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Osnabrück. Soldaten gehören in Kriegs- und bereits in Friedenszeiten zu den mobilsten Gruppen einer Gesellschaft. Welche Folgen haben Mobilität und Migration? Über welche Erfahrungen berichten Soldaten? Wie verändert sich ihre Identität? Fragen, mit denen sich jetzt die Tagung „Krieg, Militär und Mobilität von der Antike bis in die Gegenwart“ an der Universität Osnabrück befassen wird.

Die Tagung findet vom 20. bis 22. September statt und wird vom Verein „Arbeitskreis Militärgeschichte“ in Kooperation mit dem Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) veranstaltet.

An den drei Konferenztagen wird die interdisziplinäre Gruppe von Historikern und Migrationsforschern eine breite Palette der Themen behandeln. Sie reicht von den Migrationserfahrungen griechischer Soldaten Alexanders des Großen als Siedler im Norden Afghanistans (Baktrien) bis zu römischen Legionären in Ägypten und muslimischen Soldaten in preußischen Diensten im 18. Jahrhundert. Auch die Biografien europäischer Abenteurer als „military migrants“ in Südamerika und die Mobilität afrikanischer Soldaten im Zuge von Ausbildungshilfen der Bundeswehr in den 1970er-Jahren werden diskutiert.

Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte

Am ersten Konferenztag wird Professor Dr. Leo Lucassen von der Universität Leiden in der Aula des Osnabrücker Schlosses einen öffentlichen englischsprachigen Vortrag „Fighting and Moving for a Living: Why Soldiers should be treated as a serious Category in Migration Studies“ („Kämpfend umherziehen für den Lebensunterhalt – Soldaten als Kategorie der historischen Migrationsforschung“) halten. Am Tag darauf wird am gleichen Ort im Anschluss an die Präsentation des Online-Portals „Militärgeschichte“ der Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte verliehen.


Der Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. ist 1995 mit dem Ziel gegründet worden, Forschung und Austausch auf dem Gebiet einer interdisziplinär angelegten und epochenübergreifenden Geschichte von Militär und Krieg zu fördern. Der Arbeitskreis versteht sich als ein Forum der Information und Kommunikation für alle, die an den historischen Aspekten von Krieg und Militär von der Antike bis zum 21. Jahrhundert interessiert sind. Erster Vorsitzender ist Professor Dr. Stig Förster vom Historischen Institut der Universität Bern (momentane Forschungsschwerpunkte: Entwicklung des Konzeptes „Totaler Krieg“ in der Moderne und die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs in Deutschland). Zweiter Vorsitzender ist Professor Dr. Sönke Neitzel von der University Gardens in Glasgow (Neitzel hat zu vielfältigen Aspekten der Militärgeschichte im Zeitalter des Imperialismus und während des Zweiten Weltkrieges geforscht).

Der Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte ist der Erinnerung an den führenden deutschen Militärhistoriker Professor Dr. Wilhelm Deist (1931-2003) gewidmet, der den Arbeitskreis 1995 mitbegründete und ihm bis 2002 als Erster Vorsitzender vorstand. Der Arbeitskreis schreibt über Deist: „Er hat sich Zeit seines Lebens besonders dafür engagiert, eine interdisziplinär angelegte Geschichte von Militär und Krieg zu etablieren … Als Leitender Historiker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr und als Honorarprofessor für Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat er sich in besonderer Weise um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bemüht.“

Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) ist ein interdisziplinäres und interfakultatives Forschungsinstitut der Universität Osnabrück. Ihm gehören Wissenschaftler verschiedener Disziplinen aus mehreren Forschungsrichtungen und Fachgebieten an.

- Hintergrund
 

Zu unseren Bildern
  1. Prominenter Migrant – Elvis Presley während seines Militärdienstes in Westdeutschland Ende der 1950er-Jahre. (Foto: RCA Records)
  2. Angehörige der U.S. Army Europe in der Nähe von Frankfurt. (Foto: Bumgardner/U.S. Army)

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