitung und taktischen Ausbildung eingebunden. Die bisherige Simulator-Technik wurde durch ein neues Sichtsystem, neue Sichtdatenbasen, neue Projektoren für die Displaysysteme und den Austausch obsoleter Rechentechnik ebenfalls modernisiert.

Deutsch-französische Simulatorübung mit zwölf vernetzten Systemen

Den Projektabschluss bildete eine binationale vernetzte Übung am Deutsch-Französischen Heeresfliegerausbildungszentrum Tiger in Le Luc-Le Cannet. Dabei konnten sechs Hubschrauber in zwölf vernetzten Simulatoren dargestellt werden. An der Schule in Le Luc liegt der Fokus auf der fliegerischen und waffentechnischen Ausbildung. In den Regimentern Pau, Phalsbourg und Fritzlar liegen die Schwerpunkte vor allem im taktischen Bereich.

Bertrand Cornet, der zuständige OCCAR-Projektleiter, sagte über den aktuellen Stand der Technik in den vier Ausbildungsstandorten: „Das von Thales und Rheinmetall bereitgestellte modernisierte System bietet eine äußerst realistische Darstellung. Es verbindet ein echtes Tiger-Cockpit mit exakt abgebildeten Flugeigenschaften und einem an den realen Einsatzbedingungen orientierten taktischen Umfeld. Auf weitere Sicht bereitet die komplett erneuerte Systemarchitektur auch den Weg zu künftigen Luftfahrzeugentwicklungen.“

Rheinmetall Electronics und Thales AVS France wollen im Rahmen der fortlaufenden Unterstützungsleistungen für die 20 Tiger-Simulatoren auch in Zukunft eng kooperieren. Dies gaben die beiden Unternehmen bekannt.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Außenansicht der Flugsimulatoren für den Kampfhubschrauber Tiger.
(Foto: Quentin Reytinas/Thales)

2. Simulator-Innenansicht. Aktuell gibt es an den vier Tiger-Ausbildungsstandorten Le Luc, Pau und Phalsbourg in Frankreich sowie Fritzlar in Deutschland 20 Simulatoren.
(Bild: Rheinmetall)

Kleines Beitragsbild: Im Tiger-Flugsimulator.
(Bild: Rheinmetall)


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