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Brüssel (Belgien)/Ottawa (Kanada). Die NATO will viel Geld in die Hand nehmen, um für neue Bedrohungen gerüstet zu sein. Wie ihre Agentur für Kommunikations- und Informationssysteme – NATO Communications and Information Agency, kurz NCI Agency/NCIA – am gestrigen Montag (27. März) in Brüssel mitteilte, sollen in den kommenden 18 bis 24 Monaten mit der Industrie 40 Verträge im Gesamtwert von rund drei Milliarden Euro geschlossen werden. Mit dem neuen Investitionsprogramm, das von allen 28 NATO-Mitgliedstaaten finanziert wird, will man zahlreiche Neubeschaffungs- und Modernisierungsprojekte realisieren. Details dazu will die NCIA im kanadischen Ottawa bekannt geben. Dort findet im Zeitraum 24. bis 26. April die diesjährige Industriekonferenz NITEC (NCI Agency Industry Conference) statt, zu der Vertreter namhafter Systemhäuser und Dienstleister erwartet werden. Ein ähnlich finanzstarkes Investitionspaket hatte die NATO erst im Juli vergangenen Jahres aufgelegt.

Nach Angaben der NCIA plant die NATO diesmal Einzelinvestitionen in insgesamt fünf Bereichen. Rund 1,7 Milliarden Euro sind vorgesehen für den Ausbau der Satellitenkommunikation; unter anderem soll hier die Bandbreite entscheidend erweitert werden. 71 Millionen Euro will die NATO in den Bereich der Cybersicherheit investieren, 800 Millionen Euro in neue Steuerungs- und Kontrollsysteme für die Luftverteidigung. Für 220 Millionen Euro will das Bündnis seine IT-Strukturen auf den neuesten technischen Stand bringen. In den Bereich der Führungsinformationssysteme („situational awareness and command and control in operations“) sollen 180 Millionen Euro fließen.

Bereits im Jahr 2015 hatte die Verteidigungsgemeinschaft 800 Millionen Euro für moderne Hard- und Software ausgegeben, 2016 waren schließlich von den 28 Mitgliedstaaten drei Milliarden Euro bereitgestellt worden (wir berichteten).

Fachkonferenz NITEC – jährliches Forum für Militär- und Industrievertreter

In Ottawa soll es erste Gespräche mit Unternehmen über die geplanten NATO-Ausgaben für Satelliten- und IT-Technik, Cybersicherheit, Steuerungs- und Kommandomodule sowie Hard- und Software bei der Führungsinformation geben.

Die Industriekonferenz NITEC wird bereits zum sechsten Mal gemeinsam von der NATO-Agentur NCI und AFCEA Europe ausgerichtet. Unterstützt werden die Veranstalter vom kanadischen Verteidigungsministerium. Mehr als 800 Experten aus dem Bereich der NATO und Partnernationen sowie Industrie und Wirtschaft haben sich bereits akkreditiert. Fachleute aus Forschung und Lehre werden ebenfalls an der NITEC 2017 in Ottawa teilnehmen.

Kurz noch ein Wort zur AFCEA: Die internationale Vereinigung „Armed Forces Communications and Electronics Association“, gegründet 1946 in New York, will laut Satzung „den Informationsaustausch zwischen den US-Streitkräften und der Industrie verbessern, damit sich die zu entwickelnde Kommunikationstechnik bestmöglich einsetzen lässt“. In Europa gibt es momentan rund 30 AFCEA-Ortsgruppen (Chapter genannt) – verteilt über 22 Länder mit insgesamt 4200 Mitgliedern. In Deutschland haben sich zwei nationale Anwenderforen etabliert, die Vereine AFCEA Bonn und AFCEA München.


Unser Symbolbild zeigt die Flagge Kanadas zusammen mit der NATO-Flagge. Im kanadischen Ottawa findet im Zeitraum 24. bis 26. April 2017 die Industriekonferenz NITEC statt. Hier sollen erste Gespräche mit Unternehmen im Hinblick auf die geplanten NATO-Investitionen geführt werden.
(Foto: NATO)


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