menu +

Nachrichten


Ulm. Das Konzept der „Vernetzten Operationsführung“ – militärisch kurz „NetOpFü“ – erlaubt es, Personen und militärische Bereiche sowie Sensoren und Effektoren miteinander zu verbinden. Dies geschieht mit Hilfe eines streitkräftegemeinsamen, führungsebenenübergreifenden und interoperablen Kommunikations- und Informationsverbundes. Eine NetOpFü-Schlüsselrolle spielt eine neue Generation von Funkgeräten, die auf der Technologie „Software Defined Radio“ (SDR) basiert. Die neue Funkgerätegeneration heißt „Streitkräftegemeinsame verbundfähige Funkgeräte-Ausstattung“ (SVFuA). Das Unternehmen Airbus Defence and Space konnte in diesem Technologiebereich am 29. September einen Erfolg vermelden.

Mit der derzeit in der Entwicklung befindlichen SVFuA will die Bundeswehr die Grundvoraussetzung schaffen, um die Fähigkeitslücke im Bereich hochmobiler, interoperabler, flexibler und zuverlässiger Vernetzung zu schließen. Die SVFuA selbst stellt hierzu eine modulare, skalierbare, programmierbare und rekonfigurierbare Funkgeräteplattform bereit, auf die Funkkommunikationsverfahren in Form von „Wellenform-Applikationen“ (WFA) geladen werden können. Solche WFA können bedarfs- und situationsgerecht adaptiert oder ausgetauscht werden.

Störungssichere Sprach- und Datenkommunikation

Die „Streitkräftegemeinsame verbundfähige Funkgeräte-Ausstattung“ soll künftig die mobile und störsichere Sprach- und Datenkommunikation der Bundeswehr vor allem in streitkräfteübergreifenden (joint) wie auch multinationalen (combined) Auslandseinsätzen verbessern und damit zum Schutz der Soldaten beitragen.

Das Projekt „SVFuA“ wird im Auftrag des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) von Airbus Defence and Space, Hagenuk Marinekommunikation, Rohde & Schwarz, Rohde & Schwarz SIT, Thales Electronic Systems sowie Telefunken Racoms als eigenständige Auftragnehmer entwickelt.

Airbus Defence and Space, eine Division des Airbus-Konzerns, hat jetzt ein Sende-/Empfangs-Modul (S/E-M) für das softwarebasierte Funkgerät der Bundeswehr entwickelt und nach erfolgreicher Endabnahme ausgeliefert. Neun Breitband-Sende-/Empfangs-Module für die störungsfreie Übertragung großer Datenmengen sollen nun vom Nutzer bis Ende 2015 im Gesamtsystem getestet werden.

Integration der Elektronikbaugruppen auf kleinstem Raum

Das Breitband-Sende- und Empfangsmodul von Airbus Defence and Space stellt wegen der großen Frequenzbandbreite eines der anspruchvollsten Elemente des neuen Funksystems dar. Dazu erklärte das Unternehmen: „Die Breitbandigkeit ermöglicht die Übertragung großer Datenmengen bei größtmöglicher Sicherheit vor Störversuchen. Diese Eigenschaften werden durch den Einsatz neuer Technologien für Sendeendstufen in der Höchstfrequenztechnik in Verbindung mit Gallium-Nitrit-Transistoren ermöglicht. Eine besondere Herausforderung bildete die Integration der Elektronikbaugruppen auf kleinstem Raum, um den einfachen Einbau der Funkgeräte in Fahrzeuge zu ermöglichen.“

Das Unternehmen Hagenuk Marinekommunikation entwickelt das Kurzwellen-HF-Radiomodul für das SVFuA. Rohde & Schwarz liefert das SDR-Grundgerät für die Ausstattung. Rohde & Schwarz SIT ist bei dem Projekt zuständig für den Bereich „Verschlüsselung und IT-Sicherheit“. Thales Deutschland entwickelt das Radiomodul VHF/UHF und portiert die hochsichere Wellenform SEM 80/90/93 gemäß Softwarestandard SCA. Telefunken Racoms schließlich erhielt einen Vertrag über die Portierung der Wellenform „Multiple Adaptive HF Radio System“ (MAHRS) für das SVFuA-Programm der deutschen Streitkräfte.


Die Aufnahme zeigt das zum Langzeitfeldtest an die Bundeswehr ausgelieferte Sende-/Empfangs-Modul.
(Bildmontage: Airbus Defence and Space)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN