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Berlin/Koblenz/Ehingen. Kurz vor Ende der Legislaturperiode hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages noch über Rüstungsvorhaben in Milliardenhöhe beraten. Die Beschaffungsentscheidungen wurden am 21. und 28. Juni getroffen. Wir haben bereits damit begonnen, uns in loser Folge mit dem einen oder anderen Bundeswehr-Projekt näher zu befassen. Heute folgt der Tagesordnungspunkt 32 des Haushaltsausschusses „Herstellung und Lieferung von 33 Geschützten Berge- und Kranfahrzeugen und 38 Geschützten Mobilkranfahrzeugen“. Dieser Auftrag ging an das Liebherr-Werk im baden-württembergischen Ehingen.

Über das Finanzvolumen dieses Auftrags gibt es unterschiedliche Angaben. So spricht der Auftragnehmer Liebherr in einer Pressemitteilung von „etwa 150 Millionen Euro“, eine Aufstellung aus dem parlamentarischen Bereich weist insgesamt 180,1 Millionen Euro aus.

Von diesen 180,1 Millionen Euro entfallen 88,8 Millionen auf die Beschaffung der 33 geschützten Bergekranfahrzeuge (Typenbezeichnung G-BKF), weitere 86,8 Millionen auf die Beschaffung der 38 Mobilkrane des Typs G-LTM 1090-4.2 sowie 4,5 Millionen auf Zusatzverträge (Ersatzteilbedarf, Sonderwerkzeugsätze und andere Leistungen).

Fahrerhaus und Krankabine sind ganz besonders geschützt

Die Bestellung der insgesamt 71 geschützten Berge- und Mobilkranfahrzeuge durch das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) wurde am 27. Juni vertraglich fixiert. Die Auslieferungen sollen in der zweiten Jahreshälfte 2018 beginnen und im Jahr 2021 abgeschlossen sein.

Wie Liebherr mitteilte, lag das Hauptaugenmerk bei der Beauftragung auf dem Insassenschutz. Im Pressetext des Unternehmens heißt es dazu: „Um die hohen Anforderungen in diesem Bereich zu erfüllen, arbeitet die Liebherr-Werk Ehingen GmbH für die Anteile ,geschütztes Fahrerhaus‘ und ,geschützte Krankabine‘ mit [dem Systemhaus für Heerestechnik] Rheinmetall zusammen.“ Die Fahrerhäuser sollen die Besatzung vor ballistischen, Minen- und IED-Bedrohungen schützen und werden zudem mit einer ABC-Schutzbelüftungsanlage ausgestattet. Die Oberwagenkabinen bieten dem Kranführer während der Arbeiten ebenfalls ballistischen Schutz. Beide Kabinen sind laut Liebherr für die Gerätetypen G-BKF und G-LTM baugleich.

Ausgerüstet für das Heben von Lasten und das Bergen von Fahrzeugen

Das geschützte Liebherr-Bergekranfahrzeug, das auf einem vierachsigen Mobilkranfahrgestell montiert ist, ist äußerst wendig und geländegängig. Das G-BKF lässt sich sowohl zum Heben von Lasten als auch zum Bergen von Fahrzeugen einsetzen. Mit einem 20,9 Meter langen Teleskopausleger kann das System Lasten bis zu 20 Tonnen Gewicht rasch und präzise umsetzen. Ausgerüstet ist das G-BKF zudem mit zwei Bergewinden und einer Abschleppbrille am Fahrzeugheck.

Der von der Bundeswehr bestellte Mobilkran G-LTM ist eine vom Serienmodell LTM 1090-4.2 abgeleitete vierachsige Version mit geschütztem Fahrerhaus und geschützter Krankabine. Er erhält einen 35,7 Meter langen Teleskopausleger und eine Bergewinde am Fahrzeugheck. Im Auftrag sind 17 G-LTM 1090-4.2 mit 8,4 Tonnen Gegengewicht (Bezeichnung „Schweres Mobilkranfahrzeug“) sowie 21 Geräte dieses Typs mit 22,5 Tonnen Gegengewicht („Überschwerer Mobilkran“) enthalten. Zusätzlich bestellt sind Containersysteme für den Transport von Kranausrüstung.


Unser Bild zeigt einen Liebherr-Bergekran bei der Erprobung. Das G-BKF ist ein höchst geländegängiges und wendiges System.
(Foto: Liebherr-Werk Ehingen GmbH)

Kleines Beitragsbild: Das G-BKF eignet sich zum Bergen und Abschleppen einer Vielzahl unterschiedlicher Militärfahrzeuge.
(Foto: Liebherr-Werk Ehingen GmbH)


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