menu +

Nachrichten


Berlin. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in den Wildschweinbeständen vieler osteuropäischer Regionen immer weiter aus, so etwa im Baltikum und in Polen. Das Tierseuchenmeldesystem der Europäischen Kommission verzeichnet mit Stand 2. November 2018 insgesamt 1305 ASP-Fälle in Litauen und 2067 ASP-Fälle in Polen. Diese Zahlen veranlassten den Bundestagsabgeordneten Christian Dürr zu einer Anfrage an die Bundesregierung.

Der FDP-Politiker wollte wissen, inwiefern Bundeswehrfahrzeuge vor einer Rückkehr aus Übungsgebieten – beispielsweise in Polen und Litauen – desinfiziert werden, um eine Verschleppung der ASP nach Deutschland zu verhindern.

Wie der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung Peter Tauber in seiner Antwort mitteilte, halten sich Bundeswehrangehörige „derzeit im Rahmen von Übungen und einsatzgleichen Verpflichtungen mit Dienstfahrzeugen“ unter anderem auch in den gefährdeten Gebieten in Polen und Litauen auf (die Bundeswehr hat in Litauen im Rahmen der Enhanced Forward Presence die Führung der dortigen NATO-Battlegroup; in Polen beteiligen sich deutsche Soldaten beispielsweise momentan an der multinationalen Übung „Anakonda 2018“).

Es lasse sich nicht ausschließen, so Tauber, dass militärische Fahrzeuge durch den Einsatz abseits befestigter Straßen in Kontakt mit Tieren, deren Ausscheidungen oder Kadavern kommen und somit Träger von Virusmaterial werden.

Afrikanische Schweinepest bedroht heimische Haus- und Wildschweinbestände

Die Infektion mit Afrikanischer Schweinepest führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung, die fast immer tödlich ist. Verursacht wird die Erkrankung, die nicht von der klassischen Schweinepest unterschieden werden kann, durch ein Virus. Einen Impfstoff gegen die ASP gibt es nicht.

Für den Menschen und andere Haustierarten ist die ASP nicht gefährlich. Selbst der Verzehr infizierten Schweinefleisches birgt nach Auskunft der Gesundheitsbehörden kein gesundheitliches Risiko. Eine Einschleppung der ASP nach Deutschland hätte allerdings schwere Folgen für die Gesundheit der heimischen Haus- und Wildschweinbestände und in der Folge für die landwirtschaftliche Produktion.

Vor der Rückverlegung nach Deutschland gründliche Reinigung und Desinfektion

Wie Tauber in seiner Antwort versicherte, ist sich die Bundeswehr der Gefahr der Einschleppung von Tierseuchen aus Einsatz- und Übungsgebieten bewusst. Deshalb sei auch „ein effektives Präventionsprogramm für alle betroffenen Gebiete implementiert“ worden. Wegen der besonderen Situation der ASP in den entsprechenden Restriktionsgebieten – so auch in Polen und Litauen – habe man bereits im Jahr 2016 die entsprechenden Vorschriften verschärft.

Tauber erklärte abschließend: „Zur Verhinderung einer Verschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland ist daher vor der Rückverlegung aus den genannten Gebieten die Durchführung tierseuchenprophylaktischer Maßnahmen – hier die Reinigung und Desinfektion – angewiesen.“


Das Symbolbild zu unserem heutigen Beitrag „Schutz vor Tierseuchen im Einsatz und bei Übungen“ entstand am 10. August 2016 anlässlich der Sommerreise von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Die Aufnahme zeigt Soldaten der ABC-Abwehr bei der Dekontamination eines Transportpanzers Fuchs.
(Foto: Björn Trotzki/Bundeswehr)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN