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Stockholm/Überlingen. Das schwedische Verteidigungs- und Sicherheitsunternehmen Saab AB ist von seinem deutschen Partner Diehl Defence mit der Lieferung von Flugkörper-Startbehältern für das zweite Los „Korvette K130“ beauftragt worden. Die Startbehälter können den schweren schwedisch-deutschen Seezielflugkörper RBS15 Mk3 oder dessen Nachfolger Mk4 aufnehmen. Nach Angaben von Saab hat der Auftrag einen Gesamtwert von umgerechnet rund 15,2 Millionen Euro.

Der Flugkörper RBS15 Mk3 bildet die Hauptbewaffnung der deutschen Korvette K130, jedes Schiff hat vier Startgeräte. Unsere Marine verfügt momentan für ihre fünf Korvetten über 25 Gefechts- und vier Telemetrieflugkörper RBS15 Mk3.

Görgen Johansson aus der Chefetage von Saab bezeichnete den neuen Auftrag als „äußerst wichtig“ für sein Unternehmen, das inzwischen auf eine lange Zusammenarbeit mit Diehl zurückblicken kann. „Die Lieferung der Startgeräte für die neuen Korvetten kann als ein erster Beleg dafür gewertet werden, dass wir auch den entsprechenden Seezielflugkörper für die deutschen Neubauten liefern werden.“

Im Rahmen des aktuellen Auftrags wird Saab auch für die logistische Unterstützung und die IT-Sicherheit der Startsysteme verantwortlich sein. Geliefert werden sollen diese im Zeitraum 2019 bis 2024.

Flugkörper der nächsten Generation heißt „Gungnir“

Mittlerweile hat Saab der Fachwelt auch den Nachfolger des RBS15 Mk3, den Mk4 „Gungnir“, präsentieren können (Anm.: „Gungnir“ heißt der Speer von Odin, höchster Gott in der nordischen Mythologie). Das Seezielflugkörpersystem der nächsten Generation wurde erstmals anlässlich der Farnborough International Airshow 2018 (16. bis 22. Juli) gezeigt.

Saab hatte für die Entwicklung und Fertigung des Mk3-Nachfolgers im März vergangenen Jahres einen entsprechenden Vertrag mit dem Amt für Rüstung und Wehrtechnik in Stockholm, der schwedischen Regierungsbehörde für die Beschaffung von Verteidigungsgütern (Försvarets materielverk, FMV), geschlossen. Der Gesamtauftragswert beläuft sich auf umgerechnet 313,7 Millionen Euro. Die Lieferungen sollen im Zeitraum 2017 bis 2026 erfolgen.

Das neue Flugkörpersystem RBS15 Mk4 kombiniert laut Partnerunternehmen Diehl Defence die bewährten Fähigkeiten der RBS15-Seezielflugkörper-Familie von Saab mit neuen und erweiterten Fähigkeiten. „Gungnir“ biete einen erweiterten Einsatzbereich, einen verbesserten Zielsuchkopf und ein im Vergleich zu früheren Systemen geringeres Flugkörpergewicht, so der Überlinger Rüstungsproduzent in einer Pressemitteilung im Sommer vergangenen Jahres. Der Mk4 werde einmal über die Fähigkeit, ein breites Spektrum von See- und Landzielen zu bekämpfen, sowie über Allwetterfähigkeit verfügen. Außerdem werde es ein neues Design geben, das die zukünftige Weiterentwicklung unterstütze.

Das RBS15-Flugkörpersystem von Saab und Diehl wird seit fast 30 Jahren von Marinekräften, Küstenbatterien und Luftwaffen verwendet.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Startbehälter für die Seezielflugkörper einer deutschen Korvette K130; die Aufnahme wurde am 13. August 2011 gemacht.
(Foto: yetdark/Wikipedia/unter Lizenz CC BY-SA 2.0 – vollständiger Lizenztext:
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)

2. Seezielflugkörper unmittelbar nach dem Abschuss.
(Foto: Saab AB)

Kleines Beitragsbild: Seezielflugkörper RBS15 Mk3 von Saab im Zielanflug.
(Bild: Computergrafik Saab AB)


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