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Auenhausen. Am 9. Juli dieses Jahres wurde im westfälischen Auenhausen bei Höxter das neue Radarsystem Ground Master 406-F an den Einsatzführungsdienst unserer Luftwaffe übergeben. Damit besitzt die Teilstreitkraft nun das erste von insgesamt sechs Systemen aus dem Beschaffungsprogramm „Aktives Radarrundsuchgerät Einsatzführungsdienst Lw – ARED“. Das Weitbereichsradar Ground Master 406-F löst das veraltete Medium Power Radar (MPR) ab. Die Firma ThalesRaytheonSystems (TRS) und das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) übergaben das System in Auenhausen an den Abgesetzten Technischen Zug 242.

Brigadegeneral Rudolf Maus, Stellvertretender Kommandeur Unterstützungsverbände Luftwaffe und Kommandeur Logistikverbände (Köln-Wahn), erklärte bei der Übergabezeremonie: „Das neue Gerät liefert einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Luftraum.“ Das System „Ground Master 406-F“, ein digitales 3D-Luftraumüberwachungsradar, sei deutlich leistungsfähiger und vor allem wirtschaftlicher im Betrieb.

Hartmut Jäschke, Vizepräsident „Marketing & Sales“ von Thales Deutschland bezeichnete das ARED-Projekt als „ein Stück gelebtes Customer Product Management zwischen Bundeswehr und Industrie“. Mit dem Ground Master habe sich die Luftwaffe für ein modernes und vor allem marktverfügbares System aus dem weltweiten Portfolio von Thales entschieden, so Jäschke weiter. Wegen der umfangreichen Softwareanteile sowie der kompakten und modularen Bauform stellten die Ground Master-Systeme „einen wirklichen Technologiesprung“ dar.

Phased-Array-Prinzip löst alte Hochfrequenztechnik ab

Der Einsatzführungsdienst der Luftwaffe ist seit rund 53 Jahren mit seiner Technik im Rahmen der Luftraumüberwachung und Einsatzführung für die Sicherheit des Luftraumes über Deutschland verantwortlich. Rund um die Uhr werden dazu an 18 stationären Radarsensoren Informationen zu allen Flugzielen gesammelt und an die Control and Reporting Center (CRC) für das Luftlagebild übertragen. Die Abgesetzten Technischen Züge kümmern sich dabei um die Einsatzbereitschaft der Radaranlagen.

Im Projekt ARED werden jetzt nach und nach alle sechs, rund 40 Jahre alten Radarsysteme vom Typ „Medium Power Radar“ (MPR) durch Ground Master 406-F ersetzt. Das ARED-System als aktives Phased Array 3D-Rundsuchradar zeichnet sich unter anderem durch eine nahezu rein digitale Signalverarbeitung mit wesentlich geringerer Leistungsaufnahme aus. Als weithin sichtbare Besonderheit zwischen dem alten MPR-System und dem neuen ARED fällt vor allem die wesentlich kleinere Radomkonstruktion – bestehend aus Trägerring und dem Witterungsschutz – auf. Hier tritt der Fortschritt zwischen raumfordernder Hochfrequenztechnik aus den 1960er-Jahren und moderner Phased Array-Radartechnik am augenscheinlichsten zutage.

ARED-Projekt wird 2015 abgeschlossen sein

Zurzeit laufen die Installationsarbeiten an der nächsten Radargerätestellung der Luftwaffe in Lauda-Königshofen. In Visselhövede begann am 5. Juli der Rückbau des dritten MPR-Altsystems. Im kommenden Jahr werden die Standorte Erndtebrück und Brekendorf umgerüstet. 2015 soll dann in Freising das Projekt ARED zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.

Mit der feierlichen Übergabe des ersten Luftraumüberwachungsradars Ground Master 406-F hat die deutsche Luftwaffe ein leistungsfähiges stationäres System erhalten. Vertreter des BAAINBw sagten bei der Feier in Auenhausen, der 9. Juli 2013 markiere den „Start für die Schließung der Fähigkeitslücke ,Luftraumüberwachung‘ über Deutschland“. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen Presseberichten zufolge etwa 100 Millionen Euro.


Die beiden Aufnahmen zeigen
1. die letzten Einrüstarbeiten am Luftwaffenstandort Auenhausen und…

2. …das neue Weitbereichsradar Ground Master 406-F der Firma ThalesRaytheonSystems.
(Fotos: Thales)


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