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Nachrichten



Bonn. Am 6. Juni 1944 eröffneten die Alliierten mit ihrer Landung in der Normandie eine kriegsentscheidende zweite Front gegen Hitler-Deutschland. D-Day war der Beginn der Operation „Overlord“, die am 25. August 1944 mit der Befreiung der französischen Hauptstadt Paris von deutscher Besatzung endete. Dem 70. Jahrestag des D-Days widmet phoenix am 6. und 7. Juni (Freitag und Samstag) einen insgesamt neunstündigen Themenschwerpunkt.


Der Ereignis- und Dokumentationskanal begleitet die Feierlichkeiten zu diesem Jahrestag am Freitag ab 10.30 Uhr. Den amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville besuchen zunächst gemeinsam US-Präsident Barack Obama und Frankreichs Staatspräsident François Hollande. Bei der französisch-britischen Veranstaltung in Bayeux treffen Queen Elizabeth II., Prinz Charles und der britische Premier David Cameron mit Manuel Valls, dem französischen Premierminister, zusammen.

Um etwa 14.20 Uhr schaltet phoenix zur Gedenkfeier in Ouistreham – hier unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Auch Obama und Cameron werden in Ouistreham an der Küste des Ärmelkanals sein – vor dem Hintergrund der Ukrainekrise sicherlich eine spannungsgeladene Begegnung mit Putin. Im Bonner Studio begleitet Moderator Michael Sahr das Ereignis zusammen mit dem Militärhistoriker Peter Lieb.

Persönliche Erinnerungen ehemaliger Kriegsgegner

Zwischen den Liveübertragungen aus Colleville, Bayeux und Ouistreham zeigt phoenix ab 13.35 Uhr die NDR-Dokumentation „D-Day: die Spur der Väter“. Die Dokumentation, die die Söhne zweier ehemaliger Kriegsgegner bei ihrer historischen Suche begleitet, gibt einen sehr persönlichen Einblick in die Invasion am Küstenabschnitt „Omaha Beach“.

Seltene Archivbilder und Spielszenen veranschaulichen die Erinnerungen der beiden Soldaten, die am D-Day auf verschiedenen Seiten kämpften – der eine auf deutscher, der andere auf amerikanischer Seite. Die Söhne haben die Erinnerungen ihrer Väter mit in die Normandie gebracht und versuchen, die dramatischen Ereignisse jener Junitage gemeinsam zu begreifen.

Tiefe Einblicke in das Geschichtsverständnis der Briten

In der Nacht von Freitag auf Samstag, um 24 Uhr, zeigt phoenix als deutsche Erstausstrahlung das dokumentarische Werk von Daniel Robert Snow „D-Day: The Last Heroes“ (BBC 2013).

Der junge britisch-kanadische Historiker ist in England durch sein Fernsehformat „History Hunter“ bekannt geworden. Als Autor von „D-Day: The Last Heroes“ vermittelt Snow den deutschen Zuschauern tiefe Einblicke in das Geschichtsverständnis der britischen Nation. Es wird bis heute entscheidend vom Zweiten Weltkrieg – und nicht zuletzt von den Ereignissen im Juni 1944 – geprägt. Der Film vermittelt das Kriegsgeschehen aus der britischen Perspektive, daher sendet phoenix es in der englischen Originalversion.

Der erste Teil beleuchtet die Vorbereitung der schwierigen Militäroperation. Erst großflächige Spionageaktionen und vor allem die Analyse von Millionen dreidimensionaler Luftbilder verschafften den Alliierten entscheidende Kenntnisse, um in Nordfrankreich landen zu können. Im zweiten Teil kommen D-Day-Überlebende zu Wort. Die britischen Soldaten erinnern sich 70 Jahre nach den dramatischen Kriegsereignissen daran, wie sie an den Stränden der Normandie ihr Leben riskieren mussten.

Das Massaker von Oradour-sur-Glane

Am Samstag erinnert phoenix ab 22.30 Uhr mit der Dokumentation „Ein Leben mit Oradour“ an eines der schrecklichsten Verbrechen deutscher Einheiten während des Zweiten Weltkriegs. Am 10. Juni 1944 erschossen Angehörige einer SS-Panzerdivision im französischen Dorf Oradour-sur-Glane die männlichen Einwohner und sperrten Frauen und Kinder in eine Kirche, die sie anzündeten. Nach der Plünderung zerstörten die Kriegsverbrecher das Dorf vollständig. Es starben 642 Menschen, nur sechs konnten entkommen. Der Überlebende Robert Hébras schildert in der heutigen Gedenkstätte Oradour ergreifend die Ereignisse jenes Tages.

Bundespräsident Joachim Gauck hatte Oradour am 4. September 2013 als erstes deutsches Staatsoberhaupt gemeinsam mit Frankreichs Staatspräsident François Hollande besucht. Er sagte an diesem Mittwoch: „Zum ersten Mal ist nun der höchste Repräsentant Deutschlands eingeladen worden, Oradour-sur-Glane zu besuchen und hier vor Ihnen zu sprechen. Als Bundespräsident ahne ich und als Mensch fühle ich, was diese Entscheidung für Frankreich und die Franzosen bedeutet. Ganz besonders aber für diejenigen, die das Massaker überlebt haben und für die Angehörigen derer, die grausam ermordet worden sind. Denn ich weiß: Ihre Einladung an den deutschen Präsidenten ist eine Geste des Willkommens, des guten Willens, eine Geste der Versöhnung, eine Geste, die man nicht erbitten kann, die man nur geschenkt bekommen kann. Und ich bin dankbar für dieses Geschenk.“


Randnotiz                                  

70 Jahre D-Day – ein phoenix-Themenschwerpunkt am 6. und 7. Juni 2014 (phoenix/Bonn 2014). Programm und Sendetermine: Freitag, 6. Juni 2014, ab 10.30 Uhr Liveübertragung von den Gedenkfeiern in Colleville und Bayeux; ab 13.35 Uhr Dokumentation „D-Day: die Spur der Väter“; ab etwa 14.20 Uhr Live von der Gedenkfeier in Ouistreham; ab 24 Uhr Dokumentation „D-Day: The Last Heroes“ (in englischer Originalversion) sowie Samstag, 7. Juni 2014, ab 22.30 Uhr Dokumentation „Ein Leben in Oradour“. Angaben ohne Gewähr.



Zu unserem Bildangebot:
1. US-Infanterist am 6. Juni 1944 unter Beschuss am Küstenabschnitt „Omaha Beach“ in der Normandie.
(Foto: phoenix/ZDF/BBC)

2. Auf der Spur der Väter – Martin Galle, Jean-Christophe Giesbert und Lutz Heinze (von links) besuchen den amerikanischen Militärfriedhof in Colleville-sur-Mer.
(Foto: NDR/Rodolphe Rutman)

3. Seltene Archivbilder und Spielszenen unterstützen optisch die in „D-Day: die Spur der Väter“ geschilderten Erinnerungen der einstigen Kriegsgegner.
(Foto: NDR/Rodolphe Rutman)


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