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Brüssel (Belgien)/Tartu (Estland). Mit einer großen IT-Übung testete die NATO im Zeitraum 26. bis 28. November ihre Fähigkeiten zur Abwehr von Cyber-Attacken. An „Cyber Coalition 2013“ beteiligten sich 33 Nationen, rund 400 Experten aus dem Bereich der militärischen und zivilen Cyber-Abwehr brachten ihr Know-how ein. Die Übungsschwerpunkte fanden an der Baltischen Verteidigungsakademie (Baltic Defence College, BALTDEFCOL) in Estlands zweitgrößter Stadt Tartu statt.

Mit der dreitägigen NATO-Übung wurden vor allem die internationale Zusammenarbeit beim Umgang mit Angriffen aus dem Internet und die Koordination des IT-Krisenmanagements geprobt. In Deutschland nahmen das Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie die Bundeswehr an dem Projekt teil. Insgesamt übten etwa 300 Cyber-Abwehrexperten – Angehörige der NATO, der Streitkräfte, der Polizei und Vertreter der Ministerien – in ihren Heimatländern. Gut 100 Fachleute waren bei „Cyber Coalition 2013“ direkt in Tartu am BALTDEFCOL eingesetzt.

Gerüstet für die Stunde der großen Krise

Gemeinsam mit dem Übungspersonal aus den 28 Mitgliedsländern des Bündnisses trainierten auch Zivilisten, Sicherheitskräfte und Militärs aus folgenden Partnernationen: Finnland, Irland, Österreich, Schweden und der Schweiz. Neuseeland und die Europäische Union hatten Beobachter entsandt.

Es war die sechste Übung in der „Cyber Coalition“-Serie und die bislang umfangreichste ihrer Art; die Erste hatte nach Angaben des BSI im Jahr 2008 stattgefunden. „Cyber Coalition” ist eine Übung unter vielen, mit denen sich Institutionen, Behörden und andere Einrichtungen besser auf Cyber-Angriffe vorbereiten wollen. Die große Katastrophenschutzübung „LÜKEX 2011“ beispielsweise testete vor zwei Jahren die Bewältigung einer bundesweiten Krise als Konsequenz von Cyber-Attacken auf Verwaltung, Wirtschaft und Bankensystem.

Cyber-Angriffe immer raffinierter und komplexer

Offiziell gestartet worden war „Cyber Coalition 2013“ in Tartu von Sorin Ducaru. Der rumänische Diplomat, lange Zeit Botschafter seines Landes in den USA und bei den Vereinten Nationen, ist seit September dieses Jahres Chef der NATO-Abteilung „Aktuelle Sicherheitsrisiken“. Zu seinem Aufgabengebiet gehören unter anderem die Bereiche Kybernetische Verteidigung (Cyber-Abwehr), Terrorbekämpfung, Energiesicherheit, die Nuklearpolitik der Allianz sowie der Kampf gegen die Proliferation von Massenvernichtungswaffen.

Jamie Shea, der Stellvertreter Ducarus, sagte über das diesjährige Cyber-Defence-Manöver der Allianz: „Cyber-Angriffe sind eine tägliche bittere Realität – Realität ist auch, dass sie immer raffinierter und komplexer werden. Die NATO muss für diese neuen Bedrohungen gewappnet sein, ihre Verteidigung muss mit der Entwicklung Schritt halten können. Die multinationale Übung ,Cyber Coalition 2013‘ ermöglicht es uns, unsere Systeme und Abwehrverfahren gründlich zu testen. Nur so werden unsere Netzwerke wirksam und nachhaltig geschützt sein – jetzt und in der Zukunft.“


Zu unseren zwei Aufnahmen:
1. Symbolbild.
(Foto: amk)

2. Spezialisten der U.S. Navy analysieren im Navy Cyber Defense Operations Command (NCDOC) in Virginia Beach/Fort Story den Datenverkehr und überwachen Netzwerke.
(Foto: Joshua J. Wahl/U.S. Navy)


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