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Berlin. „Der Kalte Krieg. Ursachen – Geschichte – Folgen“ heißt eine Ausstellung, die am 8. März um 19 Uhr in der Kronenstraße 5 in Berlin ihre Premiere hat. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen wird die Ausstellung kommentieren. Die Schau ist ein gemeinsames Projekt der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Berliner Kollegs „Kalter Krieg“ (Berlin Center for Cold War Studies), das vor einem Jahr die Arbeit aufgenommen hat. Das Kolleg wird getragen vom Hamburger Institut für Sozialforschung, dem Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Bundesstiftung „Aufarbeitung“. Die Ausstellung mit ihren rund 160 zeithistorischen Fotos, Dokumenten und Schaubildern kann zu einem Subskriptionspreis für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit angefordert und genutzt werden.

Autor der Ausstellung ist der Historiker Prof. Dr. Bernd Greiner. Die Projektleitung und Bildauswahl oblag Dr. Ulrich Mählert. Der Leipziger Grafiker Dr. Thomas Klemm besorgte die Gestaltung. Die Ausstellung präsentiert nicht nur Bilddokumente. Besitzer von internetfähigen Telefonen können mit Hilfe von QR-Codes zeitgenössische Filme zu den einzelnen Themen abrufen.

Erstmals präsentiert wird am 8. März auch ein neues Internetprodukt des Berliner Kollegs. Mit dem Portal „Kalter Krieg“ sollen Institutionen vorgestellt werden, die weltweit zum früheren Ost-West-Konflikt forschen, Archivalien und Bücher bereithalten oder an historischen Orten beziehungsweise in Museen über das Thema informieren.

Nukleares Wettrüsten, Stellvertreterkriege und Friedensinitiativen

Die Ausstellung blickt auch auf die Jahrzehnte zwischen 1945 und 1991 – vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Auflösung der Sowjetunion – zurück vor dem aktuellen Hintergrund der angespannten Beziehungen des Westens mit Russland sowie der Debatte über eine Wiederkehr des Kalten Krieges.

Greiner und sein Team haben die weltanschaulichen, politischen, militärischen und wirtschaftlichen Ursachen des Kalten Krieges in globaler Perspektive herausgearbeitet. Sie zeigen, dass dieser Konflikt die beteiligten Gesellschaften tief durchdrungen und nachhaltig verändert hat.

Die Dynamik des nuklearen Rüstungswettlaufs, die als entscheidend für den Ursprung und die Zuspitzung des Kalten Kriegs gesehen wird, ist einer von drei Schwerpunkten. Ein weiterer Fokus ist auf die „heißen Kriege“ in der Dritten Welt gerichtet, die bis heute nachwirkende Traumata und ökonomische Entwicklungsdefizite verursachten. Schließlich widmet sich die Ausstellung zeitgenössischen diplomatischen und zivilgesellschaftlichen Initiativen, die den Kalten Krieg mindestens zeitweilig eindämmten und abkühlten.

Die Ausstellung fordert nicht nur zur historischen Rückschau auf. Sie bietet zugleich Anknüpfungspunkte, sich mit aktuellen internationalen Konflikten oder aber mit den Spätfolgen des Kalten Krieges in der Dritten Welt zu befassen, mit denen Europa heute konfrontiert ist.

Weitere Informationen über die Bestellung des Ausstellungsmaterials bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin, Telefon (030) 319895-0, Mail buero@bundesstiftung-aufarbeitung.de.

Hinweis: Alle Angaben zu dieser Veranstaltung ohne Gewähr.


Zur Bildsequenz:
1. Der Kalte Krieg hat Berlin im Griff – Wasserwerfer vor dem Brandenburger Tor zur Zeit des Mauerbaus.
(Foto: Helmut J. Wolf/Bundesarchiv)

2. Bildtafeln aus der Ausstellung „Der Kalte Krieg. Ursachen – Geschichte – Folgen“.
(Bilder: Berliner Kolleg „Kalter Krieg“)

3. Juni 1961, Wien – Gipfeltreffen der damals mächtigsten Männer der Welt. Die Begegnung von US-Präsident John F. Kennedy (rechts) und Nikita Chruschtschow, Regierungschef der Sowjetunion und Parteichef der KPdSU, sollte dazu dienen, die großen Spannungen zwischen den beiden verfeindeten Supermächten zu verringern. Der Gipfel in der österreichischen Hauptstadt hatte unmittelbar keine Auswirkungen auf die weltpolitische Großwetterlage.
(Foto: The National Archives and Records Administration)


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