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Unterschleißheim/Ulm. Die EADS-Division Cassidian und ihr Ulmer Kompetenzzentrum für Radartechnologie sind mit führend bei der Entwicklung und Produktion von innovativen Sende-/Empfangsmodulen. Cassidian informierte jetzt in einer Pressemeldung über eine neue Modulgeneration, die auch im CAPTOR-E-Radar des Eurofighter zum Einsatz kommen soll.

Die neue Generation von Sende- und Empfangsmodulen soll nach Auskunft von Cassidian neuen Radaren mit elektronischer Strahlschwenkung (Active Electronically Scanning Array, AESA) eine bislang unerreichte Leistungsfähigkeit verleihen. Multi-Mode- und Multi-Task-Fähigkeiten einer sogenannten AESA-Antenne werden durch diese Entwicklung nachhaltig verbessert, die Produktionskosten werden deutlich sinken, so das Unternehmen. Dr. Elmar Compans, Leiter der Business Line Sensors & Electronic Warfare von Cassidian, präzisierte: „Unsere neue Modulgeneration ermöglicht eine höhere Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung der Produktionskosten um mehr als 30 Prozent.“

Mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen

Ein Radar, das auf der AESA-Technologie basiert, kann im Gegensatz zu klassischen Radarsystemen mehrere Aufgaben quasi gleichzeitig erfüllen. Die Sendeenergie wird in einer Vielzahl von Sende- und Empfangsmodulen (Transmit/Receive-Module, TRM) direkt in der Antenne erzeugt, anstatt in einem störanfälligen zentralen Sender.

Zu den Cassidian-Produkten, für die das neue T/R-Modul ausgelegt ist, gehören das künftige E-Scan-Radar, auch CAPTOR-E-Radar genannt, des Eurofighter (E-Scan bedeutet, dass der Radarstrahl elektronisch gelenkt wird). Die Module können auch in anderen anspruchsvollen Einsatzszenarien der Luft- und Raumfahrt, wie etwa in weltraumgestützten Erdüberwachungsradaren, eingesetzt werden. Auch in den Security-Radaren der EADS-SPEXER-Familie für die Grenz-, Infrastruktur-, Perimeter- und Küstenüberwachung können die TRM zum Einsatz kommen.

Cassidian hat die Basisentwicklung der neuen Transmit/Receive-Modul-Generation mit der Umweltqualifikation gemäß IEC 60748 abgeschlossen. Die industrielle Fertigung dieser Hightech-Komponenten wird durch Verwendung eines Standarddesigns nach dem Baustein-Prinzip optimiert. EADS ist mit der größten Fertigungslinie für solche Radarmodule in Europa ein Vorreiter dieser Technologie.


Kompakt                                          

Cassidian, eine Division des Konzerns EADS Deutschland GmbH, ist einer der weltweit größten Anbieter von Sicherheitslösungen und -systemen für den militärischen und zivilen Bereich. Zu den Produkten zählen Flugsysteme (Flugzeuge und unbemannte Plattformen), boden- und schiffsgestützte sowie teilstreitkräfteübergreifende Systeme, Aufklärung und Überwachung, Cybersecurity, sichere Kommunikation, Testsysteme, Flugkörper, Dienstleistungen und Supportlösungen. Zu EADS gehören die Divisionen Airbus, Astrium, Cassidian und Eurocopter.

Der EADS-Standort in Ulm konzentriert sich auf die Entwicklung, Integration und Produktion von Systemen für Bodenstationen, Schiffe und Flugzeuge. Schwerpunktbereiche dabei sind: Integrierte Sensorsysteme, Radarsysteme, Mikrowellensysteme (Microwave Factory) sowie Kommando- und Steuerungssysteme. Neben der Radartechnologie stehen in Ulm auch die Avionik, die Elektronische Kampfführung, die Sicherheit von Kommunikationsnetzwerken, Flugkörper sowie Prüfung und Dienstleistungen auf der Unternehmensagenda.

Bei der Realisierung des Projektes „E-Scan-Radar für den Eurofighter“ (CAPTOR-E) engagiert sich die EADS Deutschland GmbH gemeinsam mit Selex Sensors and Airborne Systems Ltd. (Großbritannien), Galileo Avionica S.p.A. (Italien) und Indra Sistemas S.A. (Spanien) im Konsortium euroradar. Das Konsortium wird von Selex Galileo angeführt.



Text: dew, üpm
Unsere beiden Bilder zeigen:
1. Modul von Cassidian für Radare mit elektronischer Strahlschwenkung.

2. Test eines Eurofighter-E-Scan-Radars in Ottobrunn im Frühjahr 2012.
(Fotos: EADS)


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