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Berlin. Mit einem zukunftweisenden Business-Mix aus zivilen und militärischen Triebwerksprogrammen sowie Instandhaltungsdienstleistungen präsentierte sich das Unternehmen MTU Aero Engines auf der ILA Berlin Air Show am Westrand des Großflughafens BER. Deutschlands führender Triebwerkshersteller hat einen klaren Fokus: „Wir wollen im Jahr 2020 einen Umsatz in Höhe von sechs Milliarden Euro erzielen“, so MTU-Chef Egon Behle bei der ILA-Pressekonferenz am 11. September.

Mit dem Marktumfeld ist Behle, der seit Januar 2008 als Vorstandsvorsitzender an der Spitze der MTU Aero Engines steht und die zentralen Ressorts sowie die zivilen und militärischen Geschäftsbereiche leitet, zufrieden. Der weltweite Passagierverkehr wachse stetig und damit der Bedarf an neuen Flugzeugen, erklärte er bei der Pressekonferenz. Im Jahr 2020 sollen 40 Prozent mehr Menschen fliegen als heute. Die MTU Aero Engines habe den Trend rechtzeitig erkannt und sich an den zivilen Triebwerksprogrammen der Zukunft beteiligt, dem V2500 der A320-Familie, dem GEnx für den Boeing 787 Dreamliner und die Boeing 747-8 oder der Getriebefan-Familie (GTF) von Pratt & Whitney. GTF-Anwendungen sind die A320neo, die neue CSeries von Bombardier, der MRJ von Mitsubishi und die MS-21 von Irkut.

Als entscheidenden Meilenstein für das Unternehmen bezeichnete Egon Behle bei der ILA die Stärkung der Rolle im V2500-Konsortium International Aero Engines (IAE): Die MTU hat in diesem Jahr ihren Programmanteil von 11 auf 16 Prozent erhöht und generiert damit in den kommenden 25 Jahren einen zusätzlichen Umsatz in Höhe von drei bis vier Milliarden Euro. Zudem haben die IAE-Partner vereinbart, im Rahmen eines Joint Ventures gemeinsam an den Antrieben zukünftiger Flugzeuggenerationen zu arbeiten.

Als Technologieführer in wesentlichen Triebwerksbereichen nutze MTU den Vorsprung, um sich langfristig Marktanteile an zukünftigen Triebwerksgenerationen zu sichern – bei Kurz- und Mittelstrecken-Flugzeugen sowie bei Großraumflugzeugen, erklärte Behle. „Innovation ist und bleibt der Motor unseres Unternehmens und einer der strategischen Pfeiler der MTU. Unser Ziel ist es, die Position als Technologieführer in den kommenden Jahren weiter auszubauen und Programmanteile zu sichern. Unsere Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Niederdruckturbine, Hochdruckverdichter, Hightech-Fertigung und Instandhaltung. Sie wollen wir kontinuierlich ausbauen.“

Den schweren EU-Transporthubschrauber im Blick

Das Militärgeschäft der MTU bezeichnete der Vorstandsvorsitzende als „stabil, trotz zurückgehender Verteidigungsetats“. Das Eurofighter-Triebwerk EJ200 und das TP400-D6 des Militärtransporters A400M werden in den nächsten Jahrzehnten feste Bestandteile des MTU-Portfolios bleiben und für Umsatz in Produktion und Instandsetzung sorgen. Beiden Flugzeugen räumt Behle gute Exportchancen außerhalb Europas ein.

Im Fokus hat die MTU nach wie vor den Militärmarkt der USA. Bereits beteiligt hat sich der deutsche Triebwerksbauer an den GE-Programmen F404, F414, F110 und GE38. Beim Hubschrauberantrieb GE38 hat die MTU erstmals neben der Fertigung auch Entwicklungsverantwortung übernommen. Im Falle der Realisierung eines europäischen schweren Transporthubschraubers (FTH: Future Transport Helicopter) mit GE38-Schub hat sich das Unternehmen bereits Lizenzen für Endmontage, Instandhaltung und Testing gesichert.

Originaltriebwerke zum Anfassen

Bei der diesjährigen ILA auf dem ExpoCenter Airport Berlin/Brandenburg war MTU Aero Engines an insgesamt acht Standorten zu finden und stellte am eigenen Stand in Messehalle 2 einen Querschnitt des Firmenportfolios vor. Highlights hier: vier komplette Triebwerke – militärische und zivile. Gezeigt wurden im Original das TP400-D6 des A400M-Militärtransporters, das EJ200 des Eurofighters, der militärische Schwerlast-Hubschrauberantrieb GE38 und der Getriebefan (GTF), das zivile Triebwerk der Zukunft.

Daneben stellte die MTU unterschiedliche Technologie- und Instandhaltungsexponate vor, darunter zivile Reparaturteile, ein Teil eines aktiven Verdichters, Turbinenscheiben, eine Blisk neuester Generation sowie ein GEnx-Turbinenzwischengehäuse.

Kompakt                                                        

Die MTU Aero Engines ist Deutschlands führender und einziger unabhängiger Triebwerkshersteller und weltweit eine feste Größe. Sie entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische Luftfahrtantriebe sowie Industriegasturbinen. Technologisch führend ist sie bei Hochdruckverdichtern, Niederdruckturbinen, Fertigungs- und Reparaturverfahren. Im Bereich der zivilen Instandhaltung ist die MTU Maintenance der weltweit größte unabhängige Triebwerksinstandhalter. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München. Im Geschäftsjahr 2011 haben 8200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz in Höhe von 2,9 Milliarden Euro erwirtschaftet.



Zu unseren Bildern

1. Schwerer Blickfang in ILA-Halle 2 bei MTU – das TP400-D6 des Militärtransporters A400M.
2. ILA-Eröffnungsrundgang der Bundeskanzlerin – Angela Merkel und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck am Messestand von MTU Aero Engines.
(Fotos: Scherhaufer/Messe Berlin)


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