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Donauwörth. Die Bundeswehr übernahm am 6. März den letzten von zwölf Unterstützungshubschraubern Tiger (UH Tiger), die Airbus Helicopters für den Afghanistaneinsatz umgerüstet hatte. Der Hubschrauber wurde am Produktionsstandort Donauwörth von Firmenvertretern an das Fritzlarer Kampfhubschrauberregiment 36 „Kurhessen“ übergeben. Der UH Tiger unterstützt in Afghanistan die Bodentruppen und schützt Konvois und Aufklärungsmissionen.

Das Programm zur Umrüstung von drei Tranchen zu je vier UH Tiger auf ASGARD-Konfiguration war Ende 2011 von Airbus Helicopters und dem Verteidigungsministerium vereinbart worden und ist nun mit Auslieferung der letzten Maschine abgeschlossen (ASGARD: Afghanistan Stabilization German Army Rapid Deployment). Die Modifizierung umfasste neben dem Einbau eines Missionsdatenrekorders und verbesserter Kommunikationssysteme für multinationale Einsätze auch die Installation von Sandfiltern für die Triebwerke sowie verbesserten ballistischen Schutz.

Der anspruchsvollen Einsatzumgebung erfolgreich angepasst

Die Bundeswehr begann mit dem Einsatz ihrer ersten UH Tiger in ASGARD-Konfiguration im Dezember 2012. Einen Monat später starteten die Operationen in nordafghanischen Mazar-e Sharif. Im September 2013 flog der UH Tiger-Einsatzverband in Mazar bereits die 1000. Einsatzflugstunde mit diesem Hubschraubertyp. Im Laufe des vergangenen Jahres wurden insgesamt weitere acht Tiger umgerüstet, darunter die „Nummer 12“. Seit Oktober 2013 werden die in Afghanistan eingesetzten deutschen UH Tiger zur Durchführung notwendiger Inspektionen nach dem Rotationsprinzip ausgetauscht.

Wolfgang Schoder, Vorsitzender der Geschäftsführung von Airbus Helicopters Deutschland, erklärte am Tag der Übergabe der letzten Maschine an das deutsche Heer: „Das Tiger-ASGARD-Programm ist das Ergebnis einer engen und äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Airbus Helicopters und der Bundeswehr.“ Die Modifizierung beweise die Fähigkeit des Unternehmens, Umrüstungen zu entwickeln und umzusetzen, die den ganz besonderen Anforderungen des Militärs in anspruchsvollsten Einsatzumgebungen wie Afghanistan gerecht würden.

Mehrfach nach unten korrigierte Produktionsstückzahlen

Die ASGARD-Umrüstung fanden alle am Airbus-Unternehmensstandort Donauwörth statt. Hier befindet sich auch die Endmontagelinie für die UH Tiger der Bundeswehr.

Die zu produzierende Stückzahl ist in den vergangenen Jahren mehrfach nach unter korrigiert worden. 1995 sollten aufgrund einer deutsch-französischen Vereinbarung über die Serienvorbereitung für die Bundeswehr insgesamt 212 der neuen Hubschrauber produziert werden. In einer Folgevereinbarung im Jahr 1998 zwischen den Ministerien der beiden Länder war von 80 UH Tiger-Maschinen die Rede.

Mit einem Memorandum of Understanding vom 15. März 2013 zwischen Deutschland und dem Hauptauftragnehmer Airbus Helicopters (ehemals Eurocopter) wurde schließlich eine Reduzierung der Stückzahl auf nunmehr 57 UH Tiger vereinbart.

Bereits mehr als 100 Tiger in verschiedenen Versionen im Einsatz

Diese Stückzahlreduzierung ist nach Auskunft der Bundesregierung „Teil eines Gesamtpakets, mit dem Deutschland in den beiden multinationalen Großprojekten NH90 und UH Tiger die Umsetzung der im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr im Jahr 2011 festgelegten Obergrenzen für strukturbestimmende Waffensysteme verfolgt“. Die zur vertraglichen Umsetzung notwendigen Gespräche zwischen Industrie und Amtsseite finden derzeit statt.

Insgesamt hat Airbus Helicopters über 100 Tiger in verschiedenen Versionen an die Streitkräfte von Australien, Deutschland, Frankreich und Spanien ausgeliefert. Die Maschinen absolvierten bereits mehr als 50.000 Flugstunden, darunter gut 7500 Stunden bei Militäroperationen in Afghanistan, Libyen, Mali und Somalia.



Die Aufnahme entstand am 6. März 2014 auf dem Donauwörther Werksgelände von Airbus Helicopters und zeigt den letzten ASGARD-Tiger nach der Übergabe an das Kampfhubschrauberregiment 36, Fritzlar.
(Foto: Charles Abarr/Airbus Helicopters)


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