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Bonn. Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg, vor 25 Jahren fiel die Mauer – 2014 ist ein ganz besonderes Jahr mit historisch denkwürdigen Momenten. Anlass für den Sender phoenix, sich in der Vorwoche des Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen mit dem Themenkreis „Krieg & Frieden“ zu befassen. Dabei werden im Programmzeitraum 25. August (Montag) bis 31. August (Sonntag) vergangene und aktuelle Waffengänge aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet – in einem Werkstattgespräch, in der phoenix-Runde und mit preisgekrönten Dokumentationen. Den Auftakt der phoenix-Themenwoche machte am Montagabend der Schwerpunkt „Reporter im Krieg“. In der Nacht zum Dienstag (26. August) knüpft die Redaktion daran an und zeigt ab 00.05 Uhr zunächst als Hommage an Peter Scholl-Latour, der am 16. August im Alter von 90 Jahren starb (siehe auch hier), den Beitrag „Acht Tage beim Vietcong“. In der Endphase des Vietnamkrieges, im Sommer 1973, wurden der ehemalige ZDF-Korrespondent Scholl-Latour und sein Team in einem von der Nationalen Befreiungsfront beherrschten Gebiet Südvietnams vorübergehend verhaftet. Nach Überprüfung der Identität wurde ihnen gestattet, einige Tage im Gebiet des Vietcong zu filmen, um den harten Alltag der Dschungelkämpfer zu dokumentieren. „Acht Tage“ – eine auch heute noch faszinierende Arbeit des großen Journalisten Peter Scholl-Latour.

Pioniere der Kriegsberichterstattung und die Macht der Zensur

Um 00.55 Uhr startet phoenix eine vierteilige Dokumentarserie über die oftmals gefährliche Arbeit der Auslandskorrespondenten: Teil 1 – „Augenzeugen der Geschichte“, Teil 2 – „Dein Leben für die Story“, Teil 3 – „Krieg der Bilder“ und Teil 4 – „Krieg, Lügen und Video“. Der erste Teil befasst sich mit den historischen Anfängen der Kriegsberichterstattung und mit Männern wie William Howard Russell, der ab 1853 für die Times über den Krimkrieg berichtete. Weiter schildert „Augenzeugen der Geschichte“ die Macht der Zensur, die mit wachsender Zahl der Auslandskorrespondenten auch immer mehr an Schärfe zunahm. Der Teil „Dein Leben für die Story“ skizziert den ungeheuren Einfluss, den Medien auch auf ein Kriegsgeschehen haben können. Als Beispiele nennt der Beitrag den Panama-, Falkland- und Grenadakrieg. Zu Wort kommen auch Vertreter humanitärer Organisationen, die die Medienpräsenz an Brennpunkten dieser Welt oftmals als „reines Spektakel“ und störend für ihre Arbeit empfinden.

Die Wahrheit im Spannungsfeld zwischen Medien und Militär

Der dritte Teil der Dokumentarserie „Reporter im Krieg“ widmet sich den natürlichen und technischen Hilfsmitteln der Branche. Pferd, Feldstecher, Notizblock, Bleistift und der Telegraf – dies waren die „Ausrüstung“ des Kriegsreporters vor gut 150 Jahren. Heute, im Zeitalter der Computer und Satellitenkommunikation, berichten zahllose Journalisten live von Angriff und Rückzug, von Leben und Tod, von Soldaten und unschuldigen Opfern. Im Teil „Krieg, Lügen und Video“ werden schließlich die permanenten Spannungen thematisiert zwischen denen, die die Informationen haben und denen, die sie suchen. Es geht um den alten Konflikt zwischen Militär und Medien und um die Frage, ob wirklich „im Krieg die Wahrheit immer zuerst stirbt“.


Randnotiz                                  

Krieg & Frieden – eine phoenix-Themenwoche von Montag (25. August) bis Sonntag (31. August 2014).
Dienstag, 26. August, Fortsetzung Themenschwerpunkt „Reporter im Krieg“:
00.05 Uhr | Acht Tage beim Vietcong (ein Bericht von Peter Scholl-Latour, 1973)
00.55 Uhr | „Reporter im Krieg“ (vierteilige Dokumentarserie)
Alle Angaben ohne Gewähr.


Zu unserer Bildsequenz:
1. Der Journalist Peter Scholl-Latour (im Bildhintergrund) mit seiner Crew unmittelbar nach der Verhaftung durch den Vietcong im Sommer 1973.
(Foto: amk)

2. Scholl-Latour in einer Nachrichtensendung über den Krieg in Vietnam.
(Foto: phoenix/ZDF)

3. William Howard Russell war einer der ersten Kriegskorrespondenten heutiger Prägung. Für die Times berichtete er mehrere Monate lang vom Krimkrieg (1853 bis 1856).
(Foto: Library of Congress)

4. Der britische Auslandskorrespondent Archibald Forbes berichtete unter anderem für die Daily News über den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Er begleitete die preußischen Truppen bei ihrem Einmarsch in Paris.
(Foto: amk)

5. Richard Harding Davis war der erste US-amerikanische Korrespondent, der von vielen Kriegsschauplätzen berichtete. Er schrieb Zeitungsbeiträge über den Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898), den Zweiten Burenkrieg (1899 bis 1902) und den Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918). Die historische Aufnahme zeigt den Journalisten mit US-Präsident Theodore Roosevelt (links) 1898 auf Kuba.
(Foto: amk)

6. Der deutsche Kriegsreporter Karl Rossner im Dezember 1917 in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.
(Foto: Imperial War Museums)

7. Die US-amerikanische Journalistin und Schriftstellerin Martha Gellhorn, vor allem bekannt geworden durch ihre im Laufe von mehr als 50 Jahren entstandenen Kriegsreportagen, und der Schriftsteller und Kriegsberichterstatter Ernest Hemingway. Das Bild entstand 1941 in China.
(Foto: Ernest Hemingway Photograph Collection/John F. Kennedy Presidential Library and Museum, Boston)

8. Casablanca, Marokko – hier fand im Januar 1943 ein Spitzentreffen zwischen US-Präsident Franklin D. Roosevelt und dem britischen Premierminister Winston Churchill statt. Anwesend waren auch hohe und höchste Generäle der Anti-Hitler-Koalition. Die historische Aufnahme zeigt die beiden Staatsmänner bei einer Pressekonferenz, vor ihnen britische und US-amerikanische Kriegsreporter.
(Foto: Imperial War Museums)

9. Dickey Chapelle war eine Fotografin und Kriegsjournalistin, die durch ihre Reportagen und Bilder über den Zweiten Weltkrieg und den Vietnamkrieg bekannt wurde. Wir sehen sie auf dieser Aufnahme in einem Kommandoposten an der vietnamesisch-kambodschanischen Grenze im Jahr 1964.
(Foto: amk)

10. Der damalige britische Premier John Major und die Chefkorrespondentin der BBC, Kate Adie, während des Irakkrieges 1991.
(Foto: Imperial War Museums)

11. Oktober 2009, Ghazni in Afghanistan – die ARD-Korrespondentin Marion von Haaren interviewt General Karl-Heinz Lather.
(Foto: Rebecca F. Corey/U.S. Air Force)


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