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Hamburg. Am Donnerstag und Freitag dieser Woche (11. und 12. Mai) findet in Hamburg das 28. Treffen der „Chiefs of European Navies“ – kurz CHENS – statt. Erwartet werden bei der traditionellen Veranstaltung auch diesmal wieder die Inspekteure von 26 europäischen Marinen sowie Repräsentanten der Europäischen Union und der NATO. Gastgeber der Konferenz 2017 ist der Inspekteur der deutschen Marine, Vizeadmiral Andreas Krause.

Ein Schwerpunkt des Treffens wird mit Blick auf die Personalgewinnung die Frage sein, wie die europäischen Seestreitkräfte in ständiger Konkurrenz mit den Arbeitsmärkten in der EU künftig den „Kampf um die besten Köpfe“ gewinnen können. Diskutieren wollen die Inspekteure dabei vor allem, welche Handlungszwänge sich aus den demografischen Entwicklungen, der Gesamtentwicklung der Personalmärkte und dem wachsenden Bedarf an Fachkräften auch für die Marinen ergeben könnten.

Vom Ende des Kalten Krieges zur NATO-Erweiterung

Die Zusammenarbeit der CHENS begann 1990 unter dem Titel „Heads of Navies of Northern Europe“ mit einem ersten Treffen der Befehlshaber von sechs nordeuropäischen NATO-Marinen. Diskutiert wurde dabei vor allem die neue sicherheitspolitische Lage, die nach Beendigung des Ost-West-Konflikts entstanden war. Am Folgetreffen 1991 nahmen bereits Vertreter der zwölf Marinen der damaligen WEU-Staaten teil. Im Laufe der Zeit wuchs im Zuge der NATO-Erweiterung und der Öffnung für Vertreter aller europäischen Marinen die Zahl der Mitglieder rasch an.

Folgende Nationen entsenden heute ihre Marinechefs zu den Veranstaltungen der CHENS: Albanien, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Türkei und Zypern.

Die CHENS haben keine eigenen Organisationselemente. Der Vorsitz wechselt jährlich zwischen den Teilnehmern. Vergleichbare Zusammenschlüsse gibt es ebenfalls bei den europäischen Heeres- und Luftwaffenbefehlshabern.

Neue Fregatte mit innovativen Personal- und Nutzungskonzepten

In Hamburg wollen sich die hochrangigen internationalen Gäste im Rahmen einer Führung auf der Fregatte „Nordrhein-Westfalen“ auch über die neueste Schiffsklasse unserer Marine, die Klasse F125, informieren. Die erste der insgesamt vier Fregatten, die später alle dem 4. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven unterstellt sein werden, soll im Sommer in Dienst gestellt werden (siehe auch hier).

Die Schiffe der Klasse F125 – die F222 „Baden-Württemberg“, die F223 „Nordrhein-Westfalen“, die F224 „Sachsen-Anhalt“ und die F225 „Rheinland-Pfalz“ – läuten eine neue Ära ein, auch im Hinblick auf die militärische Nachwuchsgewinnung. Dazu die Marine: „Mit ihren innovativen Personal- und Nutzungskonzepten steigern diese Schiffe die Professionalität und Attraktivität der Teilstreitkraft gleichermaßen. Die Schiffe können bis zu zwei Jahre im Einsatzgebiet bleiben. Hohe Automation und robuste Technik machen es möglich. Indes rotieren die insgesamt acht Besatzungen alle vier Monate über die vier Fregatten. Dadurch werden Abwesenheitszeiten reduziert und die Planbarkeit des Dienstes erhöht.“


Unsere Collage mit dem Emblem der CHENS-Organisation zeigt im Hintergrund die Fregatte „Nordrhein-Westfalen“ am 16. April 2015, dem Tag ihrer Taufe in Hamburg. Die „Nordrhein-Westfalen“ ist das Patenschiff des gleichnamigen Bundeslandes, die Taufe nahm Ministerpräsidentin Hannelore Kraft vor.
(Foto: Roberto Pfeil/Land NRW; Emblem: Deutsche Marine)


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