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Ämari (Estland)/Neuburg an der Donau/Wittmund. Von September 2016 bis Ende April 2017 sicherten Eurofighter der deutschen Luftwaffe gemeinsam mit Maschinen anderer NATO-Länder den Luftraum über den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Am gestrigen Mittwoch (3. Mai) nun übergab die Bundeswehr im Rahmen eines feierlichen Appells auf dem estnischen Luftwaffenstützpunkt Ämari die Verantwortung für das „Verstärkte Air Policing Baltikum“ an das nachfolgende Kontingent aus Spanien.

Bei der Luftraumsicherung über dem Baltikum durch Luftstreitkräfte der NATO-Mitgliedstaaten hatte es diesmal ein Novum gegeben: Erstmals waren zwei Kontingente unmittelbar hintereinander von der deutschen Luftwaffe gestellt worden. So hatte das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ aus Wittmund am 5. Januar die Kameraden des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg an der Donau, die die Aufgabe am 1. September 2016 übernommen hatten, in der Verantwortung abgelöst. Seit September letzten Jahres waren somit insgesamt rund 1000 Bundeswehrangehörige auf der Ämari Air Base in Estland im Einsatz gewesen. Diese kamen aus 45 verschiedenen Dienststellen.

Es ist geplant, dass Deutschland ab September 2018 erneut zwei Kontingente hintereinander zur Bündnismission „Verstärktes Air Policing Baltikum“ (VAPB) entsendet.

Die Kooperation zwischen der NATO und den drei baltischen Staaten besteht bereits seit dem Jahr 2004. Sie wurde ins Leben gerufen, weil Estland, Lettland und Litauen ihre Lufträume nicht selbst schützen können.

Existenzielle Sicherheitsgarantien der NATO

Die Übergabezeremonie in Ämari fand in Anwesenheit des Kommandeurs Zentrum Luftoperationen, Generalleutnant Joachim Wundrak, statt. Die NATO wurde durch den Deputy Commander des Combined Air Operation Centre (CAOC) Uedem, den deutschen Brigadegeneral Burkhard Kollmann, repräsentiert. Zu den Gästen zählten ferner unter anderem die Botschafterin Spaniens in Estland, Teresa Orjales Vidal, sowie Fregattenkapitän Harald Krempchen, Militärattaché der deutschen Botschaft in Finnland.

Die estnische Luftwaffe war vertreten durch ihren Befehlshaber, Oberst Jaak Tarien. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Estlands, Hannes Hanso, bedankte sich in seiner Ansprache für die Sicherheitsgarantien der NATO für den baltischen Luftraum.

Höhepunkt der Feier war die Verleihung der NATO Baltic Air Policing Mission Medal an 22 Angehörige des scheidenden deutschen Kontingents.

Das Air Policing Baltikum wird von den Luftwaffenstützpunkten Ämari und Šiauliai in Litauen aus betrieben. Während in Ämari jetzt die Spanier mit fünf Maschinen des Typs F/A-18 Hornet stationiert sind, hat in Šiauliai die polnische Luftwaffe mit vier F-16 Fighting Falcon übernommen.


Zu unserer Bildsequenz:
1. Start eines deutschen Eurofighters am 7. Dezember 2016 auf dem estnischen Luftwaffenstützpunkt Ämari.
(Foto: Christian Timmig/Bundeswehr)

2. Deutscher Eurofighter beim Abfangeinsatz über dem Baltikum, in Blicknähe ein Kampfflugzeug des Typs Suchoi Su-35 der russischen Luftwaffe.
(Foto: Peter Emshoff/PAO VAPB/Luftwaffe)

3. Das deutsche VAPB-Kontingent verabschiedet sich am 3. Mai 2017 bei der Übergabezeremonie in Ämari von seinen Gastgebern in Estland.
(Foto: NATO HQ AIRCOM/NATO)

Kleines Beitragsbild: Tafel mit den Namen aller bisherigen Teilnehmerländer am Air Policing Baltikum.
(Foto: Cynthia Vernat/NATO HQ AIRCOM/NATO)


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