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Den Helder (Niederlande). Es sind zwar nur kleine Zwischenschritte, auf dem Weg zu einer europäischen Verteidigungsunion zählt aber jede Etappe. So darf auch eine gemeinsame Übung von deutschen und niederländischen Soldaten gewertet werden, die am 2. November in Den Helder stattfand. Hier an der Spitze der Halbinsel Nordholland trainierte an diesem Mittwoch das deutsche Seebataillon, das in das niederländische Korps Mariniers integriert ist, gemeinsam mit den Kameraden von der Königlich Niederländischen Marine Evakuierung und Boarding. Übergeordnetes Übungsziel war es, die „grundsätzliche gemeinsame Einsatzfähigkeit“ – so ein Marinesprecher – zu verbessern. Die deutsch-niederländische Marinekooperation ist ein Element der engen militärischen Zusammenarbeit beider Länder, die von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihrer Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert vorangetrieben wird.

Die beiden Ministerinnen hatten am 4. Februar dieses Jahres in Amsterdam eine Erklärung zur gegenseitigen Unterstellung von Truppenteilen unterzeichnet (wir berichteten). Von der Leyen damals gegenüber der Presse über die Dimensionen dieser Vereinbarung: „Das ist der Weg zu einer europäischen Verteidigungsunion.“

Nachdem die erste Übung am 14. März mit Anteilen des Seebataillons und mit dem niederländischen Versorgungs- und Unterstützungsschiff „HNLMS Karel Doorman“ in Warnemünde unter deutscher Federführung stattgefunden hatte, lag nun bei der zweiten Übung das Kommando in den Händen der Niederländer.

Lagebild aus erster Hand – Marineinspekteur Krause bei der übenden Truppe

An der binationalen Übung im Raum Den Helder und Nordseeinsel Texel war die „Karel Doorman“ ebenfalls wieder beteiligt. Die Königlich Niederländische Marine hatte zudem einen NH90 abgestellt. Trainiert wurden die Evakuierung von Zivilisten aus einem Krisengebiet, die Versorgung und der Transport Verletzter sowie der Boardingeinsatz.

„Kooperation ist sehr wichtig – heute führt kein Land mehr Operationen alleine durch“, meinte in Den Helder der Kommandeur des Strategischen Kommando der niederländischen Marine, Kapitän zur See Frank Boots. Dabei seien solche gemeinsamen Übungen äußerst hilfreich. Fregattenkapitän Axel Meißel, Kommandeur des Seebataillons, ergänzte: „Diese Übung dient dazu zu zeigen, wie nah wir einander sind.“

Der Inspekteur der deutschen Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, überzeugte sich am 2. November in Den Helder persönlich vom Fortschritt der deutsch-niederländischen Militärkooperation. „Ich bin beeindruckt von dem, was ich heute gesehen habe“, so Krauses Fazit nach dem Besuch an der Nordseeküste.


Zu den beiden Aufnahmen:
1. Das Boardingteam des deutschen Seebataillons kurz vor dem Zugriff auf See.
(Foto: Christian Thiel/PrInfoZ Marine/Bundeswehr)

2. Soldaten des Seebataillons nähern sich in den niederländischen Speedboot dem Übungsgebiet.
(Foto: Christian Thiel/PrInfoZ Marine/Bundeswehr)


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