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Bad Reichenhall/Lager Walchen (Österreich). Rund 1000 deutsche und österreichische Soldaten beteiligten sich im Zeitraum 9. bis 27. März auf dem hochalpinen Truppenübungsplatz Lizum/Walchen (Österreich) an der binationalen Brigadegefechtsübung „Edelweiß 2015“. Etwa 290 Militärfahrzeuge waren im Einsatz. Die Übung erfolgte im Rahmen eines deutsch-österreichischen Ausbildungsabkommens. Trainiert wurde von den Gebirgstruppen beider Länder vor allem, auch unter extremen Wetterbedingungen und in schwierigem Gelände die Kampffähigkeit im winterlichen Hochgebirge aufrechtzuerhalten. Außerdem sollte durch die Übung „Edelweiß“ die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Bundesheer weiter vertieft werden. Rund zwei Wochen zuvor hatte es in der Region bereits eine andere „Edelweiß“-Veranstaltung gegeben. Vom 23. bis zum 27. Februar hatte hier in der Tiroler Alpenwelt die „Edelweiß Raid 2015“ stattgefunden – ein Leistungswettbewerb für Gebirgsjäger aus verschiedenen Nationen auf höchstem Niveau.

Bei der deutsch-österreichischen Brigadegefechtsübung „Edelweiß 2015“ sah das Übungsdrehbuch vor, dass ein Gefechtsverband starke „Feindkräfte in Höhen von bis zu 2500 Metern angreifen“ sollte. Danach sollte das Gelände unter Kontrolle gebracht und die Region stabilisiert werden. Der Gefechtsverband bestand auf deutscher Seite aus Gebirgsjägern aus Bad Reichenhall, Bischofswiesen und Mittenwald sowie aus Gebirgsaufklärern aus Füssen und Gebirgspionieren aus Ingolstadt. Hinzu kamen Soldaten des österreichischen Bundesheeres.

Das Bundesheer bietet seit dem 27. November 2012 im Auftrag des Militärstabes der Europäischen Union (European Union Military Staff, EUMS) im Rahmen von „Pooling & Sharing“ den Ausbildungsbereich „Mountain“ an. Dieses Ausbildungsangebot – federführend ist hier die 6. Jägerbrigade – reicht vom Training für verschiedene Waffengattungen bis hin zur Bereitstellung alpiner Übungsflächen wie dem Truppenübungsplatz Lizum/Walchen mit entsprechender Infrastruktur.

Mobile Trainingsteams aus Österreich für die Ausbildung am eigenen Standort

Neben der ständigen Gebirgsausbildung bietet das Bundesheer zusätzlich die Gebirgskampfausbildung, das Führungssimulatortraining oder das Training für Stabspersonal an.

Angeboten wird auch die Entsendung von mobilen Trainingsteams (MTT). Solche MTTs können unter anderem Mannschaften auf die Herausforderungen des Hochgebirgswettkampfes „Edelweiß Raid“ in Österreich vorbereiten. Dieser rein militärische Wettkampf gilt als die ultimative Herausforderung für jeden Soldaten, der im schwierigen Gelände kämpfen muss.

Härtester Gebirgswettkampf der Welt in den Tiroler Alpen

Die siebte Auflage dieses internationalen Vergleichs, der auch das Gütesiegel „Weltmeisterschaft der Gebirgstruppen“ trägt, fand vor wenigen Wochen im Zeitraum 23. bis 27. Februar in den Tuxer Alpen (Tirol) statt. Die Wettkampfteams kamen in diesem Jahr aus Bulgarien, Deutschland, Österreich, Polen und Russland.

Die „Edelweiß Raid“ ist Training für militärische Einsätze im Hochgebirge und verbindet sportliche Spitzenleistungen mit militärischen Einsatzaufgaben. Es werden jene Fähigkeiten besonders gefordert, die den Gebirgsjäger vom normalen Infanteristen unterscheiden. Gebirgsjägergruppen mit einer Stärke von jeweils acht Mann haben im hochalpinen Gelände an zwei Tagen eine Marschstrecke von 40 Kilometern mit 4200 Höhenmetern im Aufstieg zu bewältigen. Entscheidend sind die Stationen, an denen die klassischen Herausforderungen für Gebirgsjäger warten.

Beim Wettkampf „Edelweiß Raid“ müssen große Marschstrecken auf Ski im Hochgebirge mit voller Kampfausrüstung bewältigt und dabei militärisch anspruchsvolle Aufgaben gelöst werden. Von den Teilnehmern werden körperliche Höchstleistungen, hohes skiläuferisches und alpintechnisches Können sowie große Durchhaltefähigkeit verlangt. Entscheidend für den Gesamterfolg sind auch die Führungsfähigkeit der Gruppenführer sowie die Teamfähigkeit.

Angehörige der Bad Reichenhaller Gebirgsjägerbrigade 23 auf dem dritten Platz

Die Strecke führte die Soldaten in diesem Jahr von der Station „Olympiaexpress“ in Igls über den Patscherkofel, den Glungenzer in das Mölstal, wo auch das Biwak für die Übernachtung wartete. Am nächsten Tag folgten die Teams der Route über das Hochlager des Truppenübungsplatzes Lizum/Walchen und weiter von der Torspitze bis zur Eiskarspitze. Das Ziel befand sich schließlich im Lager Walchen.

Die „Edelweiß Raid 2015“ gewann die Mannschaft 1 des Jägerbataillons 26 (Österreich) vor der Mannschaft 1 der Gebirgsinfanteriebrigade 12 (Schweiz). Den dritten Platz belegte die Mannschaft 3 der Gebirgsjägerbrigade 23 (Deutschland).

Insgesamt waren beim diesjährigen militärischen Spezialwettkampf für Gebirgsjäger 15 Mannschaften an den Start gegangen.


Zu unserer Bildfolge:
1. Übung „Edelweiß 2015“ – Soldaten vom Gebirgsjägerbataillon 232 aus Bischofswiesen haben sich am Grat auf dem österreichischen Truppenübungsplatz Lizum/Walchen in einer Höhe von 2500 Metern eingerichtet; das Bild entstand am 16. März.
(Foto: Sebastian Zäch/Bundeswehr)

2. Ein österreichischer Hubschrauber vom Typ Black Hawk landet am 12. März direkt neben Bundeswehrsoldaten auf dem Truppenübungsplatz Lizum/Walchen.
(Foto: Sebastian Zäch/Bundeswehr)

3. Soldaten des Mittenwalder Gebirgsjägerbataillons 233 am 24. März bei der Übung „Edelweiß 2015“ – das Bild zeigt sie beim Abfeuern ihres Mörsers auf dem Truppenübungsplatz Lizum/Walchen.
(Foto: Sebastian Zäch/Bundeswehr)

4. und 5. Impressionen vom militärischen Spezialwettkampf „Edelweiß Raid 2015“, der knapp zwei Wochen vor der binationalen Übung „Edelweiß 2015“ stattgefunden hatte.
(Fotos: Sigi Schwaerzler/Bundesheer)

6. „Edelweiß Raid 2015“ – der österreichische Verteidigungsminister Gerald Klug am 26. Februar bei der Siegerehrung. Im Bild Angehörige des Gebirgsjägerbataillons 233 aus Mittenwald.
(Foto: Gunter Pusch/Bundesheer)

Kleines Beitragsbild: Start der Übung „Edelweiß 2015“ – an der Spitze der deutsch-österreichischen Marschformation einige Gebirgspioniere aus Ingolstadt.
(Foto: Sebastian Zäch/Bundeswehr)


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