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Budapest. Die deutsche und die ungarische Luftwaffe wollen ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen. Dies betrifft vor allem den Lufttransport, die Luftverteidigung, die Führung von Luftstreitkräften sowie Übungen. Die Partner streben an, der NATO künftig gemeinsame Beiträge – beispielsweise für die Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – bereitstellen zu können. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung unterzeichneten am Dienstag (5. Februar) in Budapest Brigadegeneral Nándor Kilián, Inspekteur der ungarischen Luftwaffe, und Generalleutnant Ingo Gerhartz, deutscher Luftwaffeninspekteur.

Beim zweitägigen Besuch von Gerhartz in Ungarn standen zwei Themen ganz besonders im Mittelpunkt der Gespräche. Zum einen ging es um eine mögliche Beteiligung des NATO-Partners an der künftig auf dem Fliegerhorst Lechfeld aufzustellenden multinationalen A400M-Lufttransporteinheit. Zum anderen warf die Multinational Air Group (MAG), die in den nächsten Jahren unter deutscher Führung und mit Beteiligung europäischer Partnernationen für die NATO aufgestellt werden soll, mit einer weiteren vorbereitenden Fachkonferenz ihre Schatten voraus.

Der Inspekteur der deutschen Luftwaffe sagte nach seinem Treffen mit Brigadegeneral Kilián: „Ungarn ist für uns ein wichtiger Bündnispartner in Osteuropa. Ich freue mich, dass wir mit der heutigen Unterzeichnung einer bilateralen Erklärung die bislang schon gute Zusammenarbeit weiter intensivieren und ausbauen können.“

Luftwaffenexperten aus acht europäischen Ländern

Gerhartz und Kilián eröffneten anschließend die MAG-Konferenz, die in diesen Tagen in Budapest (und damit erstmals außerhalb Deutschlands) stattfindet. Es ist dies die vierte Veranstaltung ihrer Art, auf der Experten aus den NATO-Mitgliedsländern Bulgarien, Deutschland, Estland, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn bislang erreichte Fortschritte abgleichen sowie nächste Ziele und Übungen konkretisieren.

Das allianzfreie Finnland, das erst im Sommer vergangenen Jahres zusammen mit Schweden der NATO eine „Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit“ zugesichert hatte, war ebenfalls bei der Konferenz vertreten.

Gemeinsam Verfahren und Abläufe trainieren

Die volle Einsatzbereitschaft der Multinational Air Group mit allen von der NATO geforderten Fähigkeiten soll den Planungen zufolge im Jahr 2026 erreicht werden. Auf dem Weg dorthin sei es erforderlich, intensiv mit den Partnern zu trainieren und in den Bereichen „Ausbildung“, „Technik“, und „Logistik“ eng zusammenzuarbeiten, erklärte dazu ein Vertreter der deutschen Luftwaffe. Durch einen ständigen Informationsaustausch will man den gesetzten Zielen Stück für Stück näherkommen.

In diesem und in den kommenden Jahren sollen dazu jeweils vier „MAGDAYs“ stattfinden, bei denen alle Beteiligten Verfahren und Abläufe trainieren können. Alle Jet-Verbände und eine Vielzahl weiterer Dienststellen unserer Luftwaffe werden an diesen Übungen teilnehmen. Bei den „MAGDAYs“ sollen vor allem „weitere Erfahrungen in der Kooperation gesammelt und insbesondere fliegerische Expertise ausgetauscht werden“.


Unser Bild zeigt die beiden Luftwaffeninspekteure Ingo Gerhartz (links) und Nándor Kilián am 5. Februar 2019 nach der Unterzeichnung der deutsch-ungarischen „Vereinbarung zur Vertiefung der Zusammenarbeit beider Luftstreitkräfte“.
(Foto: Ungarische Luftwaffe)

Kleines Beitragsbild: Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M am 5. Dezember 2018 auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Nach den Plänen des Bundesministeriums der Verteidigung soll auf dem Fliegerhorst Lechfeld einmal eine multinationale Lufttransporteinheit mit A400M-Maschinen stationiert sein.
(Foto: Dorian Bär/Bundeswehr)


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