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Gunzenhausen. Am gestrigen Samstag (19. September) endete im mittelfränkischen Weißenburg der „Marsch der Verbundenheit“ des Reservistenverbandes, Landesgruppe Bayern. Der Marsch war 2010 von Irmengard Röhle ins Leben gerufen worden und fand in diesem Jahr zum sechsten Mal statt. Die Vizepräsidentin und Frauenbeauftragte der bayerischen Reservistenorganisation will mit dieser öffentlichkeitsnahen Veranstaltung auf den harten Dienst der Bundeswehrangehörigen im Auslandseinsatz aufmerksam machen und für Solidarität mit ihnen und ihren Familien werben.

Der „6. Marsch der Verbundenheit“ hatte am Samstag vor einer Woche (12. September) in Bieswang begonnen. Röhle und die gut 60 Mann starke Teilnehmergruppe hatten an diesem Tag nach 17,5 Kilometern über Solnhofen das Ziel der ersten Etappe, Pappenheim, erreicht. Nach weiteren sieben Etappen – verteilt über die ganze Woche – hatten die Marschierer schließlich knapp 130 Kilometer zurückgelegt. Etappenziele waren dabei Ornbau, Aufkirchen, Dittenheim, Spalt, Schwabach und schließlich Weißenburg gewesen.

Auf allen Streckenabschnitten hatten sich zusätzlich Reservisten oder aktive Soldaten der Gruppe um Irmengard Röhle angeschlossen. Alles in allem nahmen in diesem Jahr am „Marsch der Verbundenheit“ fast 1000 Frauen und Männer verschiedener Bundeswehr-Dienstgrade teil.

Belastete Soldatenfamilien und traumatisierte Einsatzrückkehrer

Röhle wirbt mit „ihrem“ Marsch seit 2010 für eine starke Solidarität mit unseren Soldaten in Auslandseinsätzen. Sie erinnert an die großen Belastungen für die Soldatenfamilien und an die teilweise schlimmen Folgen solcher Einsätze, die einen Namen haben: PTBS, Posttraumatische Belastungsstörung.

Derzeit sind insgesamt 2822 Bundeswehrangehörige unmittelbar bei Auslandsmissionen eingesetzt (Stand: 14. September).

Von den seit 1992 in die Auslandseinsätze entsandten deutschen Soldaten starben nach Angaben des Verteidigungsministeriums bisher 104 – 37 fielen durch Fremdeinwirkung, 67 kamen durch sonstige Umstände ums Leben. Beim Einsatz in Afghanistan sind bis jetzt 55 deutsche Soldaten zu Tode gekommen (35 fielen durch Fremdeinwirkung, 20 starben durch sonstige Umstände). Insgesamt 22 Angehörige der Bundeswehr haben sich laut Ministerium in Auslandseinsätzen das Leben genommen.

„Dürfen die Männer und Frauen, die im Auftrag der Bundeswehr rund um den Globus im Auslandseinsatz sind, denn kein ,mitfühlendes Interesse‘ an ihrer Arbeit erwarten?“ – dies sei die zentrale Frage gewesen, erklärt Irmengard Röhle, die sie schließlich 2010 zur Organisation des „Marsches der Verbundenheit“ bewogen habe. Denn, so die Initiatorin: „Unabhängig von einer persönlichen Zustimmung oder Ablehnung eines Einsatzes sollte den Soldaten zumindest das gewährt werden, das für viele andere gesellschaftliche Gruppen ganz selbstverständlich ist – Solidarität. Wir sollten die in Ehren halten, die im Kampf gegen Terror und Gewalt fallen und die ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen für die Gemeinschaft der Deutschen und für eine bessere und sichere Welt.“

An den sieben Marschtagen durch die Region Mittelfranken begrüßten die Bürgermeister aller 27 Etappen-Städte und -Gemeinden die Gruppe und demonstrierten so ihre Verbundenheit mit der Truppe.


Zu unserem Bildangebot:
1. Samstag, 12. September 2015 – Reservisten, Aktive und Zivilisten starten in Bieswang zum diesjährigen „Marsch der Verbundenheit“. Rund 130 Kilometer in acht Etappen durch Mittelfranken liegen vor ihnen.

2. Initiatorin Irmengard Röhle und der Abgeordnete des Bayerischen Landtages, Manuel Westphal. Er hatte die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen.

3. Die Marschteilnehmer gehen in Bieswang auf ihre erste Etappe.

Kleines Beitragsbild: Der „Marsch der Verbundenheit“ war 2010 von Irmengard Röhle ins Leben gerufen worden. Die Aufnahme zeigt die Frauenbeauftragte der Landesgruppe Bayern des Reservistenverbandes an der Spitze der Marschgruppe kurz nach dem Start am 12. September 2015 in Bieswang.
(Fotos: Sören Peters/Reservistenverband)


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