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Berlin. Am 9. Juni hatten in diesem Jahr zum mittlerweile vierten Mal 16 Standorte quer durch die Bundesrepublik zum gemeinsamen „Tag der Bundeswehr“ eingeladen. Insgesamt kamen mehr als 220.000 Besucher, um sich unter dem Motto „Willkommen Neugier“ ein Bild von unseren Streitkräften zu machen. Vor Kurzem musste sich die Bundesregierung zu den Kosten der Veranstaltungsreihe äußern.

Den „Tag der Bundeswehr“ gibt es seit 2015. Er findet immer deutschlandweit statt – in diesem Jahr von Flensburg im Norden bis Murnau im Süden, von Bonn im Westen bis Dresden im Osten Deutschlands. Auch in Rostock, Appen und in Hamburg, in Oldenburg, Meppen und Wunstorf, in Holzdorf, Erfurt, in Baumholder (siehe hier) und Mannheim, sowie in Ingolstadt und in Feldkirchen konnte die Bevölkerung mit der Truppe und den unterstützenden Bereichen „auf Tuchfühlung gehen“.

Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke (Die Linke) wollte von der Bundesregierung wissen, welche Kosten im Zusammenhang mit dem „Tag der Bundeswehr 2017“ sowie dem „Tag der Bundeswehr 2018“ angefallen sind und verlangte eine Projektauswertung. Am 13. Juli antwortete ihr der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung Thomas Silberhorn.

Abschließendes Ergebnis für das Jahr 2018 steht noch aus

Nach Auskunft von Silberhorn lassen sich für 2018 noch keine „abschließenden belastbaren Aussagen zu den geleisteten Ausgaben und den entstandenen Kosten“ für die Durchführung der Veranstaltung „Tag der Bundeswehr“ treffen. Derzeit werde die Gesamtevaluation durchgeführt. Erst danach könnten sich die Gesamtausgaben für den „Tag der Bundeswehr 2018“ beziffern lassen, so der Vertreter des Verteidigungsministeriums. Dies werde „noch einige Zeit in Anspruch nehmen und voraussichtlich frühestens im vierten Quartal dieses Jahres“ möglich sein.

Für die Durchführung der Großveranstaltung „Tag der Bundeswehr 2017“ seien Ausgaben in Höhe von rund 5,23 Millionen Euro geleistet worden, teilte Silberhorn weiter mit. Er erklärte: „Die Bereitstellung und das Vorhalten von Personal und Gerät [sind] in diesen 5,23 Millionen Euro nicht enthalten. Zählt man diese Kosten, die auch ohne den ,Tag der Bundeswehr‘ in vergleichbarer Höhe angefallen wären, hinzu, weisen interne Berechnungen Gesamtkosten (einschließlich der Ausgaben) für den ,Tag der Bundeswehr 2017‘ in Höhe von rund 24,63 Millionen Euro aus.“

Die Abgeordnete der Linken äußerte sich gegenüber dem bundeswehr-journal über die Aktionstage der deutschen Streitkräfte. Jelpke sagte: „In der Bevölkerung gibt es eine klare Mehrheit gegen Bundeswehrkriegseinsätze. Und die Skepsis gegen milliardenteure Aufrüstungsprogramme wächst weiter. Selbst Gewerkschaften tragen die derzeitige Kampagne ‚Abrüsten statt Aufrüsten‘ mit.“ Es sei ein Unding, dass die Bundesregierung da weitere Steuermillionen vergeude, um die öffentliche Meinung durch Veranstaltungen wie den „Tag der Bundeswehr“ in die gewünschte Richtung zu lenken. Schlimmer noch: auf solchen Veranstaltungen mit Volksfestcharakter würden bereits Minderjährige für die Truppe geworben, kritisierte die Politikerin. Sie warnte: „Die Bundeswehr ist kein Abenteuerspielplatz und Kriegseinsätze sind kein Trecking-Urlaub. Soldat der Bundeswehr zu sein bedeutet letztlich, töten und getötet zu werden im weltweiten imperialistischen Kampf um Rohstoffe, Märkte und Einfluss.“


Unser Bild „Tag der Bundeswehr“ entstand am 9. Juni 2018 in Wunstorf und zeigt die große Ausstellungsfläche im Fliegerhorst. Wunstorf ist die Heimat des Lufttransportgeschwaders 62 und des A400M.
(Foto: Falk Bärwald/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Besucherandrang am „Tag der Bundeswehr 2018“ in Oldenburg.
(Foto: Torsten Kraatz/Bundeswehr)


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