menu +

Nachrichten


Berlin. Glaubt man der Nachricht, die das RedaktionsNetzwerk Deutschland am heutigen Montag (21. Dezember) verbreitete, dann durchleben die Personalplaner der Bundeswehr seit einiger Zeit wohl ein heftiges Wechselbad der Gefühle. Denn die Zentralredaktion der Madsack Mediengruppe berichtet, dass immer weniger Jugendliche zur Bundeswehr gehen wollen. Noch im Juni hatte die Rheinische Post aus der Halbjahresbilanz 2015 des Verteidigungsministeriums zu den Bewerberzahlen Positives zitiert. Damals war die Zahl der Bewerbungen in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 36.212 gestiegen – eigentlich ein augenfälliger Aufwärtstrend (zum Vergleich: 2013 gesamt 58.393).

Heute veröffentlicht das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) Details aus einem Ministeriumsschreiben vom 20. Dezember an den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels. RND: „Die Bundeswehr verliert an Zulauf. Im auslaufenden Jahr ließen sich nur noch 9024 Jugendliche für den freiwilligen Wehrdienst rekrutieren – fast 1200 weniger als im Jahr davor. Der Rückgang lag bei rund zwölf Prozent.“

Fast jeder vierte Freiwillige verließ Truppe innerhalb der Probezeit

Nach Antritt ihres Wehrdienstes sollen den RND-Informationen zufolge nochmals 1918 Rekruten auf eigenen Wunsch während der Probezeit die Truppe verlassen haben. Weitere 192 Bewerber seien von der Bundeswehr aufgrund mangelnder körperlicher oder sonstiger Eignung entlassen worden. „Damit gab fast jeder vierte Freiwillige vorzeitig auf oder fiel durchs Sieb der Ausbildung“, heißt es in der Meldung zusammenfassend.

Wie RND zudem aus dem Schreiben des Verteidigungsministeriums berichtet, soll der Anteil der Frauen zum Beginn des vierten Quartals bei 19 Prozent gelegen haben. Rund die Hälfte der Rekruten (48 Prozent) verfüge über Abitur, knapp jeder Dritte (29 Prozent) über einen Realschulabschluss.

Kopfzerbrechen bereitet nach wie vor der Fachkräftebereich

Der Frauenanteil dürfte besonders Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen freuen. Sie hatte unter anderem im Mai in einem Interview mit der BILD am Sonntag angekündigt, den Frauenanteil bei der Bundeswehr auf 20 Prozent steigern zu wollen. In unserem damaligen Beitrag hatten wir auch auf die Gesamtbewerberlage im ersten Halbjahr 2015 hingewiesen: „Alles in allem entwickeln sich die Bewerberzahlen – Männer und Frauen gesamt betrachtet – ausgesprochen positiv. 2011 verzeichnete die Bundeswehr 52.412 Interessenten, zwei Jahre später 58.393, nun in den ersten sechs Monaten bereits 36.212.“

Im November hatten wir uns ebenfalls noch einmal mit der Bewerberlage der Bundeswehr befasst und dabei unter anderem Vizeadmiral Joachim Rühle, den Abteilungsleiter „Personal“, zitiert. Unter den Bedingungen eines sich zuspitzenden Wettbewerbs mit der Wirtschaft „um die besten Köpfe“ könne man mit der derzeitigen Ist-Situation bei der Personalgewinnung „wirklich sehr zufrieden“ sein, hatte Rühle erklärt. „Es haben sich letztes und dieses Jahr knapp unter 80.000 junge Männer und Frauen bei der Bundeswehr beworben. Ich kann meine Personalzahlen über nahezu alle Bereiche sehr gut füllen.“ Kopfzerbrechen bereite lediglich der Fachkräftebereich.


Unser Symbolbild entstand am 20. Juli 2015 beim Feierlichen Gelöbnis auf dem Paradeplatz des Bundesministeriums der Verteidigung.
(Foto: Jane Hannemann/Bundeswehr)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN