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Berlin/Eindhoven (Niederlande)/Lajes (Terceira, Azoren)/Saint-Martin und Sint Maarten. Der Hurrikan „Irma“ hat in der Karibik und den südöstlichen USA große Verwüstung angerichtet. Bereits in der Woche vor Freitag (8. September) hatte das Auswärtige Amt in Berlin einen Krisenstab eingerichtet. In der Nacht auf Dienstag (12. September) flog nun ein Krisenunterstützungsteam der Bundesregierung, zu dem unter anderem Angehörige des Auswärtigen Amtes sowie Spezialisten des Technischen Hilfswerks und der Bundeswehr gehörten, mit einem Airbus A340 in die USA. Am Montag war bereits ein Transportflugzeug der deutschen Luftwaffe vom Typ A400M in die Karibik unterwegs gewesen, um auf der Zweistaateninsel Saint-Martin/Sint Maarten gestrandete Urlauber aus Europa auszufliegen. Bei einem Tankstopp auf der Azoreninsel Terceira – hier liegt die Lajes Air Base der portugiesischen Luftwaffe – musste die Maschine jedoch wegen technischer Probleme abgestellt werden.

Einem Bericht von Spiegel online zufolge habe die Besatzung des Airbus-Transporters vom System Warnmeldungen erhalten. Kurz darauf hätten die Techniker Metallspäne in den Tanks des A400M entdeckt, die beim Flug hätten Schäden anrichten können. Der Defekt sei mittlerweile aber behoben, so das Magazin.

Am Dienstag hat daraufhin die deutsche Luftwaffe einen zweiten A400M in die Karibik entsandt. Inzwischen ist auch ein dritter A400M dorthin unterwegs. Dies erfuhr das bundeswehr-journal am heutigen Donnerstag von einem Sprecher der Teilstreitkraft. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes halten sich momentan in Florida und auf den karibischen Inseln bis zu 200.000 deutsche Staatsangehörige auf.

Rund 95 Prozent der Häuser auf der niederländisch-französischen Insel zerstört

Der Wirbelsturm „Irma“, der in der Nacht auf Freitag (8. September) über die Karibik hinweggezogen ist, hat katastrophale Schäden hinterlassen. Eine Augenzeugin auf Saint-Martin/Sint Maarten sagte Reportern fassungslos: „Es ist, als wäre jemand mit einem Rasenmäher vom Himmel über die Insel gegangen.“ Jetzt liegt das rund 87 Quadratkilometer große Gebiet in Trümmern, 95 Prozent der Häuser sind zerstört. Der Hurrikan war mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde über die niederländisch-französische Insel hinweggefegt.

Auf der Zweistaateninsel haben Frankreich und die Niederlande eine gemeinsame Landesgrenze. Der nördliche, größere Inselteil bildet zusammen mit einigen Nebeninseln das französische Überseegebiet Saint-Martin. Der südliche Teil ist zusammen mit einigen Nebeninseln das autonome Land Sint Maarten im Königreich der Niederlande.

Hilfsflug im Auftrag des Europäischen Lufttransportkommandos Eindhoven

Der zweite A400M war am Dienstag (12. September) zunächst vom niedersächsischen Wunstorf nach Eindhoven in den Niederlanden geflogen und hatte dort am Spätnachmittag 16 Tonnen Güter geladen. Der Hilfsflug in die Karibik fand im Auftrag des Europäischen Lufttransportkommandos (European Air Transport Command, EATC) statt. Das Material aus dem Nachbarland sollte möglichst schnell in die Region gebracht werden.

Zur Fracht des dann am 13. September gestarteten Transportflugzeugs aus dem Lufttransportgeschwader 62 gehörten unter anderem Zelte als Notunterkünfte, Feldküchen, Medikamente, Fertignahrung, Wasserkanister und -aufbereitungsgeräte, Generatoren, Rettungs- und Bergematerial sowie auch Satellitenanlagen, Laptops und Batterien.

Nach einem Zwischenstopp zur Treibstoffaufnahme auf den Azoren hat die Maschine inzwischen Saint-Martin/Sint Maarten erreicht. Dort sind nach dem Entladen der Hilfsgüter etwa 70 deutsche, französische und niederländische Urlauber sowie Urlauber aus anderen EU-Ländern nach Guadeloupe, einem Überseedepartement Frankreichs, ausgeflogen worden.


Zu unserer Bildfolge:
1. bis 3. Beladung des deutschen A400M am 12. September 2017 im niederländischen Eindhoven mit Hilfsgütern für die Karibik.
(Fotos: Johannes Heyn/Deutsche Luftwaffe)

4. Das vom niederländischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Luftbild zeigt das ganze Ausmaß der Verwüstungen auf Sint Maarten nach dem Abzug des tropischen Wirbelsturms „Irma“, der in der Nacht auf den 8. September 2017 über die Karibik hinweggezogen war.
(Foto: Koninklijke Marine/Nederlandse Ministerie van Defensie)

5. Nach Schätzungen von Regierungsstellen verursachte der Hurrikan „Irma“ Schäden auf Saint-Martin/Sint Maarten und Nachbarinseln in Milliardenhöhe.
(Foto: St-Maarten.com/DigiPost)

Kleines Beitragsbild: Hurrikan „Irma“ – Spuren der Verwüstung auf Sint Maarten.
(Foto: Koninklijke Marine/Nederlandse Ministerie van Defensie)


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